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"Fressen oder gefressen werden": DFB-Frauen im Viertelfinale gegen Kanada

Aktualisiert
Bundestrainer Horst Hrubesch beim Abklatschen mit Janina Minge.
Bundestrainer Horst Hrubesch beim Abklatschen mit Janina Minge.Profimedia
Die DFB-Frauen treffen im Olympia-Viertelfinale auf das skandalumtoste Team Kanadas. Die Nordamerikanerinnen schafften es trotz sechs Punkten Abzugs wegen einer Spionage-Affäre am Mittwoch auf den zweiten Platz in der Gruppe A.

Ein 1:0 gegen Kolumbien sorgte für den entscheidenden Schritt Richtung Viertelfinale. Zuvor hatte Deutschland mit einem 4:1 über Sambia den Einzug in die K.o.-Runde perfekt gemacht.

Am ersten Etappenziel dieser kraftraubenden "Tour de France" konnte Lea Schüller ihr Handy nur einarmig bedienen, den bandagierten rechten Arm trug die Torjägerin in einer Schlinge. Der Anblick der Hoffnungsträgerin bei der Abreise aus Saint-Etienne machte deutlich, dass die deutschen Fußballerinnen auf dem steinigen Weg zur Olympia-Medaille weiterhin Widerstände überwinden müssen.

Zum Match-Center: Kanada vs. Deutschland

"Jetzt heißt es: Fressen oder gefressen werden", lautete allen Blessuren zum Trotz das Motto von Bundestrainer Horst Hrubesch für den Viertelfinal-Kracher am Samstag (19.00 Uhr/ZDF und Eurosport) gegen Tokio-Sieger Kanada. "Wir haben leidenschaftlich verteidigt und intensiv gespielt, das stimmt mich optimistisch", lobte DFB-Sportdirektorin Nia Künzer.

Schüller und Bühl glänzen

Ein Jahr nach dem WM-Fiasko in Australien ist das Minimalziel erreicht, auch dank eines Powerduos. Mit nun insgesamt sechs Torbeteiligungen glänzten die Scorer-Königinnen Schüller und Klara Bühl in der Offensive. "Wir finden uns immer mehr", schwärmte Flügelflitzerin Bühl.

Die Eingespieltheit der Teamkolleginnen von Meister FC Bayern helfe natürlich. "In gewissen Situationen weiß sie einfach, wo der Ball hinkommt", sagte Bühl. Zwischenmenschlich passt es ebenso. "Sie ist eine sehr gute Freundin und für jeden Spaß zu haben", berichtete die 23-Jährige, die per Distanzschuss das 2:0 erzielte (47.).

Kanada trotz Punkteabzug weiter

Doch bei allen Finalträumen warnte Künzer vor den Kanadierinnen als eingeschworenem Haufen, die nach dem Drohnen-Skandal "eng zusammenrücken und es allen zeigen wollen." Mit aufgedeckten Spionagemethoden beim Gegnerscouting hatten die Ahornblätter für einen gewaltigen Eklat gesorgt, trotz Sechs-Punkte-Abzug gelang das Weiterkommen. Hrubesch findet die nächste Aufgabe "schwer genug", aber: "Wir freuen uns drauf."

Ein Drohnen-Skandal bescherte Kanda einen heftigen Punkteabzug.
Ein Drohnen-Skandal bescherte Kanda einen heftigen Punkteabzug.Profimedia

Im Parallelspiel siegte Frankreich 2:1 über Neuseeland und setzte sich als Gruppensieger durch. Im Viertelfinale trifft der Gastgeber auf Brasilien. Kolumbien zittert sich trotz der Niederlage gegen Kanada als Gruppendritter in die K.o.-Runde und spielt gegen Turnierfavorit Spanien.