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Halbfinale trotz Torflaute: Mbappe und Frankreich unter Druck

Halbfinale trotz Torflaute: Mbappe und Frankreich unter Druck
Halbfinale trotz Torflaute: Mbappe und Frankreich unter DruckProfimedia
Frankreich steht im EM-Halbfinale - doch die Auftritte von Kylian Mbappe und Co. geben Rätsel auf. Gegen Spanien muss vor allem die Offensive der Bleus zulegen.

Die Offensive lahmt gewaltig, der stärkste Gegner kommt erst noch - und auch die Politik bleibt Thema. Bei der französischen Nationalmannschaft gibt es vor dem EM-Halbfinale reichlich Diskussionsstoff, aus der Ruhe lässt sich das Starensemble der Equipe Tricolore aber nicht bringen.

"Das Wichtigste ist, dass wir gewinnen", sagte Kylian Mbappe nach dem Elfmeterdrama im Viertelfinale gegen Portugal (5:3) lapidar. Dabei steht für die Grande Nation längst fest: Zünden Mbappe und Co. im Halbfinale gegen Deutschland-Bezwinger Spanien nicht endlich den Turbo, platzt der Traum vom dritten Europameistertitel.

Nach dem Viertelfinale ließen die Franzosen die durchaus berechtigte Kritik nach einem zum wiederholten Male dürftigen Auftritt einmal mehr an sich abprallen. Nicht der Rede wert war wohl die bemerkenswerte Ladehemmung, zweitrangig die anhaltende Torflaute. Ja, er habe im bisherigen Turnierverlauf bislang nur einen Treffer erzielt, "aber wir sind im Halbfinale, und ich bin sehr glücklich darüber", sagte Mbappe. Nur heißt das Ziel Finale - und das scheint in der aktuellen Verfassung nun einmal weit entfernt. 

Im Halbfinale warten heiße Spanier

Erst recht gegen Spanier, die bei ihren bisherigen Turnierauftritten - nicht zuletzt mit der Willensleistung gegen das DFB-Team - vollends überzeugen konnten. Während die Offensive der Iberer um die Jungstars Nico Williams und Lamine Yamal bereits auf elf Tore kommt, geben die uninspirierten Vorstellungen der Franzosen Rätsel auf. Nur drei Treffer in fünf Turnierspielen, von denen zwei auch noch Eigentore und der übrige ein Elfmeter waren, sind eine miserable Quote für einen Halbfinalisten.

Nationaltrainer Didier Deschamps war dennoch "stolz auf meine Spieler, auch wenn wir nicht alles perfekt machen". Zumindest der Erfolg gibt ihm recht. Ein Sieg gegen Spanien am Dienstag (21.00 Uhr/ZDF und live in der Flashscore-Audioreportage) in München - und die Franzosen stünden beim fünften großen Turnier nacheinander zum vierten Mal im Finale. 

Nach Nasenbeinbruch nicht in Bestform

Und so verließ auch Mbappe Hamburg mit einem breiten Grinsen. Für ihn persönlich, den hoch dekorierten Weltmeister von 2018 und Vize-Champion von 2022, wird die Partie gegen Spanien das erste EM-Halbfinale sein. "Natürlich hoffe ich, dass ich dem Team dann wieder helfen kann", sagte Mbappe.

Bislang klappte das nicht wirklich. Mbappe ist nach seinem Nasenbeinbruch im Auftaktspiel gegen Österreich noch lange nicht bei 100 Prozent, Rückendeckung erhielt er von seinem Trainer. "Er weiß, dass er nicht in Bestform ist", sagte Deschamps. Als Kapitän und Gesicht der Mannschaft muss Mbappe den Großteil der hohen Erwartungen schultern, zumal die Nationalmannschaft auch die politische Situation in der Heimat beschäftigt.

Der Rechtsruck in Frankreich war seit Beginn der EM auch im Teamquartier in Bad Lippspringe Dauerthema. Auch Mbappe hatte mit Blick auf die Parlamentswahlen immer wieder zum Kampf gegen rechts aufgefordert - und damit bei den entsprechenden Personen offensichtlich einen wunden Punkt getroffen. "Die Franzosen haben es satt, belehrt und beraten zu werden, wie sie wählen sollen", ätzte Marine Le Pen, Parteichefin des rechtspopulistischen Rassemblement National, bei CNN Frankreich in Richtung Mbappe.

Offensichtlich hat Frankreich größere Probleme als die Offensive der "Bleus".

Zum Match-Center: Portugal vs. Frankreich