Rekordmann Diogo Costa ließ die Belohnung für seine Heldentaten kurze Zeit im Presseraum zurück - der Platz im Rampenlicht kam für den Retter Portugals einfach zu überraschend.
Nach dem kurzen Hinweis eines Offiziellen gab er seine Trophäe für den "Man oft the Match" dann allerdings nicht mehr aus der Hand. "Das war das beste Spiel meines Lebens", schwärmte der 24-Jährige: "Vielleicht das Spiel, in dem ich meiner Mannschaft am nützlichsten war."
Historischer Abend
Als erster Torhüter parierte Costa in einem EM-Spiel gleich drei Elfmeter - und sorgte so im Showdown nach umkämpften 120 Minuten samt verschossenem Strafstoß von Cristiano Ronaldo doch noch für den 3:0-Erfolg gegen Slowenien. Die Tageszeitung Publico titelte: "Die Handschuhe von Diogo Costa halten Portugal bei der Europameisterschaft fest." Das Sportportal "A Bola" schrieb von einer "Nacht der Träume des Diogo Costa". Und Ronaldo höchstpersönlich sprach "einen Glückwunsch an unseren Torwart" aus.
Der "Elfmetertöter" selbst blieb nach den parierten Versuchen von Josip Ilicic, Jure Balkovec und Benjamin Verbic bescheiden. "Wir schauen uns jeden Spieler an", erklärte der Schlussmann des FC Porto: "Aber die Spieler ändern ihre Meinung und ändern ihre Art zu schießen. Ich bin einfach meinem Instinkt gefolgt. Ich bin sehr, sehr glücklich und froh, dass ich der Mannschaft helfen konnte."
Zuvor hatte er sein Team mit einer sensationellen Fußabwehr im Eins gegen Eins mit dem Leipziger Benjamin Sesko (115.) überhaupt erst ins Elfmeterschießen gerettet. "Er war der Held", lobte Mittelfeldspieler Joao Palhinha: "Er ist einer der Besten der Welt und hat gezeigt, wie gut er physisch und psychisch ist, er ist ein großartiger Torhüter."
Und vor allem ist der gerade einmal 1,86 Meter große Costa ein Elfmeterspezialist, parierte in seinen sieben Profijahren bereits zwölf Versuche. Frankreich um Kylian Mbappe sollte für Freitag (21 Uhr/LIVE in der Flashscore Audioreportage) also vor einem möglichen Showdown nach 120 Minuten gewarnt sein.
Zum Match-Center: Portugal vs. Slowenien