Schweiz gewinnt mit Ansage: "Da wussten wir: Die machen wir platt"

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Schweiz gewinnt mit Ansage: "Da wussten wir: Die machen wir platt"

Die Schweiz steht im Viertelfinale der Fußball-Europameisterschaft 2024.
Die Schweiz steht im Viertelfinale der Fußball-Europameisterschaft 2024.Profimedia
Ein Stürmer, der auf Befehl trifft. Ein Trainer, der vor Selbstvertrauen strotzt: Bei der Schweiz passt beim Sieg gegen Italien alles zusammen.

Ruben Vargas hielt strahlend den Silberpokal als "Man of the match" in die Kamera - doch so recht glauben konnte er sein grenzenloses Glück nicht. Plötzlich war der Augsburger der gefeierte Held eines bärenstarken Schweizer Teams, dem nach dem beeindruckenden 2:0 (1:0) gegen Titelverteidiger Italien "der Himmel offen steht", wie die NZZ überschwänglich titelte.

Er könne es "kaum realisieren", sagte FCA-Profi Vargas und fügte emotional an: "Es waren sehr schöne Bilder mit unseren Fans und Familien. Es war ein toller Moment." Dabei hatte der 25-Jährige nur artig die Befehle seines Kapitäns Granit Xhaka ausgeführt: "Granit sagte zu mir: 'Ruben, bitte mach einfach ein Tor!' Zwei Minuten später habe ich den Ball und höre, wie er sagt, ich solle schießen. Dann ging alles so schnell."

Vom Strafraumeck zirkelte Vargas den Ball wunderbar in den Winkel (46.) - und brachte die Schweiz mit seinem Traumtor endgültig zum Explodieren. Schon beim 1:0 durch Remo Freuler (37.) war Vargas der Wegbereiter. Es sei eine "Allstar-Performance" gewesen, schwärmte die NZZ.

Zum Match-Center: Schweiz vs. Italien

"Man konnte von so etwas nur träumen"

Nun wollen die Schweizer ihr Sommermärchen im Viertelfinale am Samstag (18 Uhr) in Düsseldorf gegen England oder die Slowakei fortsetzen. Mit einer Vorstellung wie gegen die überforderten Italiener ist für die Schweiz, bei der acht Spieler aus der Startelf vom Samstag Bundesliga-Bezug haben, alles möglich.

"Unglaublich" war nach einem Spiel zum Träumen das meistbenutzte Adjektiv bei den überglücklichen Schweizern. Dabei hatte noch vor einigen Monaten nichts auf einen derartigen Höhenflug hingedeutet. Trainer Murat Yakin war nach einer wenig souveränen EM-Qualifikation in der Kritik gestanden. Doch längst sind die Zweifel verflogen, zumal Yakin auch im vierten Turnierspiel die richtigen Lösungen präsentierte.

So auch gegen Italien. "Ich rechnete seitens der Italiener mit allem, aber nicht mit einer Viererkette. Als wir sahen, dass sie mit einer Viererkette kommen, wussten wir: Die machen wir platt", sagte der Coach im Überschwang der Gefühle. Und nun Titelanwärter? Die Schweiz habe "schon oft in großen Turnieren und Spielen gezeigt, dass wir gegen die Besten bestehen können", sagte Vargas.

Trainer Murat Yakin hat die Schweiz ins EM-Viertelfinale geführt.
Trainer Murat Yakin hat die Schweiz ins EM-Viertelfinale geführt.Profimedia

Bei der letzten EM war für die Schweiz nach einem Sieg im Achtelfinale gegen Frankreich im Viertelfinale gegen Spanien nach Elfmeterschießen allerdings Schluss gewesen. Auch bei der WM in Katar waren die Eidgenossen im Achtelfinale krachend an Portugal (1:6) gescheitert. "Das WM-Aus hat lange weh getan", betonte der frühere Gladbacher Breel Embolo, "weil wir wissen, dass wir Großes leisten können".

Nach der Partie gegen die Squadra Azzurra sprach Yakin stolz von einer "großartigen Leistung. Man konnte von so etwas nur träumen." Er sei froh, dass nun bis zum Viertelfinale eine Woche Zeit sei. So könne man "den Moment genießen". Aber klar sei auch, fügte der künftige Stuttgarter Fabian Rieder an, "dass wir nicht zu fest in Euphorie verfallen wollen, sondern weiter hart arbeiten". Damit der Himmel weiter offen steht.