Roger Schmidt: "Der große Architekt" von Benficas Rückkehr an die Spitze
Rui Costa wusste, bei wem er sich bedanken musste: "Das richtet sich an die Person, die ich als den großen Architekten dieses Erfolgs betrachte: Danke, Roger! Du hast es verdient", rief der Präsident von Benfica vom Balkon des Rathauses in Lissabon den abertausenden Fans zu.
Die skandierten den Namen von Roger Schmidt. In Lissabon erfreut sich der 56-Jährige großer Beliebtheit. Was neben der erfolgreichen Meisterschaft auch viel mit dem Einzug ins Champions-League-Viertelfinale zu tun hat.
Der Ex-Leverkusen-Trainer scheint in Portugal ein perfektes Match zu sein. Seine Vorstellung von Fußball passt mit den Idealen des 1904 gegründeten Traditionsvereins zusammen. Frühes Pressing, ein pro-aktiver Ansatz, keine Furcht davor, junge Spieler ins kalte Wasser zu werfen.
"Schmidt hat außergewöhnliche Kenntnisse der physischen, technischen und psychologischen Anforderungen dieses Sports. Er war die perfekte Wahl", lobte exemplarisch die Benfica-Legende Alvaro Magalhaes in der Sportzeitung "A Bola".
38. Meistertitel für Benfica – Dritter für Roger Schmidt
In der Geschichte von Benfica Lissabon ist es der 38. Titel in Portugal. Die Führung auf den FC Porto betrug noch am 26. Spieltag zehn Punkte. Nach 34 Runden schmolz er auf zwei Zähler zusammen – nicht weil Benfica eingebrochen wäre. Sondern, weil die Drachen aus Porto die letzten neun Ligaspiele alle gewannen.
Bei den Feierlichkeiten am Marques de Pombal war das Zittern um den Titel kein Thema. Benfica bleibt mit neun Meisterschaften Vorsprung auf Porto portugiesischer Rekordmeister. Am letzten Spieltag der Liga Portugal schlug man das Tabellenschlusslicht Santa Clara zu Hause mit 3:0.
Roger Schmidt war im Sommer 2022 von PSV Eindhoven auf die iberische Halbinsel gewechselt. Mit PSV wurde er bereits im Vorjahr niederländischer Meister, außerdem gewann er 2014 die österreichische Meisterschaft mit RB Salzburg.