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"Vor niemandem verstecken": DFB-Frauen heben Richtung Olympia ab

Aktualisiert
Bundestrainer Horst Hrubesch gibt einem jungen Fan ein Autogramm.
Bundestrainer Horst Hrubesch gibt einem jungen Fan ein Autogramm.Profimedia
Erster Halt Marseille: Die deutschen Fußballerinnen brechen zu ihrer Medaillenmission nach Frankreich auf. Dem Schock um Lena Oberdorf soll eine schnelle Trotzreaktion folgen.

Alexandra Popp und Horst Hrubesch erfüllten vor dem Abflug nach Marseille geduldig die Wünsche der Fans. Die Kapitänin und der Bundestrainer der DFB-Frauen schrieben vor dem Teamhotel in Frankfurt Gravenbruch gut gelaunt Autogramme. Auch das Abschiedsessen mit den Verbandsbossen Bernd Neuendorf und Andreas Rettig war zuvor eine launige Einstimmung auf die olympische Medaillenmission gewesen.

Der erste Schock nach der schweren Verletzung von Lena Oberdorf ist verdaut. Mit dem Aufbruch nach Südfrankreich, wo am Donnerstag (19 Uhr/ZDF und Eurosport) das erste Gruppenspiel gegen den WM-Vierten Australien ansteht, richteten die Fußballerinnen den Blick endgültig nach vorne - inklusive einer Kampfansage vom Chef höchstpersönlich.

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Oberdorf-Verletzung als Rückschlag 

"Wir müssen uns vor niemandem verstecken", betonte DFB-Präsident Neuendorf: "Horst Hrubesch wird die richtigen Antworten auf die schwere Verletzung von Lena Oberdorf finden. Er wird die Mannschaft so aufstellen, dass wir absolut eine Chance haben." Wenn man zu einem Turnier fahre, "will man es gewinnen. Das ist unser Ziel", sagte Sjoeke Nüsken dem SID vor der Abreise. Für Hrubesch soll Olympia zum krönenden Abschied werden.

"Das gönne ich ihm von Herzen, das hat er verdient. Das wäre ein würdiger Abschluss", sagte Neuendorf: "Das I-Tüpfelchen". Retter Hrubesch, der nach dem Turnier von Christian Wück ersetzt wird, habe "in einer ganz schwierigen Situation den Turnaround geschafft, das war ganz großartig", sagte Rettig: "Ich bin sicher, dass ihm das die Mädels positiv danken werden und die letzten Prozentpunkte herauskitzeln."

Hrubesch will "alle Kräfte bündeln"

Nach dem "riesigen Schock" (Nüsken) mit dem Kreuz- und Innenbandriss von Oberdorf bei der Generalprobe gegen Österreich (4:0) wird das auch nötig sein - die Lücke ist riesig. Nachnominiert wurde am Samstag positionsgetreu Janina Minge. "Wir werden nun einmal mehr alle Kräfte für die Olympischen Spiele bündeln", betonte Hrubesch: "Wir wollen und werden auch für Obi um die Medaille spielen."

Die Alternativen seien "nicht immer derselbe Standard, das gebe ich zu, aber ich bin da sehr zufrieden mit", führte der 73-Jährige aus. Als Option im defensiven Mittelfeld nannte der Bundestrainer Kapitänin Popp, die als Fahnenträgerin nominiert ist. Auch die etatmäßige Abwehrchefin Marina Hegering könnte nach vorne rücken. Das Problem: Beide trainierten zuletzt dosiert, verpassten die sportlich bedeutungslosen Spiele in der EM-Qualifikation.

Am Sonntag stieg das Duo allerdings bei strahlendem Sonnenschein planmäßig in den Bus zum Flughafen. Hrubesch hatte schon vorher Zuversicht versprüht und zuletzt von einer Vorsichtsmaßnahme gesprochen. Denn: Gegen die Olympia-Gruppengegner Australien, die USA und Sambia, "drei Mannschaften der ersten Kategorie" (Hrubesch), werde die DFB-Auswahl die beiden "in einer körperlichen Top-Verfassung brauchen".

Bei allen Fragezeichen und Sorgen überwiege mit dem Abflug nun ohnehin "die Vorfreude", so Rettig. Die Stimmung sei "super im Team. Man spürt, dass es losgeht. Jeder ist super happy", ergänzte Nüsken. Nun sei das erste Spiel gegen die "gute Mannschaft" aus Australien "super wichtig, um mit einem guten Gefühl ins Turnier zu starten".