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DFB-Frauen nach Oberdorf-Verletzung unter Schock: Fehlt "auf und neben dem Platz"

Lena Oberdorf musste gegen Österreich unter Tränen den Platz verlassen.
Lena Oberdorf musste gegen Österreich unter Tränen den Platz verlassen.AFP
Die aufmunternden Botschaften von allen Seiten trösteten Lena Oberdorf kaum. Die Fans bauten die beliebte Abräumerin mit netten Nachrichten auf, ihr neuer Klub Bayern München versprach der 22-Jährigen volle Unterstützung und die DFB-Teamkolleginnen schickten reihenweise Herzchen. Auf die Schock-Diagnose folgte eine Welle der Solidarität - aber auch die knifflige Frage: Wer kann die schwer verletzte Schlüsselspielerin ersetzen?

Bevor die deutschen Fußballerinnen am Sonntag aus Frankfurt zu ihrer Olympia-Mission nach Frankreich aufbrechen, muss Bundestrainer Horst Hrubesch die passende Antwort darauf finden. "Wir werden nun einmal mehr alle Kräfte für die Olympischen Spiele bündeln", betonte der 73-Jährige: "Wir wollen und werden auch für Obi um die Medaille spielen."

Klar ist: Oberdorfs Ausfall durch die Kreuz- und Innenbandverletzung im rechten Knie ist ein schwerer Schlag für die Olympia-Träume der DFB-Frauen. Die Nachnominierung werde in den kommenden Tagen bekannt gegeben, hieß es vonseiten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Als erste Nachrückerin für den 18er-Kader gilt Janina Minge vom VfL Wolfsburg, die bei der Generalprobe am Dienstag gegen Österreich (4:0) in der Startelf überzeugt hatte.

Man sei schon in der Lage zu reagieren, sagte Hrubesch: "Zwar ist es nicht immer derselbe Standard, das gebe ich zu, aber ich bin da sehr zufrieden mit." Oberdorfs Wille und ihre Zweikampfstärke lassen sich aber kaum kompensieren. Als Option im defensiven Mittelfeld nannte der Bundestrainer Kapitänin Alexandra Popp, auch die etatmäßige Abwehrchefin Marina Hegering könnte nach vorne rücken. Das Problem? Beide trainierten zuletzt zwischenzeitlich dosiert.

Hrubesch aber gab Entwarnung, das Duo hätte aus seiner Sicht bereits gegen Österreich spielen können. Aber: Gegen die Olympia-Gruppengegner Australien, die USA und Sambia, "drei Mannschaften der ersten Kategorie" (Hrubesch), werde die DFB-Auswahl die beiden "in einer körperlichen Top-Verfassung brauchen. Dieses Ziel verfolgen wir weiter", sagte er, nachdem Popp aufgrund einer Fußreizung auf die Reise nach Island (0:3) wenige Tage zuvor verzichtet hatte.

Oberdorf verpasst Bundesliga-Start

Oberdorf, die auf die Schock-Nachricht in den Sozialen Medien mit einem gebrochenen Herz reagierte, wird nach ihrem aufsehenerregenden Wechsel von Wolfsburg nach München jedenfalls auch ihrem neuen Klub "länger fehlen". Man werde "sie auf ihrem Weg zurück begleiten und in allen Belangen für sie da sein. Lena ist eine Kämpferin, wir werden noch viel Freude an ihr haben", versprach FCB-Direktorin Bianca Rech.

Ohne Oberdorf trifft sich die deutsche Auswahl am Samstag nach drei freien Tagen wieder in Frankfurt/Main. Das Fehlen der Führungsspielerin ist "ein herber Verlust", wie Vizekapitänin Giulia Gwinn bereits vor der Diagnose betont hatte, "auf und neben dem Platz."