"Zaccagni gelingt das Wunder": Italien feiert den späten Sieg gegen Kroatien

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"Zaccagni gelingt das Wunder": Italien feiert den späten Sieg gegen Kroatien

Aktualisiert
Der eingewechselte Mattia Zacagni brach das Herz aller Kroaten.
Der eingewechselte Mattia Zacagni brach das Herz aller Kroaten.AFP
Für sein erstes Länderspieltor hatte sich Mattia Zaccagni den perfekten Moment ausgesucht. "Dieser Treffer ist eine riesige Freude, ich werde mich mein Leben lang daran erinnern", sagte der unverhoffte italienische Fußball-Held, nachdem er den Titelverteidiger mit seinem Tor in der Nachspielzeit zum 1:1 (0:0) gegen Kroatien dramatisch ins EM-Achtelfinale gehievt hatte.

"Im letzten Atemzug, als nur noch die größten Optimisten daran glaubten, gelingt Zaccagni das Wunder, das Italien den zweiten Platz und den Einzug ins Achtelfinale beschert", schrieb der Corriere dello Sport. In allerletzter Sekunde entriss die Squadra Azzurra dank des Treffers des Lazio-Profis (90.+8) dem tapferen WM-Dritten um Torschütze Luka Modric noch den zweiten Platz in Gruppe B.

Zum Match-Center: Kroatien vs. Italien

"Italien von der Hölle ins Paradies", schrieb die französische L'Equipe. Für Trainer Luciano Spalletti war danach die Zeit der Abrechnung gekommen. Die Qualifikation sei "hochverdient", sagte sagte er - und ging nach dem erneut blassen Auftritt dann äußerst gereizt auf die Medien los. Diese hatten ein "bescheidenes" Italien gesehen, den Last-Minute-Ausgleich bezeichneten sie als "Wunder", an das "nur noch die unerschütterlichsten Optimisten glaubten": "Wir waren in der Todesgruppe. Wir standen sehr unter Druck. Aber ich hatte keine Angst."

Spalletti schimpft gegen Medien

Doch schon die Kritik vor dem wegweisenden Vorrundenfinale in Leipzig hatte Spalletti massiv geärgert, und so redete er sich nun in einem minutenlangen Monolog in Rage. Den harten Umgang mit den Italienern, die gegen Spanien beim 0:1 chancenlos gewesen waren und sich gegen Kroatien häufig bei ihrer Lebensversicherung Gianluigi Donnarumma bedanken konnten, könne er "nicht akzeptieren", schimpfte Spalletti.

Doch damit nicht genug. Auf die Frage, was bei einem Ausscheiden passiert wäre, antwortete Spalletti aufgebracht: "Was ist das für eine Frage?" Zu guter Letzt regte er sich dann noch über einen "Maulwurf" auf, der Interna an die Öffentlichkeit gebe und so "der Nationalmannschaft schadet".

Achtelfinale gegen die Schweiz

Doch auch Spalletti dürfte bewusst sein, dass sich die Squadra Azzurra die ganze Aufregung durch ihre schwachen Vorstellungen selbst eingebrockt hat - und sich für die Mission Titelverteidigung massiv steigern muss. Im Achtelfinale bekommen es die Italiener mit der starken Schweiz zu tun. "Die Azzurri müssen noch viel wachsen", schrieb La Repubblica - und sie sollten schon am Samstag (18.00 Uhr) damit anfangen.

Der Spielort Berlin soll dabei helfen: Dort feierten die italienischen Helden um Gianluigi Buffon, Fabio Cannavaro und Andrea Pirlo vor 18 Jahren ihren WM-Triumph. Vom Niveau beim damaligen Titelgewinn sind die Italiener derzeit weit entfernt, doch das Olympiastadion soll beim angeschlagenen Team von Spalletti neue Kräfte freisetzen. "Auf nach Berlin mit Herzklopfen!", schrieb Corriere della Sera.