"Terrier" Palhinha: Das ist Bayerns neuer 50-Millionen-Transfer
Spektakuläre Dribblings? Oder gar Tore schießen? Nicht sein Ding. Nein, Joao Palhinha liebt das Verteidigen, die Kunst des Tacklings, die Vollkommenheit einer Grätsche. "Ich habe Spaß daran, Bälle zu erobern und Defensivarbeit zu verrichten", sagt der Portugiese, der nach der EM im zweiten Anlauf wohl endlich zum FC Bayern wechselt: "Das ist eine wichtige Aufgabe."
Fans schätzen Palhinha für seinen Willen, Gegentore mit aller Macht verhindern zu wollen. Trainer lieben ihn dafür. So wie Thomas Tuchel, der die "Holding Six" im Vorjahr unbedingt nach München holen wollte. Am 31. August 2023 hatte Palhinha bereits den Medizincheck absolviert und einen ausgehandelten Vertrag vorliegen. Auch sein Trikot war schon beflockt. Doch sein Klub FC Fulham fand keinen Ersatz, der Wechsel platzte in letzter Minute.
Robert Martinez schwärmt: "Würde Bayern besser machen"
Tuchels Nachfolger Vincent Kompany hat nun offenbar mehr Glück. Wie mehrere Medien berichten, ist der Deal beschlossene Sache. "Was meine Zukunft betrifft, wissen beide Klubs, wo ich in einem Monat sein möchte", hatte Palhinha zuletzt gesagt. Bayern soll 46 Millionen Euro plus fünf Millionen Euro Bonuszahlungen für seinen neuen Terrier zahlen.
Sehr viel Geld für einen fast 30-Jährigen, doch dieser Joao Maria Lobo Alves Palhinha Goncalves hat ja auch besondere Fähigkeiten. Er sorgt bei Portugal dafür, dass die Künstler wie Ronaldo oder Bernardo Silva vorne glänzen können. Gegen Frankreichs Offensive mit Kylian Mbappe, Ousmane Dembele und Antoine Griezmann wird Palhinha im Viertelfinale in Hamburg (21 Uhr/LIVE in der Flashscore Audioreportage) besonders gefordert sein.
Nationaltrainer Roberto Martinez traut seinem Abräumer nicht nur diese Aufgabe zu. "Was zweite Bälle angeht, ist Joao außergewöhnlich", sagte der 50-Jährige über Palhinha: "Er ist nicht einfach nur gut genug für Bayern, ich denke, er würde Bayern besser machen, weil er ein Spieler ist, der andere besser macht."
Denn: Palhinha ist ein gieriger Balleroberer, ein Krieger - ein klassischer Sechser eben. Zudem passsicher. Und nach eigener Ansicht noch mit Luft nach oben. "Ich werde bald 29 Jahre alt, aber ich entwickle mich immer noch weiter. Ich habe noch viel zu geben", sagt Palhinha: "Der Joao, den Sie heute sehen, wird morgen noch besser sein - und das ist es, was ich mir für die Zukunft wünsche." Und die Bayern sicher auch.