"Klares, transparentes und faires Verfahren" - Streit um Klub-WM eskaliert
Die Kläger, darunter auch die aus den European Leagues ausgetretene spanische La Liga, werfen der FIFA einen Verstoß gegen das EU-Wettbewerbsrecht und Missbrauch ihrer Marktposition vor. Die EU-Kommission sei über die angedachte Beschwerde bereits informiert, hieß es in einer Stellungnahme.
Darin kritisieren die Vertreter der Ligen und Spieler, die FIFA habe bislang kein "klares, transparentes und faires Verfahren für den internationalen Spielkalender" entwickelt und sich "bedauerlicherweise stets geweigert", sie in ihren Entscheidungsprozess einzubeziehen. Der Kalender sei "übersättigt", für die Ligen unhaltbar und ein "Risiko für die Gesundheit der Spieler". Die FIFA handle aus bloßem Eigeninteresse, der Rechtsweg sei die einzige Möglichkeit, um den Fußball "zu schützen", hieß es weiter.
Der Weltverband verwies in einer schriftlichen Reaktion darauf, dass sein Rat den Kalender einstimmig genehmigt habe - und zwar nach einem umfassenden Beratungsprozess, an dem auch die Ligenverbände und FIFPRO beteiligt gewesen seien. Allein dieser Kalender garantiere das "Überleben" des internationalen Fußballs.
"Heuchelei" als Vorwurf
Ihren Gegenspielern warf die FIFA "Heuchelei" vor und "kommerzielles Eigeninteresse ohne Rücksicht auf alle anderen in der Welt". Die Ligen "bevorzugen offensichtlich einen Kalender voller Freundschaftsspiele und Sommertourneen, die oft mit ausgedehnten Reisen rund um den Globus verbunden sind", heißt es in der Erklärung.
Hintergrund der Auseinandersetzung ist die Ausweitung der Klub-WM auf 32 Mannschaften mit der Premiere des neuen Formats 2025 in den USA. Schon der Weltverband der Ligen, dem die DFL ebenfalls angehört, hatte der FIFA mit Klage gedroht. Die zur internationalen Gewerkschaft FIFPRO gehörenden Spielergewerkschaften aus Frankreich und England haben bei einem Handelsgericht in Brüssel schon eine Klage eingereicht.