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Plötzlich beliebt: Die seltsame Wandlung des Murat Yakin

Flashscore
Plötzlich beliebt: Die selstsame Wandlung des Murat Yakin
Plötzlich beliebt: Die selstsame Wandlung des Murat YakinProfimedia
Nati-Trainer Murat Yakin hatte in der Schweiz lange einen schweren Stand. Das hat sich geändert - zumindest ein bisschen.

Die plötzlichen Avancen schob Murat Yakin ganz charmant beiseite. Ob er denn mitbekommen habe, dass er in den sozialen Medien dieser Tage vor allem bei Nutzerinnen sehr gut ankomme, wurde der Trainer der Schweizer Nationalmannschaft nach dem 1:1 gegen Schottland gefragt. "Danke für die Reaktionen", entgegnete Yakin mit einem Lächeln: "Aber ich bin glücklich verheiratet und habe zwei Kinder. Da gibt es nichts zu holen."

Nun mag es objektiv betrachtet kaum verwundern, dass Yakin - langes Haar, getönte Brille - beim anderen Geschlecht gut ankommt. Dass in den Tagen vor dem letzten Gruppenspiel gegen die deutsche Mannschaft am Sonntag (21 Uhr/LIVE in der Flashscore Audioreportage) aber plötzlich auch seine Arbeit als Trainer völlig anders - ja positiv - beäugt wird, ist dann schon eher überraschend. Schließlich hatte Yakin, 49, seit seinem Amtsantritt vor drei Jahren immer wieder einen schweren Stand.

Die Schweiz darf mit dem Sprung ins Achtelfinale rechnen.
Die Schweiz darf mit dem Sprung ins Achtelfinale rechnen.Flashscore

In der Qualifikation zur EM hatte die Schweiz in einer Gruppe mit Rumänien, Israel, Belarus, dem Kosovo und Andorra nur vier Siege aus zehn Spielen geholt. Zahlreiche Medien forderten in dieser Zeit die Freistellung des Trainers - und auch der wichtigste Schlüsselspieler äußerte sich nicht gerade positiv über seinen Trainer. Nach einem Unentschieden gegen den Kosovo sagte Kapitän Granit Xhaka: "Ich glaube, wir haben nicht trainiert, wie wir eigentlich trainieren müssen."

Preview Schweiz vs. Deutschland

Kein Streit: Yakin und Xhaka haben "überragendes Verhältnis"

Sowohl Xhaka als auch Yakin haben seitdem mehrmals betont, keinerlei Probleme miteinander zu haben. "Wir haben ein überragendes Verhältnis und tauschen uns regelmäßig aus", sagte Yakin kürzlich der FAZ. Wie beim Double-Gewinner Bayer Leverkusen ist Xhaka unter Yakin ganz klar der Chef auf dem Platz - das wurde nicht zuletzt beim souveränen Auftaktsieg deutlich.

Granit Xhaka ist der Boss im Schweizer Mittelfeld.
Granit Xhaka ist der Boss im Schweizer Mittelfeld.Profimedia

Das überzeugende 3:1 gegen Ungarn sei "eine Genugtuung" gewesen, hatte Yakin danach betont. Wohl auch, weil die zahlreichen Kritiker plötzlich keine Angriffsfläche mehr fanden. Doch auch Yakin weiß, wie schnell die Stimmung in der Schweiz wieder kippen kann. Zumal auch sein Leben abseits des Sports immer wieder Thema ist, sein Kontakt zu einem ehemaligen Hells Angel stand vor der EM häufiger zur Diskussion.

Und auch sportlich scheint noch lange nicht alles rosig zu sein. Nach dem 1:1 gegen Schottland kritisierte die NZZ bereits, Yakin habe "keine überzeugende Spielidee" vorzuweisen und sei von der "inidviduellen Klasse" seiner Spieler abhängig.

Der Vertrag des Trainers läuft bis zum Ende der EM. Ob Yakin auch danach im Amt bleibt, hängt zum einen natürlich vom Abschneiden der "Nati" ab, aber auch von Yakin selbst. "Kritik", sagte er vor EM der NZZ "gehört dazu. Aber ich muss mir nicht alles gefallen lassen."

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