Nagelsmann grübelt: EM-Startelf "nicht in Stein gemeißelt"
"Wir haben 13 Spieler, die für die Startelf infrage kommen", betonte Nagelsmann. Sie werde am Freitag zum Turnierstart in München gegen Schottland aber "ungefähr so aussehen wie heute".
Besonders hart ist der Konkurrenzkampf in der offensiven Dreierreihe hinter dem gesetzten Stürmer Kai Havertz. "Wir haben nicht nur drei Spieler für die Positionen da vorne, sondern sechs. Jeder Spieler da vorne weiß, dass er nicht immer eine Garantie hat, von Beginn an zu spielen", sagte Nagelsmann.
Gegen Griechenland brachte der zur zweiten Halbzeit eingewechselte Leroy Sane mehr Schwung. "Leroy hat es gut gemacht", sagte Nagelsmann.
Nagelsmann über Neuer: "Lasse keine Diskussion aufkommen"
Keine Sorgen um seinen Platz muss sich Manuel Neuer machen, auch wenn der Torhüter beim Gegentreffer erneut patzte. "Ich lasse keine Diskussion aufkommen, auch wenn es jeder probiert", sagte der Bundestrainer bei RTL bestimmt: "Er hatte drei gute Paraden, es ist alles in Ordnung."
Neuer ließ den Ball nach einem Schuss des Düsseldorfers Christos Tzolis vor dem 0:1 durch Giorgos Masouras (34.) von der Brust prallen. "Da gehören immer mehrere dazu, aber ich schaue jetzt auf mich: Ich hätte ihn besser wegbringen müssen", sagte Neuer.
"Es ist immer das Kreuz des Torhüters: Wenn du eine Situation nicht perfekt löst, ist es immer ein Gegentor", meinte Nagelsmann, betonte aber: "Es ist immer leicht, zu sagen: Es ist Manu! Wir haben vorher drei Situationen, die wir nicht spielen dürfen - dann kommt auch kein Abschluss zustande."
Der deutsche Rekordnationalspieler Lothar Matthäus sprach bei RTL von einem "wiederholten persönlichen Fehler" Neuers und betonte: "Nicht nur bei der Nationalmannschaft, auch bei Bayern München hat er diese Sicherheit nicht."
Einen Torhüter-Wechsel würde Matthäus aber nicht vornehmen. "Das wäre nicht angebracht eine Woche vor der EM, dann entsteht Unruhe, das braucht keiner, er hatte seine Paraden. Aber natürlich kann man nicht vermeiden, dass die Öffentlichkeit jetzt diskutiert, das weiß auch Julian."