Mit Käpt'n Popp an Bord: Ohne "Wenn und Aber" ins Viertelfinale
Im Showdown um das olympische Viertelfinale wartet ein heißer Tanz im schwülen Saint-Etienne, doch die DFB-Frauen geben sich ganz cool. "Wir gehen mit einem klaren Kopf und einem klaren Ziel ins Spiel, ohne Wenn und Aber", versicherte Bayern-Star Klara Bühl. Im Duell mit Sambia soll bei Temperaturen jenseits der 30 Grad das Viertelfinal-Ticket her - doch es droht auch der nächste Vorrunden-K.o.
Rund ein Jahr nach dem WM-Fiasko in Australien wollen die deutschen Fußballerinnen mit einem Sieg am Mittwoch (19 Uhr/ARD und Eurosport) allen Rechenspielen aus dem Weg gehen. "Die Situation ist uns bewusst, wir wollen uns da aber nicht reinsteigern", sagte Bühl zur Ausgangslage: "Wir wissen, dass wir es in der eigenen Hand haben." Umso wichtiger, dass sich Kapitänin Alexandra Popp nach Knieproblemen im USA-Spiel (1:4) fit meldete.
Gute Chancen auf das Weiterkommen
Hinter den Rekordsiegerinnen (6 Punkte) hat die Auswahl von Horst Hrubesch (3) in der Gruppe B gute Chancen auf das Weiterkommen, auch die zwei besten Gruppendritten kommen weiter. Bei einem Remis oder einer Niederlage sind mitunter auch die Ergebnisse vom Parallelspiel zwischen Australien (3) und den USA sowie aus den anderen Gruppen relevant.
Das noch ausstehende Urteil des Internationalen Sportgerichtshofs CAS über den verhängten Abzug von sechs Punkten gegen die Olympiasiegerinnen aus Kanada in Gruppe A könnte in diesem Fall entscheidend werden. Eine Entscheidung nach dem Drohnen-Skandal wird erst am Mittwochmittag erwartet.
Doch so weit soll es gar nicht erst kommen. Die herbe Pleite gegen die USA werde dem Team nicht das Selbstvertrauen nehmen, betonte Bühl: "Wir sind sehr positiv und selbstbewusst." Vor dem noch punktlosen Underdog aus Afrika sind die Vize-Europameisterinnen allerdings gewarnt.
Zum Match-Center: Sambia vs. Deutschland
Kein Selbstläufer
Die WM-Generalprobe im vergangenen Sommer gegen Sambia ging schließlich mit 2:3 verloren, die deutsche Abwehr muss insbesondere auf das Topduo Barbra Banda und Racheal Kundananji aufpassen. Kundananji gilt seit ihrem Transfer zum US-Klub Bay FC für bis zu 800.000 Euro gar als teuerste Spielerin der Welt.
Beim Spektakel der Sambierinnen gegen Australien (5:6) inklusive Banda-Dreierpack machte das deutsche Lager aber auch Torhüterin Ngambo Musole als Schwachstelle aus. "Sehr, sehr viele Torschüsse" hat sich das DFB-Team daher vorgenommen, Hrubesch forderte zudem: "Wir müssen klarer aufbauen und einfache Fehler vermeiden."
Die Mängel im Passspiel und Abschluss waren die Knackpunkte gegen die kaltschnäuzigen US-Stars. Um auch in der K.o.-Runde potenzielle Mitfavoriten wie Frankreich, Kolumbien oder Japan zu knacken, braucht es mehr Durchschlagskraft in der Offensive - sonst könnte die Medaillenmission frühzeitig scheitern.