EM 2024: Ungarn im Fokus - Vorsicht, Unterschätzungsgefahr!
QUALIFIKATION UND AUSLOSUNG
Ungarn trifft in Gruppe A auf Gastgeber Deutschland, Schottland und die Schweiz.
Während der Qualifikationsphase präsentierte sich das ungarische Team überraschend souverän. Man kassierte keine einzige Niederlage und beendete die Gruppe noch vor Serbien auf dem ersten Platz.
PUSKAS' ERBEN
Von den erfolglosen Jahren, in denen man sich 44 Jahre lang nicht für eine EM qualifiziert hatte, ist die aktuelle ungarische Nationalmannschaft weit entfernt. Seit 14 Spielen ist das Team des italienischen Trainers Marco Rossi ungeschlagen.
Die letzte ungarische Nationalmannschaft, die eine solche Serie aufweisen kann, ist die "Goldene Elf" ("Aranycsapat") aus den 50er Jahren um Legenden wie Ferenc Puskas, Sandor Kocsis oder Nandor Hidegkuti. Bis zum legendären "Wunder von Bern" 1954 gegen die deutsche Mannschaft waren die Ungarn damals 31 Spiele unbesiegt geblieben. Dass auch die aktuelle Mannschaft so lange durchhält, ist unwahrscheinlich. Und dennoch: Unterschätzen sollte man Ungarn nicht.
DEUTSCHLAND
Auch die deutsche Mannschaft hatte gegen den kommenden Gruppengegner zuletzt immer wieder Probleme. In der Nations League gab es für die damals noch von Hansi Flick betreute DFB-Auswahl 2022 ein 1:1 in Budapest und eine 0:1-Niederlage in Leipzig.
Auch bei der vergangenen EM traf Deutschland in der Gruppenphase auf die "Magyaren", mit einem 2:2 zitterte sich die DFB-Elf in München gerade so ins Achtelfinale. Beim diesjährigen Aufeinandertreffen in Stuttgart am 19. Juni dürfte Bundestrainer Julian Nagelsmann auf eine deutlich entspanntere Angelegenheit hoffen.
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MANNSCHAFT
2021 musste Dominik Szoboszlai noch verletzt absagen, jetzt steht der Mittelfeldspieler des FC Liverpool vor seinem ersten großen Turnier. Der 23-Jährige ist Kapitän sowie Dreh- und Angelpunkt im ungarischen Spiel, über den früheren Leipziger laufen alle Angriffe. Doch Szoboszlai ist bei weitem nicht der einzige bekannte Name im ungarischen Kader.
Seine früheren Teamkollegen bei RB, Peter Gulacsi und Willi Orban, zählen wie auch Roland Sallai (SC Freiburg) oder Andras Schäfer (Union Berlin) zum festen Stamm. Aus den deutschen Ligen stehen zudem Attila Szalai (SC Freiburg) und Marton Dardai (Hertha BSC) im Kader.
FANS
Allzu gute Erinnerung an ungarischen Besuch haben sie in Deutschland nicht. Beim Gruppenspiel in München 2021 hatten die ganz in schwarz gekleideten, teils gewaltbereiten Hooligans der "Carpathian Brigade" mit homophoben Parolen und Plakaten für Negativschlagzeilen gesorgt.
Leon Goretzka bejubelte seinen Treffer zum 2:2 mit einer Herz-Geste in Richtung des aufgebrachten Mobs, die UEFA verdonnerte die Nationalmannschaft später zu drei Geisterspielen. Und auch wenn es beim Aufeinandertreffen zwischen Deutschland und Ungarn im Juni 2022 in Budapest zuletzt friedlich geblieben war, zeigten sich die deutschen Sicherheitsbehörden vor den Spielen der Ungarn in Köln (15. Juni) und Stuttgart (19. und 23. Juni) gewarnt.
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