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Offiziell: Thomas Müller sagt "dem Bundesadler Servus"

Aktualisiert
Die EM 2024 war Müllers letzter großer Auftritt.
Die EM 2024 war Müllers letzter großer Auftritt.Profimedia
Ikone Thomas Müller beendet wie erwartet seine erfolgreiche Karriere in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. "Als ich vor über 14 Jahren mein erstes Länderspiel absolvieren durfte, hätte ich mir all das nicht erträumen lassen. Nach 131 Länderspielen mit 45 Toren sage ich dem Bundesadler heute Servus", teilte der 34-Jährige am Montag in einer Videobotschaft mit.

WM-Titel als Höhepunkt

Thomas Müller stand im weißen DFB-Trikot mit der Nummer 13 und mit einiger Wehmut auf dem Sportplatz des TSV Pähl. Dort, wo vor gut 30 Jahren "die riesige Begeisterung für den Fußball begonnen hat", beendete der Weltmeister von 2014 nun auch seine beeindruckende Karriere in der deutschen Nationalmannschaft.

"Als ich vor über 14 Jahren mein erstes Länderspiel absolvieren durfte, hätte ich mir all das nicht erträumen lassen. Nach 131 Länderspielen mit 45 Toren sage ich dem Bundesadler heute Servus", teilte der 34-Jährige am Montag in einer emotionalen Videobotschaft mit, die er mit schwarz-rot-goldenen Herzchen-Emojis unterlegte.

Es ist längst keine Überraschung mehr, dass Bundestrainer Julian Nagelsmann nach Toni Kroos auch den nächsten Rio-Helden verliert. Dass seine Zeit gekommen ist, hatte Müller schon nach dem schmerzvollen Aus im Viertelfinale der Heim-EM gegen Spanien (1:2 n.V.) angedeutet - und nun den Abschied im DFB-Team endgültig vollzogen. Beim FC Bayern hat die Vereinsikone dagegen noch ein Jahr Vertrag.

"Großartige Siege und bittere Niederlagen"

Es habe im Nationalteam, betonte Müller, "großartige Siege und bittere Niederlagen" gegeben: "Manchmal am Boden zerstört, um dann wieder aufzustehen - im Wettkampf mit den besten Spielern der Welt und an der Seite von fantastischen Mitspielern, mit denen ich viele unvergessliche Momente erlebt habe."

Müller nahm an vier Welt- und Europameisterschaften statt - mit dem Höhepunkt, "den WM-Pokal in die Luft zu strecken". Besonderen Wert legte er aber auch auf die Beziehung zu den Fans, deren "Zuneigung" er immer gespürt habe. "Das hat mich immer sehr stolz gemacht." Und nun? "Nehmt die Begeisterung dieser EM mit und drückt dem Team auf dem Weg zur WM 2026 die Daumen", forderte Müller: "Das mache ich auch, als Fan auf der Tribüne."

Das hatte Müller schon im März 2019 vor, doch der damalige Bundestrainer Joachim Löw holte ihn nach der zwischenzeitlichen Ausbootung zur EM 2021 noch einmal zurück. Ein EM-Tor blieb ihm bei seinen 17 Einsätzen verwehrt, seine Bühne war ohnehin die WM.

Zumindest 2010 und 2014. Beim Debüt auf der Weltbühne holte sich der unbekümmerte Himmelsstürmer mit erst 20 Jahren als Torschützenkönig sogar den goldenen Schuh. Doch Müller gehörte auch den Mannschaften an, die 2018 und eben 2022 krachend in der Gruppenphase scheiterten.

Bei der Heim-EM reichte es bei zwei Kurz-Einsätzen nur noch zu einem Assist, Müller stand eher am Rand - und war doch mittendrin. "Er hat einen Blick für das große Ganze", sagte Nagelsmann über den "verlängerten Arm" des Trainerteams. Zudem ging es Müller stets darum, "Spaß vorzuleben und Lockerheit reinzubringen".

Stimmen zum DFB-Abschied von Thomas Müller

DFB-Präsident Bernd Neuendorf

"Thomas Müller ist ein in jeder Hinsicht außergewöhnlicher Fußballer - ein mustergültiger Profi und ein echter Typ. Seine Leistungen und seine Titel sprechen für sich. Er hat einen der erfolgreichsten Abschnitte in der Geschichte unserer Nationalmannschaft mit seinen Toren und seinem Spielwitz wesentlich mitgeprägt, gekrönt durch den WM-Titel 2014 in Brasilien.

Ich habe an Thomas Müller immer seine fußballerische Qualität bewundert. Aber auch seinen bodenständigen Charakter, seinen Humor und seine Klugheit. Der Spieler Thomas Müller wird unserer Mannschaft fehlen, der Mensch Thomas Müller mindestens genauso sehr."

Bundestrainer Julian Nagelsmann 

"Ich bin dankbar dafür, dass ich Thomas einen Teil seiner Karriere begleiten durfte, bei der Nationalmannschaft und beim FC Bayern. Es war mir eine Freude, mit ihm zusammenzuarbeiten. Thomas ist ein leidenschaftlicher Profi, der für den Fußball noch immer genauso brennt wie am ersten Tag. Er hat unser EM-Team nicht nur mit seinen sportlichen Qualitäten bereichert, sondern auch als Anführer, als Vorbild, als Identifikationsfigur.

Julian Nagelsmann hat die Karriere von Thomas Müller über mehrere Jahre hinweg begleitet.
Julian Nagelsmann hat die Karriere von Thomas Müller über mehrere Jahre hinweg begleitet.Profimedia

Ich habe Thomas als einen sehr intelligenten Spieler erlebt – fußballerisch, emotional und ganz grundsätzlich. So sehr ich es bedaure, dass er nun nicht mehr bei uns dabei sein wird, so groß ist meine Hoffnung, dass Thomas den deutschen Fußball auch in Zukunft prägen wird - als Spieler des FC Bayern und zukünftig auch in weiteren Rollen. Wir werden ihn in der Nationalmannschaft sehr vermissen."

DFB-Sportdirektor Rudi Völler

"Keiner ist wie Thomas Müller. Seinen Wert für den deutschen Fußball kann man gar nicht hoch genug einschätzen. Egal, ob in all den Jahren beim FC Bayern oder bei der Nationalmannschaft – mit Thomas hat jedes Team neben einem Topstürmer immer auch ein Gesicht bekommen, einen vorbildlichen Charakter.

Sein Spiel ist unorthodox, intuitiv, unberechenbar und genau deswegen erfolgreich. Wie er bei der Europameisterschaft vorangegangen ist, wie er den anderen Spielern geholfen, sie unterstützt und motiviert hat, das war beeindruckend. Bei den Bayern macht Thomas weiter – beim DFB wird er uns fehlen."