"Es war furchtbar": Ungarn nach Gruppenabschluss zwischen Erleichterung und Hoffnung

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"Es war furchtbar": Ungarn nach Gruppenabschluss zwischen Erleichterung und Hoffnung

Die Verletzung von Barnabas Varga war der Schreckmoment im Gruppenspiel zwischen Schottland und Ungarn.
Die Verletzung von Barnabas Varga war der Schreckmoment im Gruppenspiel zwischen Schottland und Ungarn.Reuters
Dominik Szoboszlai konnte schon wieder lachen. Im Trikot seines verletzten Mitspielers Barnabas Varga feierte der Kapitän der ungarischen Fußball-Nationalmannschaft gemeinsam mit dem Rest des Teams den emotionalen Last-Minute-Sieg gegen Schottland. Im Stuttgarter Stadion war die lähmende Stille, die nach Vargas heftigem Zusammenstoß mit dem schottischen Torwart Angus Gunn geherrscht hatte, dem großen Jubel der Ungarn gewichen.

Das Achtelfinale ist nach dem 1:0 wieder möglich, die Entwarnung rund um Varga sorgte für kollektives Aufatmen. Zwar hatte der Stürmer von Ferencvaros Budapest schwere Gesichtsverletzungen erlitten, sei jedoch "stabil", teilte der ungarische Verband kurz nach dem Schlusspfiff mit. Das Bangen um Varga hatte ein Ende, das Zittern um die K.o.-Runde begann.

Immerhin: Nach dem späten Treffer von Kevin Csoboth (90.+10) lebt die Hoffnung, als einer der vier besten Gruppendritten die K.o.-Phase zu erreichen. Doch die Ausgangslage für die Mannschaft von Trainer Marco Rossi könnte angesichts von "nur" drei Punkten und einer klar negativen Tordifferenz (-3) komfortabler sein.

Ungarn hofft auf das Achtelfinale

"Ich hoffe, dass die anderen Spiele zu unseren Gunsten verlaufen werden", sagte der Freiburger Roland Sallai. Seit der Einführung des neuen Modus zur EM 2016 wären die Ungarn mit der aktuellen Ausbeute jedes Mal nach der Gruppenphase ausgeschieden. Frühestens am Dienstag könnte Gewissheit herrschen.

Bis dahin dürfen sie in Ungarn stolz sein, immerhin die Hoffnung am Leben gehalten zu haben. Trotz des Schreckmoments um Varga. "Wir Ungarn geben nie auf, das haben wir heute gezeigt", sagte Szoboszlai: "Jetzt schauen wir, was die anderen Mannschaften machen."

Zuvor war der Profi des FC Liverpool noch den Tränen nahe gewesen. "Ich war einer der ersten, der da war. Ich war schockiert", beschrieb Szoboszlai den Schreckmoment um Varga. Der Stürmer war in der 68. Minute mit Gunn zusammengeprallt und musste minutenlang behandelt werden. Tücher wurden als Sichtschutz hochgehalten, Varga auf einer Trage abtransportiert. "Es war furchtbar. Ein grausamer Moment, Barnabas so zu sehen", sagte Sallai.

Nur wenige Minuten nach dem Spiel gab der ungarische Fußballverband jedoch Entwarnung. In der Nacht zu Montag teilte der Verband dann mit, Varga habe "mehrere Knochenfrakturen im Gesicht sowie eine Gehirnerschütterung" erlitten. Er befinde sich in einem Krankenhaus in Stuttgart und werde "höchstwahrscheinlich" operiert: "Das ganze Team steht hinter ihm."

Zum Match-Center: Schottland vs. Ungarn