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Zidane in aller Munde - Doch Deschamps will als Frankreich-Trainer weitermachen

Aktualisiert
Ein enttäuschter Didier Deschamps nach dem Ausscheiden der Franzosen gegen Spanien.
Ein enttäuschter Didier Deschamps nach dem Ausscheiden der Franzosen gegen Spanien.AFP
Nach dem enttäuschenden Auftritt der französischen Nationalmannschaft bei der EM in Deutschland stellt sich die Frage nach dem Verbleib von Nationaltrainer Didier Deschamps neu. Der 55-Jährige besitzt zwar einen Vertrag bis 2026, doch nach 12 Jahren im Amt scheint sein Fußball überholt zu sein. Dank prominenter Unterstützung wird er wohl weitermachen, obwohl der Wunsch-Nachfolger schon seit langer Zeit in den Startlöchern steht.

Eigentlich sollte die Amtszeit von Didier Deschamps schon nach der WM in Katar enden, doch nach dem Erreichen des Finals und der unglücklichen Niederlage im Elfmeterschießen gegen Argentinien war das Feuer im ehemaligen Weltklassespieler neu entflammt. Er verlängerte seinen Vertrag nicht nur für die Europameisterschaft in Deutschland, sondern auch für die Weltmeisterschaft 2026 in Nord- und Mittelamerika.

Dieser Schritt wurde vom damaligen Präsidenten des Französischen Fußballverbands (FFF), Noel Le Graet, ermöglicht, zu dem Deschamps ein sehr enges Verhältnis hatte. Als er nach der Niederlage Frankreichs gegen Spanien vor einigen Tagen zu seiner Zukunft befragt wurde, zeigte sich Deschamps gereizt.

"Fragen Sie meinen Präsidenten. Ich habe gerade ein Halbfinale verloren. Glauben Sie, ich antworte jetzt schon? Ich respektiere Sie, aber versuchen Sie auch, die Leute zu respektieren, die Verantwortung tragen. Ich sage Ihnen das in aller Ruhe. Was passiert ist, ist passiert. Sie kennen die Situation sehr gut und wissen, was mein Präsident denkt. Sie hätten die Frage gar nicht erst stellen dürfen."

Der neue Präsident des Französischen Fußballverbands FFF, Philippe Diallo, sagte nach dem Ausscheiden, Deschamps werde "seine Mission fortsetzen". Und das, obwohl Stars wie Kylian Mbappe die EM-Kampagne als "Misserfolg" bezeichneten. Nur ein einziges Tor gelang der Equipe tricolore aus dem Spiel heraus, dazu kamen zwei Eigentore und ein Elfmeter.

Umbruch im Team - aber auch auf der Bank?

Schlüsselspieler wie Mbappe oder der langjährige Kreativkopf Antoine Griezmann konnten nicht an ihre Bestform anknüpfen. Olivier Giroud hatte bereits vor dem Turnier seinen Abschied aus dem Nationalteam angekündigt, andere könnten folgen: Sechs von Deschamps' 25-köpfigem Kader in Deutschland waren 30 Jahre oder älter. Ist es da nicht auch Zeit für einen Neuanfang auf der Trainerposition?

Ein potenzieller Nachfolger steht unterdessen zumindest für die französischen Fans schon lange fest: Die Aussicht, dass ihre Legende Zinedine Zidane, der seit seinem Abschied von Real Madrid im Jahr 2021 ohne Trainerjob ist, auf den Posten wartet, ist verlockend. Es wurde noch keine Vereinbarung getroffen, aber der Name des ehemaligen Edeltechnikers ist in aller Munde.

Die Aussicht, dass Zidane das Amt übernimmt, klingt für viele nach einem perfekten Fit. Er ist die glamouröse, frische Figur, die die Herzen der Nation erobern würde - ein krasser Gegensatz zu Deschamps, dessen Ruf als "Wasserträger" als Spieler immer noch an ihm haftet. Aber geht der Verband tatsächlich das Risiko ein, gute bis sehr gute Ergebnisse zu opfern, nur um diejenigen zu besänftigen, die sich gelangweilt haben?