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Erst der Anfang? Spaniens unermüdliche Wunderkinder schreiben Geschichte

SID
Erst der Anfang? Spaniens unermüdliche Wunderkinder schreiben Geschichte
Erst der Anfang? Spaniens unermüdliche Wunderkinder schreiben GeschichteProfimedia
Spanien hat sich auch dank seiner Youngsters zum EM-Rekordchampion gekrönt. Der Triumph soll für Lamine Yamal und Co. erst der Anfang gewesen sein.

Erstmal diesen Sieg genießen

Im größten Moment seines noch sehr jungen Lebens gab sich Lamine Yamal ganz dem Partyrausch hin. Ausgelassen tanzte Spaniens Wunderkind mit Kumpel Nico Williams durch die Kabine, später umklammerte der jüngste Europameister der Geschichte im Bus den silbernen Pokal und drückte ihm einen dicken Kuss auf. In einer historischen Nacht sind die blutjungen EM-Helden ganz oben auf dem europäischen Thron angekommen - doch der Rekord-Triumph von Berlin soll erst der Anfang einer neuen Ära der Dominanz gewesen sein. 

Ungeschlagen wirbelten Yamal und Co. durch das gesamte Turnier bis in die Geschichtsbücher, bezwangen auf dem Weg zum vierten Titel nach 1964, 2008 und 2012 Deutschland, Titelverteidiger Italien und schnappten nicht zuletzt im Berliner Olympiastadion am Sonntagabend den Engländern (2:1) die lang ersehnte Trophäe direkt vor der Nase weg. Und jetzt? Weltmeister 2026?

"Es sind noch zwei lange Jahre bis zur WM, wir müssen Schritt für Schritt gehen", sagte Williams und grinste: "Erst einmal müssen wir diesen EM-Sieg genießen." Und das taten der 22-Jährige von Athletic Bilbao und seine Teamkollegen in vollen Zügen. Die Party begann im goldenen Konfettiregen von Berlin vor den Augen des spanischen Königs Felipe VI., in Madrid sollte sie nach der geplanten Ankunft der EM-Helden um 14.10 Uhr bis in die späten Abendstunden mit Zehntausenden Fans weitergehen.

Das beste Geburtstagsgeschenk

"Ich hoffe, dass jeder so stolz wie ich auf diese Generation an Spielern ist, die noch eine lange Zukunft vor sich haben", sagte Trainer Luis de la Fuente. Allen voran: Williams und Yamal, der nur einen Tag vor dem Finale seinen 17. Geburtstag gefeiert hatte und sich mit der Trophäe selbst "das beste Geschenk" machte.

Der Zauberfuß des FC Barcelona verzückte während der EM die Fußball-Welt, wurde im Zusammenspiel mit Williams auf dem gegenüberliegenden Flügel zur gefürchteten Waffe. Das Traumduo zauberte auch gegen England zur Führung (47.). "Sein Talent, was er uns gerade zeigt und was wir dieses Jahr gesehen haben, das ist spektakulär", sagte der frühere spanische Weltstar Andres Iniesta anerkennend. Für einen Jungen in diesem Alter sei das "nicht normal. So etwas existiert normalerweise nicht".

Iniesta selbst prägte an der Seite von Xavi und Xabi Alonso eine Ära, in der Spanien als zweimaliger Europameister (2008 und 2012) und mit dem WM-Titel 2010 die Fußball-Welt dominierte. Auch für die Generation um Yamal, der als bester Nachwuchsspieler des Turniers geehrt wurde, soll die EM-Trophäe längst nicht die letzte gewesen sein.

Trainer und Spieler loben sich gegenseitig

"Es ist schwer, das noch zu toppen", sagte de la Fuente. Aber seine Spieler seien "unermüdlich. Sie werden sich weiter verbessern, sich messen, versuchen, zu gewinnen". Und auch der Trainer, bei seinem Amtsantritt vor eineinhalb Jahren noch kritisch beäugt, gilt mittlerweile als Architekt des Erfolges.

"Das Rohmaterial war da", sagte Mittelfeldspieler Rodri, der als bester Spieler der EM ausgezeichnet wurde. Die Arbeit, die de la Fuente geleistet habe, sei "enorm". Die Kombination aus Trainer und Team habe "gerade erst begonnen", erklärte der 28-Jährige, der stolz auf seine Mannschaft war: "Heute haben wir Geschichte geschrieben." Die Fortsetzung soll folgen.

Zum Match-Center: Spanien vs. England