Am Samstag wurde der hochbegabte Teenager, der derzeit die Fußball-Welt aufmischt, zarte 17 Jahre alt. Glückwünsche gab es reichlich, auch Neckereien seiner Mitspieler gehörten dazu, als Yamal beim Abschlusstraining im EM-Camp in Donaueschingen am Vormittag als erster den Trainingsplatz betrat. Die Stimmung war ausgelassen, schon am Vorabend war zum 22. Geburtstag von Yamals Sturmpartner Nico Williams eine große Torte aufgetischt worden.
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Die ganz große Party soll aber am Sonntagabend im Berliner Olympiastadion steigen. Das Endspiel gegen England (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) sei "ein Traumfinale", sagte Yamal: "Jeder will solche Spiele spielen. Jetzt wollen wir, dass der Pokal nach Spanien kommt."
In seiner noch so jungen Karriere könnte Yamal auf dem EM-Thron ankommen. Der Youngster des FC Barcelona ist schon jetzt einer der prägenden Spieler des Turniers. Mit seinem sehenswerten Schlenzer in den Winkel zum 1:1 im Halbfinale gegen Frankreich (2:1) trug er entscheidend zum Finaleinzug bei: "Mein Ziel war es, meinen Geburtstag in Deutschland zu feiern. Das habe ich geschafft."
Glückwünsche aus der Heimat
Gratulationen erreichten ihn aus der Heimat, auch aus Mataro unweit von Barcelona. Hier, in Rocafonda, einem bescheidenen Viertel, ist Yamal längst ein Superstar. Hier wuchs er auf und hier platzt die komplette ehemalige Nachbarschaft vor Stolz.
"Wir wussten schon immer, dass er einmal für Barcelonas erste Mannschaft spielen wird. Aber wir hatten keine Ahnung, dass er diesen Einfluss haben wird", erzählte Juan Carlos Serrano, in dessen Bar Yamals Vater immer für einen Kaffee eingekehrt war, bevor er seinen Sohn mit dem Zug nach Barcelona zum Training brachte.
Heute hängt in Serranos Bar ein signiertes Trikot des Wunderkinds, dessen Konterfei als Wandbild auch die Fassade einer Bäckerei ziert. "Dieses Viertel ist stolz darauf, der Ort zu sein, aus dem Lamine Yamal stammt", erklärte sein Vater Mounir Nasraoui.
Und auch das Barca-Talent ist seiner Heimat noch immer verbunden. Bei seinen Treffern im Trikot der Katalanen hält Yamal seine Finger hoch, um die Zahl 304 zu zeigen - ein Verweis auf die lokale Postleitzahl 08304.
Bei seinem historischen Tor gegen Frankreich war für solche Gesten wenig Zeit geblieben, war er doch direkt nach seinem euphorisierten Sprint zur Bank in der Jubeltraube seiner Mannschaft verschwunden. Yamals Vater hatte den Treffer, mit dem sich sein Sohn im Alter von 16 Jahren und 362 Tagen zum jüngsten EM-Torschützen gekrönt hatte, live im Stadion verfolgt und diesen Moment wie "jeder andere spanische Fan auch" erlebt: "Ich bin durchgedreht."
Als Vater sei er "stolz, glücklich und dankbar". Das wird er auch am Sonntag sein - unabhängig davon, ob sein Sohn dann mit 17 Jahren und einem Tag erneut trifft.