EM 2024: Portugal im Fokus - Cristianos letztes großes Turnier
QUALIFIKATION UND AUSLOSUNG
Portugal geht in Gruppe F an den Start. Dort trifft man auf die Türkei, die Tschechische Republik und Georgien.
Während der zurückliegenden EM-Qualifikation präsentierten sich die Iberer von ihrer besten Seite. Zehn von zehn Partien wurden gewonnen - bei einem beeindruckenden Torverhältnis von 36:2.
MASCHINE
Cristiano Ronaldo hat da so eine Angewohnheit. "Eine wichtige Sache ist, dass ich nach zehn, elf Uhr abends nicht mehr spreche", verriet Portugals Superstar kürzlich: "Auch nicht am Telefon." Sein Gehirn, so die Argumentation, brauche eben Pause. CR7, ein Meister der Selbstoptimierung, findet immer neue Wege, das absolute Maximum aus seinem mittlerweile 39 Jahre alten Körper herauszukitzeln.
Ob Ronaldo es mit dem Schweigegelübde so genau nimmt, dass er sich ausschließlich auf Zeichensprache verlässt, um von Bruno Fernandes im EM-Finale das entscheidende tödliche Anspiel in die Gasse zu fordern? Wohl kaum! Zu ernst nimmt der ewige Ronaldo die Torejagd auch im hohen Alter, zumal er nach seiner Degradierung bei der WM 2022 wieder der unangefochtene Kopf der Portugiesen ist.
Wie viel die Tatsache wert ist, dass Ronaldo im drittklassigen Fußball-Exil Saudi-Arabiens 33-mal für Al-Nassr traf, wird sich im Duell mit den besten Verteidigern Europas zeigen. Dass er auch jene immer noch in Angst und Schrecken versetzten kann, bewies der Europameister von 2016 mit zehn Toren in neun Qualifikationsspielen. An Motivation wird es dem Rekordspieler (25) und Torschützen (14) auch bei seiner sechsten EM nicht mangeln.
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METHUSALEM
Wer dachte, Cristiano Ronaldo sei der älteste Spieler im portugiesischen Kader, hat doch wirklich Pepe vergessen. Ja, tatsächlich, DER Pepe! Das berühmt-berüchtigte Ein-Mann-Abrissunternehmen ist inzwischen 41 Jahre alt - und fährt mit nach Deutschland. Sollte der beinharte Verteidiger zum Einsatz kommen, wäre er älteste EM-Spieler der Geschichte. Und unwahrscheinlich ist das für den Kapitän des FC Porto keinesfalls.
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FRISCHER WIND
In Portugal hatten sie genug von Fernando Santos. Weil der heute 69-Jährige es wagte, Ronaldo in der K.o.-Phase von Katar auf die Bank zu setzen und auch noch im Viertelfinale auszuscheiden, flog der Coach nach acht Jahren raus. Nachfolger Roberto Martinez, der einst Belgien bis in WM-Halbfinale gecoacht hatte, klebte nach seinem Amtsantritt im Januar 2023 das zerbrochene Porzellan wieder zusammen.
Beim ersten Meeting mit Ronaldo sei der Spanier überrascht gewesen, "dass er die Demut und das Verlangen hatte, der Gruppe zu dienen", so Martinez. Der 50-Jährige verstand die wichtigste Regel sofort: Ist Ronaldo glücklich, sind alle glücklich.