Für die Dänen wäre ein Weiterkommen das erste Mal, dass sie in zwei aufeinanderfolgenden Europameisterschaften die Gruppenphase überstehen würden. Bei der Euro 2020 schlugen sie Russland in der Runde der letzten 16 mit 4:1 und erreichten schließlich das Halbfinale, wo sie denkbar unglücklich gegen England verloren. Mit zwei Unentschieden aus zwei Spielen haben sich die Skandinavier in diesem Jahr zumindest alle Chancen offengehalten.
Zum Match-Center: Dänemark vs. Serbien
Der Star der Mannschaft ist und bleibt Christian Eriksen. Der Mittelfeldspieler von Manchester United hat in zwei Spielen in Deutschland elf Chancen herausgespielt - kein dänischer Spieler legte seit 1980 so viele Tormöglichekeiten bei einem einzigen großen Turnier auf. Spätestens mit seinem frühen Tor gegen Slowenien zum Gruppenauftakt sollte er auch die Zweifler widerlegt haben, die ihm nicht mehr die Qualität früherer Tage zutrauen.
Serbien mit Rückenwind
Klar ist: Den Dänen reicht ein Sieg sicher zum Weiterkommen. Auch ein Remis könnte aber genug sein, solange Slowenien gegen England verliert.
Und die Serben? Die waren schon fast draußen, bewahrten sich aber durch ein Last-Minute-Tor von Luka Jovic gegen Slowenien ihre Chance auf die K.o.-Runde. Dies gebe seinem Team "die Möglichkeit", sagte Trainer Dragan Stojkovic, "weiter an unseren Traum zu glauben".
Serbien wartet noch immer auf seinen ersten Sieg und ist seit dem 1:0-Sieg gegen Costa Rica bei der WM 2018 in den letzten sieben Spielen bei großen Turnieren sieglos. Eine längere Serie ohne Turniersieg hatten sie zuletzt zwischen 1974 und 1982 als Jugoslawien (acht Spiele).
Die Mannschaft von Dragan Stojković muss diese Serie in München durchbrechen, wenn sie weiterkommen will. Seit Juni 2023 hat Serbien jedoch nur vier seiner 13 Spiele in allen Wettbewerben gewonnen und in den letzten 14 Partien nur zwei Partien ohne Gegentreffer überstanden.
Team-News: Jovic als serbischer Hoffnungsträger?
Nach dem Unentschieden gegen England meldete kein dänischer Spieler körperliche Probleme, sodass das Lazarett mit Ausnahme von Mittelfeldspieler Thomas Delaney, der im Spiel gegen die Three Lions krankheitsbedingt fehlte, leer ist. Morten Hjulmand und Pierre-Emile Hojbjerg sind aber ohnehin gesetzt, sodass für den ehemaligen Bundesliga-Profi nur ein Bankplatz bleiben wird. Hojbjerg, Joakim Maehle, Christian Norgaard und Jannik Vestergaard sind von einer Gelbsperre bedroht.
Alle vier könnten dann bei einem möglichen Achtelfinalspiel in München fehlen, wo Christian Eriksen mit 133 Länderspieleinsätzen einen neuen Rekord aufstellen könnte (zumindest solange, bis Verteidiger Simon Kjaer mit 132 Einsätzen wieder aufgestellt wird).
Die Serben müssen wegen einer Knieverletzung weiterhin auf Filip Kostic verzichten. Während das Turnieraus zwischenzeitlich schon festzustehen schien, befindet sich der Flügelspieler von Juventus Turin doch weiterhin im Trainingscamp seiner Mannschaft. Stojkovic verfügt ansonsten über einen komplett fitten Kader und lobte nach dem Ausgleichstreffer gegen Slowenien die Qualitäten von Jovic: Er habe "immer Vertrauen" in den 26-Jährigen, auch wenn er ihn wahrscheinlich nicht in die Startformation berufen wird.
Sergej Milinkovic-Savic wurde für den zweiten Spieltag überraschend aus der Elf gestrichen, aber da das Experiment Mitrovic-Vlahovic bisher nicht funktioniert hat, könnte Stojkovic nun in den sauren Apfel beißen und einen der beiden für den Al-Hilal-Profi streichen.
Voraussichtliche Aufstellungen:
Dänemark: Schmeichel - Andersen, Christensen, Vestergaard - Bah, Höjbjerg, Hjulmand, Maehle - Eriksen - Hojlund, Wind
Serbien: Rajkovic - Veljkovic, Pavlovic, Milenkovic - Zivkovic, Ilic, Lukic, Mladenovic - Tadic, Milinkovic-Savic - Mitrovic