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Oranje feiert und träumt: "Für das ganze Land etwas Besonderes"

Oranje feiert und träumt: "Für das ganze Land etwas Besonderes"
Oranje feiert und träumt: "Für das ganze Land etwas Besonderes"Profimedia
Die Niederländer stehen nach einem starken Comeback erstmals seit 2004 im EM-Halbfinale - und sprechen schon vom Endspiel.

Tausende Oranje-Anhänger verwandelten die Fanzone am Brandenburger Tor in eine bebende Party-Location, die Stars um Xavi Simons und Nathan Ake tanzten zum Schlager-Hit "Viva Hollandia" ausgelassen in der Kabine. Nach dem Comeback im EM-Viertelfinale gegen die Türkei träumen die "kleinen" Niederlande vom ganz großen Coup - und machen ihren Bondscoach schon jetzt mächtig stolz. 

"Für das ganze Land ist es etwas Besonderes", sagte Ronald Koeman nach dem hart erkämpften 2:1 (0:1) in Berlin: "Wir sind eine kleine Nation und wir sind im Halbfinale mit England, Frankreich und Spanien - darauf sind wir sehr stolz." Erstmals seit 2004 zählt Oranje wieder zu den besten vier Teams Europas, am Mittwoch (21.00 Uhr/ARD und live in der Flashscore-Audioreportage) geht es in Dortmund gegen England.

Das Endspiel am 14. Juli haben die euphorisierten Niederländer dabei schon im Kopf. Sein Team müsse "erst kämpfen, um das Halbfinale zu gewinnen", sagte Koeman auf Nachfrage, aber: "Wenn wir im Finale spielen sollten, ist meine persönliche Präferenz Spanien, weil wir Frankreich schon in der Gruppe hatten."

So weit ist es noch nicht, doch der Elftal ist alles zuzutrauen. Nach einer schwachen ersten Hälfte im politisch aufgeladenen Kracher gegen die Türkei bewiesen die Niederländer große Mentalität und Comeback-Qualitäten, ein Eigentor von Mert Müldür (76.) entschied das Spiel. Sein Team habe "ein großes Herz", sagte Koeman, der nach dem 0:1 durch Samet Akaydin (35.) mit der Einwechslung von Stürmer Wout Weghorst zur Pause den richtigen Impuls gesetzt hatte. 

Weghourst avancierte zum Gamechanger

Der wuchtige Angreifer mit Bundesligaerfahrung veränderte die Statik des Spiels und stellte die Türken vor Probleme. "Es ist ein Albtraum, gegen ihn zu spielen. Er ist körperlich stark, eine Nervensäge im Strafraum. Er kämpft um alles, rennt überall hin. Er hilft uns sehr", sagte Verteidiger Ake über den Super-Joker, der sich gegen England Hoffnung auf einen Startelfeinsatz machen kann.

Im ersten Aufeinandertreffen mit den Three Lions bei einem großen Turnier seit 1996 bauen die Niederlande auch wieder auf ihre lautstarke Anhängerschaft. Seit Turnierbeginn sorgen die Oranje-Fans in Deutschland für prächtige Stimmung, mit ihrem Hüpfen "naar links" und "naar rechts" zum Hit von "Snollebollekes" haben sie der EM ihre inoffizielle Hymne geschenkt. Am Samstagabend hüpften Spieler und Fans im Olympiastadion gemeinsam, der Traum vom zweiten EM-Titel nach 1988 lebt. 

"Die Fans sind sehr wichtig für uns. Wir wissen auch, was in den Niederlanden passiert, wir sehen die Videos. Es ist schön zu sehen, dass Fußball ein ganzes Land zusammenbringen kann", sagte Verteidiger Stefan de Vrij, der nach seinem Ausgleichstreffer zum 1:1 (70.) als Spieler des Spiels ausgezeichnet wurde. De Vrij will auch nach dem Halbfinale wieder mit den Fans feiern: "England hat ein tolles Team, sie haben viel Qualität. Aber das haben wir auch."

Zum Match-Center: Niederlande vs. Türkei