Spätes Eigentor sichert Ungarn die EM-Teilnahme - Krawalle lauter als der Jubel
Die Mannschaft von Nationaltrainer Marco Rossi holte am Donnerstag beim 2:2 in Bulgarien den nötigen Punkt, um das Ticket zu lösen. Für die Ungarn, die sich als zehntes Team qualifizierten, ist es die dritte EM-Teilnahme nacheinander und die fünfte insgesamt.
Alex Petkov (90.+7) köpfte den Ball kurz vor Schluss ins eigene Tor - und sorgte für großen Jubel bei den Ungarn.
Martin Adam (10.) hatte die Gäste früh in Führung gebracht, Spas Delev (24.) gelang der schnelle Ausgleich. Wenig später flog Bulgariens Valentin Antov (37.) mit Gelb-Rot vom Feld, bei den Ungarn sah Milos Kerkez (57.) ebenfalls Gelb-Rot. Nachdem Kiril Despodov (79.) einen Foulelfmeter für den Underdog verwandelt hatte, sah es lange nach einer Niederlage für Ungarn aus.
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Schwere Krawalle erschüttern Sofia
Überschattet wurde das bereits im Vorfeld als "Hochrisikospiel" eingestufte Duell von schweren Krawallen zwischen bulgarischen Fans und der Polizei, bei denen 15 Personen Verletzungen erlitten. Das Spiel fand in Sofia unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, knapp 2000 Fans fanden sich dennoch vor der Arena ein und protestierten lautstark gegen den in der Kritik stehenden Verbandspräsidenten Borislaw Michailow. Zudem griffen sie die Polizei mit Wurfgeschossen an, die wiederum mit Wasserwerfern antwortete.
Ursprünglich hätte das Spiel in Plowdiw - ebenfalls ohne Fans im Stadion - über die Bühne gehen sollen. Die Behörden der Stadt im Süden Bulgariens zogen ihre Einwilligung zur Austragung der Begegnung aber zurück. Ausschlaggebend dafür waren offenbar die erwarteten Krawalle gewaltbereiter Hooligans. Bulgariens Nationalmannschaft hat sich zuletzt 2004 für ein großes Turnier qualifiziert.