Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mehr
Anzeige
Anzeige
Anzeige

Ende einer englischen Ära: Nationaltrainer Gareth Southgate verlässt die Three Lions

Aktualisiert
Gareth Southgate ist als Trainer der englischen Nationalmannschaft zurückgetreten.
Gareth Southgate ist als Trainer der englischen Nationalmannschaft zurückgetreten.Profimedia
Die Spatzen pfiffen es nicht erst seit der Finalniederlage bei der Europameisterschaft gegen Spanien von den Dächern, nun ist es offiziell. Gareth Southgate ist nicht länger Trainer der englischen Nationalmannschaft. Wie der nationale Fußballverband FA am Dienstag bekannt gab, ist der 53-Jährige nach Abschluss des Turniers zurückgetreten.

Gareth Southgate ließ sich zwei Nächte Zeit, ehe seine folgenschwere Entscheidung feststand. "Danke, England - für alles", teilte der 53-Jährige in einer Erklärung mit, als seine Reise als Nationaltrainer der Three Lions endete. Nach der bitteren wie schmerzhaften Niederlage im EM-Finale gegen Spanien (1:2) macht Southgate Platz für einen Nachfolger - und einen Neuanfang mit Thomas Tuchel oder gar Jürgen Klopp?

"Es ist Zeit für einen Wechsel und für ein neues Kapitel", sagte Southgate, der seit 2016 im Amt war und das Mutterland des Fußballs zweimal ins EM-Finale geführt hatte - aber jeweils dramatisch scheiterte. Southgates Vertrag wäre am Jahresende ausgelaufen, sein Rücktritt erfolgt auf eigenen Wunsch. "Als stolzer Engländer war es die Ehre meines Lebens, für England zu spielen und England zu managen. Es hat mir alles bedeutet, und ich habe alles gegeben."

Mögliche Nachfolger waren schon heiß gehandelt worden, bevor Southgates Entschluss die Öffentlichkeit erreichte. "Würdet ihr nicht alles für Jürgen Klopp geben?", fragte der BBC-Experte und Ex-Nationalspieler Gary Lineker in einer Gesprächsrunde. Klopp sei "irgendwie ohne Job. Er wird sich ein bisschen ausgeruht haben".

Klopp genoss am Sonntag beim EM-Finale jedenfalls seine Zuschauerrolle noch in vollen Zügen. In lässiger Jeansjacke knipste die Trainer-Ikone Fotos mit Ed Sheeran und Dennis Schröder, erfreute sich am rot leuchtenden Berliner Abendhimmel. Seine Auszeit vom Trainer-Dasein kostet Klopp derzeit voll aus - ein Job als Englands Nationaltrainer wirkt verfrüht, auch wenn der Guardian in ihm den "perfekten" Nachfolger von Southgate sieht.

Tuchel als Nachfolger?

Und auch der Name Thomas Tuchel wabert schon durch die englischen Medien. Der 50-Jährige ist nach seinem Aus beim FC Bayern frei, kennt die Insel von seiner Zeit beim FC Chelsea - und soll sich den Job vorstellen können. Das berichtet zumindest die britische Boulevardzeitung The Sun.

Demnach habe sich Tuchel 2022 schon einmal beim englischen Verband FA angeboten. Nun bestehe erneut Interesse, den wichtigsten Trainerposten im Mutterland des Fußballs zu übernehmen. Laut Telegraph gehört Tuchel zu einer Reihe von Trainern, die vom englischen Verband "geprüft" werden. Genannt werden zudem Eddie Howe von Newcastle United, der frühere Chelsea-Coach Graham Potter oder Mauricio Pochettino.

Dabei hätte die FA trotz aller Kritik an der Spielweise dem Vernehmen nach gerne an Southgate festgehalten. Dieser habe "das Unmögliche möglich gemacht und ein starkes Fundament für zukünftige Erfolge gelegt", sagte FA-Chef Mark Bullingham: "Wir blicken mit großem Stolz auf Gareths Amtszeit zurück - sein Beitrag zum englischen Fußball, einschließlich einer bedeutenden Rolle in der Spielerentwicklung und im kulturellen Wandel, war einzigartig."

Prinz William bescheinigte Southgate "Bescheidenheit, Mitgefühl und echte Führungsstärke", der 53-Jährige sei "eine Klasse für sich". Nach 102 Spielen ist für Southgate Schluss, er übergibt eine intakte Mannschaft. "Ich freue mich darauf, den Spielern dabei zuzusehen und sie zu feiern, wie sie weitere besondere Erinnerungen schaffen und die Nation verbinden und inspirieren. Wir wissen, dass sie es können", sagte er.

Deutscher als England-Trainer vorstellbar?

Nun könnte erstmals ein Deutscher den Posten als Nationaltrainer Englands übernehmen - trotz der großen fußballerischen Rivalität beider Länder. Zumindest bei Klopp ist das aus Sicht von Lineker kein Problem.

Als Ex-Profi Alan Shearer in der BBC-Gesprächsrunde anmerkte, ob Lineker wirklich glaube, dass der englische Fußballverband FA in Klopp "einen deutschen Trainer holen werde", antwortete der 63-Jährige: "Er ist nicht wirklich deutsch, oder? Er ist halb Deutscher, oder nicht, weil er schon so lange in England ist."