Von der Bank zum Helden: Alle lieben Luka Jovic
Luka Jovic kämpfte vergeblich. Unaufhörlich floss dem serbischen Last-Second-Helden der Schweiß über den Körper, auch die vom serbischen Pressesprecher angereichten Taschentücher halfen nicht. Das Lächeln wollte Jovic dennoch nicht vergehen: Schließlich hatte der frühere Frankfurter den wichtigsten Kampf bereits gewonnen - und Serbien mit seinem Treffer in buchstäblich letzter Sekunde im EM-Turnier gehalten.
"Ich liebe ihn sehr", sagte Trainer Dragan Stojkovic nach dem 1:1 gegen Slowenien über das ehemalige Mitglied der "Büffelherde" der Eintracht: "Er braucht nur ganz wenig Raum. Das ist gut für ihn, er hat jetzt viel Selbstvertrauen". Jovic gebe dem Land "die Möglichkeit, weiter an unseren Traum zu glauben".
Serben unter Zugzwang
Er sei "sehr glücklich", sagte der Angreifer selbst, "dass ich meinem Team helfen konnte. Ich hoffe, dass ich noch ein paar Tore schießen kann." Nach seiner Einwechslung in der 64. Minute hatte der 26-Jährige mit einem Kopfballtreffer (90.+5) seiner ambitionierten Mannschaft den letzten Funken Hoffnung auf eine Achtelfinalteilnahme bewahrt. Natürlich, gestand er, habe er auch ein Aus im Kopf gehabt: "Aber wir haben immer an uns geglaubt".
Mit aktuell einem Punkt benötigt Serbien am kommenden Dienstag (25.6.) in München gegen Dänemark unbedingt einen Sieg, um die K.o.-Runde zu erreichen. Möglicher Gegner ist dann auch die DFB-Auswahl. Doch egal ob "Belgien oder Deutschland. Wir werden kämpfen", sagte Jovic, der zu Frankfurter Zeiten als größtes Zukunftsversprechen seines Landes galt.
Nach zwei starken Jahren bei der Eintracht war Jovic 2019 für 70 Millionen Euro zu Real Madrid gewechselt. Bei den Königlichen fasste der Angreifer aber nie richtig Fuß. 2021 ging es für ein halbes Jahr noch einmal zurück nach Frankfurt, inzwischen spielt er bei der AC Mailand. Sein Marktwert liegt nur noch bei sieben Millionen. Auch das dürfte ihm nach seiner Heldentat herzlich egal sein.
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