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Mit Dudelsack am Donisl: Schottlands "Bravehearts" erobern München

SID/Flashscore
Aktualisiert
Mit Dudelsack am Donisl: Schottlands "Bravehearts" erobern München
Mit Dudelsack am Donisl: Schottlands "Bravehearts" erobern MünchenProfimedia
Underdog Schottland will zum EM-Auftakt zum Partycrasher für Gastgeber Deutschland werden. Die Zuversicht bei Andy Robertson und Co. ist groß.

"Tartan Army" übernimmt Münchner Innenstadt

Am Traditionslokal Donisl spielen die Dudelsackbläser, im Hofbräuhaus haben die Schottenröcke längst die Dirndl verdrängt. Die legendäre "Tartan Army" hat München vor dem EM-Eröffnungsspiel gegen Deutschland fest in der Hand, Zehntausende Fans singen, trinken und feiern, als hätten sie bereits den Titel geholt - und die Zuversicht steigt im gleichen Tempo, in dem sich die Maßkrüge leeren.

"Möchten ein Lächeln ins Gesicht zaubern"

"Wir haben vor niemandem Angst", sagte Trainer Steve Clarke am Donnerstagabend während der Pressekonferenz, er verkörperte ganz und gar die "Braveheart"-Einstellung. Er hatte aber schon bemerkt, dass etwas Besonderes ansteht: "Viele Leute hier. Muss wohl ein großes Spiel sein..."

Deutschland sei zwar teilweise "runtergeredet" worden, Julian Nagelsmann aber sei es gelungen, "die beste Mannschaft zu finden".

Bei seinen Spielern verspüre er eine gewisse positive Anspannung, er selbst lasse die Größe des Spiels aber nicht an sich heran, betonte Clarke, "so bin ich. Es ist egal, ob es das Eröffnungsspiel ist, wir haben drei Spiele und wollen weiterkommen."

Das ist es. Bei ihrer zweiten Turnierteilnahme in den vergangenen 26 Jahren haben die Schotten ja auch Großes vor. "Wir sind hier, um allen Menschen zu Hause in den nächsten drei, hoffentlich auch vier Wochen, ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern", sagte Clarke: "Die Mannschaft ist fantastisch - für mich und für das ganze Land. Wir haben eine Chance, ein Stück Geschichte zu schreiben."

Es wäre in der Tat historisch, wenn die Schotten nach bislang acht WM- und drei EM-Teilnahmen erstmals die K.o.-Runde erreichen würden. Für Clarke wäre es "eine Genugtuung", für sein Land eine Erlösung. Doch die Schotten fühlen sich gerüstet wie noch nie. "Wir sind bereit, lasst uns alles geben, was wir haben", sagt Kapitän und Schlüsselspieler Andrew Robertson selbstbewusst.

Seit 2019 wird das Team um Liverpool-Star Robertson und Scott McTominay von Manchester United von Clarke betreut. Seitdem sei diese Gruppe "richtig zusammengewachsen. Sie genießen es, zusammen zu sein. Sie legen alle ihre Egos beiseite", betont der Coach.

Trotz vieler Verletzungen zuversichtlich

Dass die Schotten aufgrund der Ausfälle von Lyndon Dykes, Nathan Patterson, Ben Doak, Aaron Hickey, Jacob Brown und Lewis Ferguson personell schwer gebeutelt sind und zum Start gleich der viermalige Weltmeister Deutschland wartet? Egal! Natürlich sei das "schwierig". Den Druck sei das DFB-Team "mehr gewohnt als wir", so Clarke: "Dennoch haben wir eine realistische Chance, um für eine Überraschung zu sorgen. Ich bin überzeugt, dass dieses Team das schaffen kann." Vier Punkte hat Clarke in Gruppe A mit weiteren Spielen gegen die Schweiz (19.6.) und Ungarn (23.6.) eingeplant, um die Vorrunde zu überstehen.

Als große Gefahr im deutschen Spiel hat der 60-Jährige Toni Kroos ausgemacht. "Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass wir sehr vorsichtig sein müssen, wie wir mit Toni umgehen. Er hat nach seiner Rückkehr im März dem deutschen Spiel viel Balance und Kontrolle gegeben", sagte Clarke der Sport Bild. Kroos wiederum lobte die Schotten als eine "sehr unangenehme Mannschaft, physisch stark. Wir sind mehr als gewarnt."

Zumal es ja auch noch die "Tartan Army" gibt. 10.000 Schotten haben Tickets für das Spiel in der Allianz Arena. Die Party wird dort ihre Fortsetzung finden.

 

Zum Match-Center: Deutschland vs. Schottland