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"Ich zweifle nicht zu sehr an mir" – Neu-Pariser Ousmane Dembélé im Interview

Ousmane Dembélé läuft seit dieser Saison im Trikot von Paris Saint-Germain auf.
Ousmane Dembélé läuft seit dieser Saison im Trikot von Paris Saint-Germain auf.AFP
Im Interview mit der französischen Sportzeitung "L'Équipe" sprach Barcelona-Flügelspieler Ousmane Dembélé über seinen Wechsel zu PSG, die Anpassung an den neuen Verein und die Ziele in der Champions League. Ungewohnt offen sprach der ehemalige Dortmunder dabei auch über seine Selbsteinschätzung und die Art, wie er sich selbst besser zu machen versucht.

Der Wechsel von Ousmane Dembélé vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain sorgte in diesem Sommer für einige Schlagzeilen. Doch seit er wieder in Frankreich ist, scheint "Dembouz" charakterlich aufzublühen. Er war motiviert, sich in Paris und in der Mannschaft von Luis Enrique durchzusetzen und hat seit seiner Ankunft 13 Spiele absolviert. Eine gute Quote, die ihn dazu veranlasste, wenige Stunden vor dem vierten Spieltag der Champions League gegen die AC Mailand mit Journalisten der Tageszeitung "L'Equipe" über seinen Saisonstart zu sprechen.

Zum Match-Center: AC Mailand vs. Paris Saint-Germain

Nach einem guten Spiel und einer Vorlage gegen Montpellier am Freitag (3:0) kann der französische Nationalspieler mit viel Selbstvertrauen nach San Siro reisen. Dessen ist er sich bewusst und setzt sich nicht unter Druck."Es war ein gutes Spiel von der ganzen Mannschaft. Ich habe mich gut gefühlt und war gut drauf. Ich habe mein Bestes gegeben, um Chancen zu kreieren, zu versuchen, ein Tor zu erzielen oder Vorlagen zu geben", erklärte er. "Der Trainer hat uns gesagt, dass es wie ein K.O.-Spiel ist. Wir müssen es in Mailand bestätigen, denn mit einem guten Ergebnis sind wir wirklich in einer sehr guten Position für die Qualifikation". 

À propos K.O.-Spiele. Oft wird den Parisern nachgesagt, der Stachel der bisher nicht gewonnenen Königsklasse sitze tief und im Verein gebe es nur ein Gesprächsthema. Dem widerspricht der ehemalige Dortmunder nun aber: "Es gibt nicht nur das und es ist auch nicht das Hauptziel der Mannschaft. Bevor ich hierher kam, dachte ich eher, dass sie nur darüber reden, aber im Verein ist das nicht der Fall."

"Ich muss noch ein bisschen mehr geben"

Dembélé, der sich noch in der Eingewöhnungsphase befindet, hat die sportlichen Erwartungen noch nicht ganz erfüllt. Seine gewohnte Geschwindigkeit legt er auch in der Stadt der Liebe an den Tag, doch bislang fehlt die Effektivität. An der Tatsache, dass er bislang noch keinen Treffer erzielt hat, will der 26-Jährige arbeiten. "Ich muss noch ein bisschen mehr geben. Je mehr Spiele kommen, desto besser werde ich sein und dann werde ich auch treffen".

Als einen Grund für die verbesserungswürdige Ausbeute sieht Dembele auch die schwindende Kraft nach langen Dribblings: " Ich tue mich schwer, die Klarheit vor dem Tor zu bewahren, weil ich von weit weg starte, wenn ich versuche, einen oder zwei Spieler auszuspielen. Gegen Milan habe ich ein Tor geschossen, auch wenn es nicht anerkannt wurde, und man hat dieses Tor als Beispiel genommen, um mir zu zeigen, was ich tun muss. Ich muss viel ruhiger werden".

Was seine Entscheidung für PSG angeht, so war sie wohl kalkuliert. Der Stürmer behauptet, dass er bereits seit seiner Zeit in Dortmund mit dem Verein in Kontakt stand. "Es war schon immer klar, dass ich eines Tages bei PSG unterschreiben würde. Ich habe viele Freunde, die Fans des Vereins sind und immer versucht haben, mich zu überzeugen, zu kommen. Ich bin hierher gekommen, weil ich den Verein mag und weil es in Frankreich ist."

Ein besonderes Verhältnis habe er zum neuen Coach. Trainer Luis Enrique habe ihn bereits nach Barcelona holen wollen, als er noch bei Stade Rennes spielte."Er will, dass ich mutig bin, Chancen kreiere und immer im gefährlichen Raum bin. Er will auch, dass ich entscheidende Pässe spiele", so der Mann aus der Normandie.

Luis Enrique und Ousmane Dembele verstehen sich auch persönlich sehr gut.
Luis Enrique und Ousmane Dembele verstehen sich auch persönlich sehr gut.AFP

"Ich zweifle nicht zu sehr an mir"

Grübeln ist unterdessen nicht die Sache des Weltmeisters von 2018. "Die meiste Zeit spiele ich und bin zufrieden. Ich bin auch reifer geworden. Ich trage Verantwortung, ich bin etwas ruhiger und besonnener. Ich zweifle nicht zu sehr an mir".

Er ist sich bewusst, dass er noch einige Jahre Zeit hat, um seinen Weg zu gehen und sein Bestes zu geben. "Ich bin 26 Jahre alt und habe noch einige Jahre vor mir, die besten, wie ich hoffe. Ich werde mich noch weiterentwickeln".