Euro 2024: "It's coming home" vs. Yamal-Euphorie - die Vorschau zum Endspiel in Berlin
"Wir sind so stolz auf euch alle. Nur noch einmal ins Zeug legen, um den Job zu erledigen. Geht da raus und zeigt der Welt, was in euch steckt. Wir glauben daran", so feuerte Prinz William seine Three Lions über Twitter an und hofft ebenso wie Millionen auf der Insel darauf, dass der erste Erfolg seit dem WM-Titel 1966 ins Land des Fußballs gebracht wird.
In Spanien hingegen wird auch gefeiert, Lamine Yamal wurde 17 Jahre alt und möchte sich sein Geschenk in Berlin abholen - nach seinem unfassbaren Treffer im Halbfinale steht die Fußballwelt Kopf und vergleicht den Shootingstar mit Lionel Messi. Sein eigenes Ziel hat er mit dem Geburtstag in Deutschland nach eigener Aussage bereits erreicht.
Match-Center: Spanien vs. England
Vorzeichen geben klare Marschroute
Während die Engländer sich in den meisten Matches eher "durchgemogelt" haben und das gewisse Quäntchen Glück am Ende auf ihrer Seite war, spielte Spanien ab der Gruppenphase ansehnlichen Fußball, der die Fans begeisterte. Im H2H-Vergleich spiegelt sich eine eher ausgeglichene Statistik wieder, wobei das letzte Duell an die Engländer ging, jedoch hat Southgates Truppe aktuell nichts mit der Mannschaft zu tun, die dort auf dem Platz stand.
La Roja hingegen wirkt spritzig, wie eh und je und zeigt ansehnlichen Fußball, der eine neue Generation einläuten könnte - ähnlich wie beim EM-Triumph 2008. Damals schlug ein Team um Inesta, Xavi, Torres und Co. die deutsche Sommermärchen-Elf in einem packenden Endspiel
England-Ikone Gary Lineker hingegen zeigt sich überzeugt von seiner Mannschaft: "Wenn sie gewinnen sollten, werden sie Heldenstatus erlangen. Es wäre für die ganze Nation ein unglaublicher Moment." Mit diesen Worten unterstreicht er den Stellenwert eines möglichen Erfolgs, so würde Mittelfeld-Ass Declan Rice bei einem Erfolg "Bier trinken", obwohl er sich "bei dem Geruch bereits die Nase zuhalten" müsse - eine Aussage, die um die Welt ging.
Team-News: "Kein Risiko" bei Kieran Trippier
Nach der Gelbsperre von Robin Le Normand und der Roten Karte für Daniel Carvajal kehren beide in den spanischen Kader für das Endspiel zurück, Alvaro Moratas eher ungewollte Blessur aus dem Halbfinale wird ohne Folgen bleiben und dem Spanier eine Teilnahme am Finale ermöglichen. Pedri hingegen wird nach dem Foulspiel von Toni Kroos keine Partie mehr bei dieser EM absolvieren und in Berlin auf der Tribüne sitzen.
Bei den Engländern wird möglicherweise Luke Shaw von Beginn an agieren, der Linksverteidiger habe seine langwierige Blessur nun komplett verkraftet und wäre laut Gareth Southgate für seinen ersten Startelf-Einsatz bereit. Nachdem Kieran Trippier im Halbfinale aus Vorsicht zur Halbzeit vom Feld genommen wurde, skandierte Gareth Southgate: "Wir werden sehen, wie es Tripps geht, aber er ist ein Soldat gewesen. Wir wollten kein Risiko eingehen. Wir hatten vor, Luke irgendwann ins Spiel zu bringen". Zwischen den beiden Hochkarätern wird also die wahrscheinlich einzige größere Entscheidung hinsichtlich der Startelf gefällt werden.
Aufstellungen:
Spanien: 23 Simon - 2 Carvajal, 3 Le Normand, 14 Laporte, 24 Cucurella - 16 Rodri, 8 Fabian Ruiz Pena - 19 Yamal, 10 Olmo, 17 Williams - 7 Morata
England: 1 Pickford - 2 Walker, 5 Stones, 6 Guehi - 7 Saka, 26 Mainoo, 4 Rice, 3 Shaw - 11 Foden, 10 Bellingham - 9 Kane
Flashscore-Prognose: Spaniens Teamleistung sichert vierten EM-Titel
Es fällt schwer, nach der bisherigen Leistung der Engländer die große Fußball-Nation und den Buchmacher-Favoriten aus dem Vorfeld der EM auch hier als Sieger zu prognostizieren. Dafür ist der Kontrast der spielerischen Leistung beider Teams im Turnierverlauf zu groß gewesen und das Zusammenspiel der individuellen Stars der Mannschaften bei einem klaren Übergewicht seitens La Roja.
Die Spanier spielen kreativen, anschaulichen und vor allem durchgehend gefährlichen Fußball, sind sich aber in brenzligen Situationen nicht zu fein, auch etwas dreckiger zu agieren. Diese Kombination sollte dem Team von Luis de La Fuente hier am Ende den Sieg im "Grand Finale" der deutschen Heim-EM bringen. Ähnlich wie im Halbfinale werden beide Teams möglicherweise direkt mit offenem Visier agieren, wobei die Engländer den Kürzeren ziehen sollten, sodass spätestens nach der Verlängerung Spanien seinen vierten EM-Titel in der Geschichte des Landes feiern darf.