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WM 1974, EM 1988, WM 2006, EM 2024: Die vier Turniere in Deutschland im Vergleich

Flashscore/SID
Die Europameisterschaft 2024 ist bereits das vierte große Turnier auf deutschem Boden.
Die Europameisterschaft 2024 ist bereits das vierte große Turnier auf deutschem Boden.AFP
Deutschland ist nach der WM 1974, EM 1988 und WM 2006 zum vierten Mal Gastgeber eines großen Fußball-Turniers. Es lässt sich festhalten: Es hat sich viel geändert. Eine Übersicht.

WM 1974: Das Jahr 1966 markiert 21 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs einen großen Durchbruch für die deutsche Sportdiplomatie. Am 16. April 1966 und drei Monate, bevor München den Zuschlag für die Olympischen Sommerspiele 1972 bekommt, wird Deutschland als Ausrichter der WM-Endrunde 1974 gewählt. Gespielt wird in neun Städten: Hamburg, Hannover, Gelsenkirchen, Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt/Main, Stuttgart, München - und West-Berlin. 16 Mannschaften nehmen teil, die 38 Spiele sehen 1.865.753 Zuschauer (49.099 im Schnitt). Nicht alle Spiele sind ausverkauft, Karten zu Preisen von 10 bis 80 D-Mark gibt es noch an der Stadionkasse.

Gespielt wird in vier Vierergruppen, die jeweils erst- und zweitplatzierten Mannschaften erreichen eine Zwischenrunde mit zwei Gruppen zu je vier Mannschaften, die jeweils erstplatzierten bestreiten das Finale. Der Etat des OK beträgt 80 Millionen D-Mark, die öffentlichen Haushalte investieren 238 Millionen in die Stadien. Der Gewinn nach Steuern beträgt 40 Millionen D-Mark, 65 Prozent davon erhält der DFB.

EM 1988: An der ersten EM-Endrunde in Deutschland nehmen acht Mannschaften teil, sie bestreiten insgesamt nur 15 Spiele in acht Städten. Im Gegensatz zur WM 1974 fehlt West-Berlin als Austragungsort, was politisch hohe Wellen schlägt und zur Vergabe des DFB-Pokal-Finales an die noch geteilte Stadt zunächst für die kommenden fünf Jahre führt. Dortmund wird durch Köln ersetzt. Es kommen 849.844 Zuschauer (56.656 im Schnitt). Die Stadien werden für insgesamt 43 Millionen D-Mark renoviert.

Aus den zwei Gruppen zu je vier Mannschaften spielen die jeweils erst- und zweitplatzierten das Halbfinale (in dem Deutschland als Erster der Gruppe A gegen die Niederlande als Zweiter der Gruppe B unterliegt). Die UEFA macht einen Gewinn von 35 Millionen D-Mark.

WM 2006: Die Zahl der teilnehmenden Mannschaft ist erneut gestiegen - auf 32. Sie bestreiten 64 Spiele, die von 3.359.439 Zuschauern verfolgt werden (52.491 im Schnitt). Gespielt wird in zwölf Städten (Hamburg, Berlin, Hannover, Leipzig, Dortmund, Gelsenkirchen, Köln, Frankfurt/Main, Kaiserslautern, Nürnberg, Stuttgart, München). In den Um- und Ausbau der Stadien fließen rund 1,4 Milliarden Euro, weitere Investitionen in die Infrastruktur belaufen sich auf 3,7 Milliarden.

Gespielt wird in acht Gruppen zu je vier Mannschaften, die jeweils erst- und zweitplatzierten erreichen das Achtelfinale. Der Etat des OK beträgt 400 Millionen Euro, es erwirtschaftet einen Überschuss von 135 Millionen Euro vor Steuern. Erstmals gibt es in den zwölf Austragungsorten Fanfeste mit Public Viewing.

EM 2024: Wie seit der Endrunde 2016 nehmen 24 Mannschaften teil, ausgetragen werden daher 51 Spiele. Es gibt zehn Spielorte, im Vergleich zur WM 2006 fallen Kaiserslautern, Nürnberg und Hannover weg, Düsseldorf kommt dazu.

Gespielt wird in sechs Gruppen zu je vier Mannschaften, die jeweils erst- und zweitplatzierten sowie die vier besten drittplatzierten erreichen das Achtelfinale. Der Etat für das OK der UEFA und des DFB beträgt rund 650 Millionen Euro. Die Stadien wurden für insgesamt fast 250 Millionen Euro umgebaut. Die UEFA rechnet laut Spiegel mit Einnahmen von 2,4 Milliarden Euro, der Gewinn soll bei 1,75 Milliarden Euro liegen.