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Southgate gegen De la Fuente: Viele Parallelen, deutliche Unterschiede

Gareth Southgate ballt die Faust nach dem 2:1-Erfolg im Halbfinale gegen die Niederlande.
Gareth Southgate ballt die Faust nach dem 2:1-Erfolg im Halbfinale gegen die Niederlande.Profimedia
Gareth Southgate und Luis de la Fuente hatten es als Nationaltrainer in ihrer Heimat nicht immer leicht - können sich mit einem EM-Titel nun aber unsterblich machen.

Gareth Southgate und Luis de la Fuente sind sich gar nicht so unähnlich. Beide haben in ihrer Laufbahn nie einen großen Verein betreut, beide machten sich in den Nachwuchsteams ihrer Verbände einen Namen - und beide hatten es vor dem Einzug ins EM-Finale als Nationaltrainer nicht immer leicht.

Doch wenn sich England und Spanien im mit Spannung erwarteten Endspiel am Sonntag (21 Uhr/LIVE in der Flashscore Audioreportage) im Berliner Olympiastadion gegenüberstehen, kann nur einer seine Karriere krönen - und die Kritiker auf ewig verstummen lassen. Die Ansätze der beiden Erfolgstrainer dafür sind unterschiedlich.

"England ist körperlich sehr stark. Wir wollen unseren Stil durchsetzen, das Spiel dominieren und versuchen, keine Fehler zu machen", betonte De la Fuente, der ein "riesiges Spektakel" erwartet. Der spanische Coach sieht in Bezug auf den Spielstil beider Mannschaften "viele Unterschiede".

Bieder, aber erfolgreich

Während die "Furia Roja" im Turnierverlauf mit viel Ballbesitz, traumhaften Kombinationen und Offensivfußball begeisterte, setzten die Engländer von Southgate (53) über weite Strecken auf biederen Defensivfußball. Für den Einzug ins Finale reichte es trotzdem.

Doch die heftige Kritik an den Leistungen bis zum Halbfinale und an seiner Person sei "hart" gewesen, gab Southgate zu. Spätestens durch die Einwechslung von Super-Joker und Siegtorschütze Ollie Watkins im Halbfinale gegen die Niederlande (2:1) ist Southgate im Mutterland des Fußball aber der gefeierte Mann - und will seine 2016 gestartete und von Rückschlägen geprägte Mission mit den Three Lions endlich mit dem ersten EM-Titel krönen.

"Jeder liebt ihn und steht hinter ihm. Wir wollen für ihn gewinnen", sagte Phil Foden über Southgate, der nach 2021 in sein zweites EM-Endspiel geht.

Auch Spaniens Erfolg kam überraschend

Auf De la Fuente wartet hingegen eine Premiere. Auch der 63-Jährige hatte es als Nationaltrainer nicht immer leicht. Seit Beginn seiner Amtszeit Ende 2022 musste er um die Gunst der spanischen Fans kämpfen, De la Fuente war zunächst nur Experten ein Begriff. Nach dem 0:2 im März 2023 in der EM-Qualifikation gegen Schottland in Glasgow schrieben die spanischen Medien von einer Auswahl "ohne Talent und Charakter im Hampden Park".

Dass er bei der höchst umstrittenen Verteidigungsrede des Verbandspräsidenten Luis Rubiales im Zuge des Kuss-Skandals im vergangenen August munter Beifall spendete, half seinem Ansehen nicht.

Auch De la Fuente weiß, wie sich Gegenwind anfühlt.
Auch De la Fuente weiß, wie sich Gegenwind anfühlt.Profimedia

Nun aber, eine Entschuldigung sowie eine Distanzierung von Rubiales und sechs EM-Siege in sechs Spielen später, ist von den Zweifeln an De la Fuente nichts mehr übrig. Auch er weiß die Mannschaft im Kampf um den vierten EM-Titel Spaniens hinter sich. "Der Trainer hat eine außergewöhnliche Beziehung zu jedem von uns, nah, motivierend", sagte Verteidiger Dani Vivian über De la Fuente, der mit Spaniens U19 und U21 schon einen EM-Titel gewinnen konnte.

Southgate hingegen wartet noch auf einen Titel in seiner Trainerlaufbahn. Die Gelegenheit am Sonntag ist günstig - doch es kann nur einen geben.

Zum Match-Center: Spanien vs. England