"No Scots, no party": Die "Tartan Army" setzt sich in Marsch

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"No Scots, no party": Die "Tartan Army" setzt sich in Marsch

Aktualisiert
Die schottischen Fans beim letzten Freundschaftsspiel vs. Finnland
Die schottischen Fans beim letzten Freundschaftsspiel vs. FinnlandProfimedia
Sie gelten als reiselustig, trinkfest und fröhlich: Bis zu 200.000 Anhänger von Deutschlands Auftaktgegner Schottland werden angeblich zunächst in München erwartet.

Zehntausende Schotten in München erwartet

München (SID) Es sind Zahlen, die einen staunen lassen. Erst war von 40.000 Schotten die Rede, dann von 100.000, die sich zur EM nach Deutschland aufmachen wollen. Jetzt sollen es sogar 200.000 werden! Glaubt jedenfalls Mark Dittmer-Odell, Konsul seiner Majestät in München, wo am 14. Juni Schottland gegen die deutsche Mannschaft das erste Spiel des Turniers bestreitet. Wohlgemerkt: Schottland hat dafür nur 10.000 Karten zugeteilt bekommen.

"Wir schätzen", sagte Dittmer-Odell jedenfalls der BBC, "dass 500.000 Fans aus dem Vereinigten Königreich kommen, und bis zu 200.000 könnten schottische Fans sein." Die ersten Legionen der bekannt reiselustigen "Tartan Army" sind bereits in Garmisch-Partenkirchen eingetroffen. Am Fuße der Zugspitze haben Nationaltrainer Steve Clarke und seine "Bravehearts" am Sonntag ihr Basisquartier bezogen - in einem Hotel mit eigener Minigolfanlage.

Und "GaPa", 26.000 Einwohner, hat sich richtig ins Zeug gelegt. Das lokale Tourismusbüro inszenierte die Ankunft der Mannschaft am Sonntagabend mit einer lange geprobten großen Feier, Blaskapelle und Dudelsackbläser inbegriffen. Dabei erklärte sich Mittelfeldspieler John McGinn spontan bereit, beim Schuhplatteln mitzumachen. Alles getreu dem Motto der schottischen Anhänger, nach dem sie nun auch in Deutschland auftreten wollen: "No Scots, no party."

Fans als Star dieser Mannschaft

"Die Leute mögen vielleicht nicht alle Spieler kennen", sagt Derek Rae, schottischer Fußball-Kommentator der BBC, aber das mache rein gar nichts. Der "wahrgenommene" Star der Schotten "sind nicht die Spieler", betont er, "sondern die Fans. Sie sind berühmt für ihren Enthusiasmus, sie bringen Stimmung ins Stadion und sind freundlich." Und wer nicht ins Stadion kommt? Kein Problem. Hauptsache vor Ort, Atmosphäre aufsaugen, feiern.

Auch Köln kann sich auf einen Überfall der "Tartan Army" gefasst machen. Dort trifft Schottland am 19. Juni auf die Schweiz, vor dem Spiel ist ein gut zwei Kilometer langer Marsch der Fan-Vereinigung Association of Tartan Army Clubs (ATAC) von der S-Bahn-Station Technologiepark zum Stadion geplant, 30 Dudelsackbläser inklusive. Alles in Abstimmung mit den örtlichen Behörden. Am Startpunkt und entlang der Strecke soll es Toiletten und Essens-Buden geben.

Es könnte eng werden in München

Aber erst mal ist München dran. Selbst wenn nur 100.000 Schotten kämen: Die Stadt hat "nur" 90.000 Hotelbetten zu bieten. Auf dem Areal des Fan-Festes im Olympiapark finden 35.000 Besucher Platz. Bleiben die Biergärten der Stadt. Der "Hirschgarten" (8000 Plätze), der "Chinesische Turm" (7000) und der "Augustiner-Keller" (5000) sind die drei größten.

Wie auch immer, Dittmer-Odell hält einen wichtigen Rat bereit: "Wir wissen, und da sind wir realistisch, dass viele Leute hierherkommen und einen Drink haben wollen - das Bier in Bayern ist weltberühmt. Aber bitte, trinken sie moderat." Es könnte ein frommer Wunsch bleiben, auch beim zweiten Spiel in Köln: Die Ankunft des Fanmarsches dort ist eineinhalb Stunden vor Spielbeginn geplant, die ATAC lässt wissen: "Das gibt schottischen Fans genügend Zeit, die vielen Kioske und das Bier im Stadion zu genießen."

 

Zum Match-Center: Deutschland vs. Schottland