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Ex-Nationalspielerin Schmidt: "Deutschland hat in der Vorrunde zweieinhalb Endspiele"

Bianca Schmidt (l.) nach dem EM-Gewinn 2009 an der Seite von Birgit Prinz
Bianca Schmidt (l.) nach dem EM-Gewinn 2009 an der Seite von Birgit PrinzProfimedia
USA, Australien und Sambia heißen die Vorrundengegnerinnen der DFB-Frauen bei den Olympischen Spielen. Wir haben mit der 51-fachen Nationalspielerin Bianca Schmidt über die Aussichten der deutschen Mannschaft gesprochen und wie sich Alexandra Popp unsterblich machen kann.

Frau Schmidt, wie verfolgen Sie noch die Nationalmannschaft? 

Ich verfolge das natürlich. Die Kaderbekanntgabe fand ich auch sehr interessant. Die deutsche Nationalmannschaft hat viel Breite mit Qualität. Dementsprechend wird das ein spannendes Turnier. Mal sehen, wie weit sie kommen. 

Horst Hrubesch durfte nur 18 Spielerinnen für die Olympischen Spiele nominieren, weniger als etwa bei einer WM oder EM. Wie schätzen Sie den Kader ein? 

Der Kader ist auf jeden Fall sehr stark. Es gibt viele Spielerinnen, die sich als Führungsspielerinnen herauskristallisieren können. Gerade Sjoeke Nüsken macht einen sehr starken Eindruck. Was sie bisher in England bei Chelsea und jetzt in den Länderspielen abgeliefert hat, ist eine starke Entwicklung. Sie könnte Führungsspielerin werden. Außerdem sind natürlich die klassischen Namen immer noch Führungsspielerinnen. 

Sie sprechen wahrscheinlich von Alexandra Popp

Es wäre natürlich schön, wenn sie zum zweiten Mal Olympiagold holt. Das kann nicht jede von sich behaupten. Man muss sehen, ob es die Mannschaft schafft, „Poppy” einzusetzen. Sie ist Weltklasse, aber man muss sie mit Flanken bedienen. Wenn das passt, kann sie sich unsterblich machen.  

Welche Rolle spielt Bundestrainer Horst Hrubesch, für den es ja das letzte Turnier im Amt ist? 

Eine gute. Er scheint sehr viel Ruhe reinzubringen und hat jede Menge Ahnung, von dem, was er tut. Er ist genau der richtige Trainer. 

Deutschland hat mit den USA, Australien und Sambia eine schwere Vorrundengruppe erwischt. Wie schätzen Sie die Gegnerinnen ein? 

Die drei Teams sind alle sehr gut. Die USA sind natürlich ein Favorit auf die olympische Goldmedaille. Australien entwickelt sich auch immer mehr zu einer Größe im Frauenfußball. Sie haben qualitativ gute Spielerinnen, die auch in Europa unterwegs sind. Daher wird das kein einfaches Spiel. Es sind mehr oder weniger zweieinhalb Endspiele. Sambia sehe ich am schwächsten von den dreien. Aber auch das wird schwer, um die Vorrunde zu überstehen. Wenn man das schafft, ist alles offen.  

Sie verpassten die Olympischen Spiele 2016 leider verletzungsbedingt, welche Olympiaerinnerungen haben sie dennoch persönlich? 

Olympia ist für mich schon immer das größte. Meine Familie ist sehr sportbegeistert. Es ist ein bisschen schade, dass ich das nie miterleben konnte.  

Zum Karriereende haben Sie Turbine Potsdam zurück in die Bundesliga geführt. Das perfekte Ende für Ihre erfolgreiche Laufbahn? 

Es war das Ziel, als ich hier nochmal herkam. Dass es am Ende geklappt hat und ich meinen Beitrag dazu leisten konnte, war sehr schön und sehr emotional. Ein perfektes Karriereende, kann man so sagen. 

Wo führt Ihr persönlicher Lebensweg jetzt hin? 

Ich bin Polizistin, Kommissarin. Da führt mein Weg hin und vielleicht bleibe ich dem Sport auch noch erhalten, aber das steht noch nicht ganz fest.