EM 2024: Georgien im Fokus - Debütant mit Superstar Kvaratskhelia
QUALIFIKATION UND AUSLOSUNG
Georgien geht in Gruppe F an den Start. Dort trifft man auf Portugal, die Tschechische Republik und die Türkei.
Die Georgier hatten in der Vorrunde der EM-Qualifikation das Nachsehen gegenüber Spanien und Schottland. Anschließend setzte sich das Team in den Playoffs zunächst gegen Luxemburg und anschließend gegen Griechenland durch.
WILLY UND DIE WILIS
Der größte Star sitzt beim EM-Debütanten auf der Bank. Seit 2021 ist der langjährige Bayern-Profi Willy Sagnol Trainer der Nationalmannschaft Georgiens – und führte das Team zur ersten Endrunden-Teilnahme überhaupt.
Mit seinem Namen fügt sich Sagnol bestens in das Land ein: Zehn Spieler in seinem EM-Kader tragen Nachnamen, die auf "-wili" enden. In Georgien bedeutet das "Kind von" und wird häufig genutzt, um den Namen des Vaters weiterzugeben. Im ersten EM-Spiel in der Geschichte Georgiens trifft der Vize-Weltmeister von 2006 mit seinen "Wilis" am 18. Juni in Dortmund auf die Türkei.
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BREISGAU-LIEBE
In Georgien herrscht große Liebe für die Bundesliga, doch trotz Sagnols Bayern-Vergangenheit ist es nicht der Rekordmeister, für den viele Herzen dort schlagen. Der SC Freiburg war jahrelang gewissermaßen die erste Anlaufstelle für georgische Profis im deutschen Fußball.
"Ganz bestimmt sogar ist der SC hier beliebter als Bayern", sagte der ehemalige Freiburger Publikumsliebling Alexander Iaschwili einst: "Lewan Kobiaschwili, Lewan Zkitischwili und ich waren mit die Ersten, die nach Georgiens Unabhängigkeit den Weg in die Bundesliga gegangen sind – und zwar alle zum SC. Dadurch sind viele Fans schon vor Jahren mit Freiburg in Berührung gekommen."
Mit dem Trio, sowie Giorgi Kiknadse und Sasa Samtaradse spielten in der Saison 2001/2002 unter Trainerikone Volker Finke fünf Georgier in Freiburg. Vor allem Kobiaschwili hinterließ mit insgesamt 351 Bundesliga-Spielen für Freiburg, Schalke 04 und Hertha BSC in Deutschland Spuren. Für Georgien absolvierte er insgesamt 100 Länderspiele und ist heute Präsident des nationalen Fußball-Verbandes (GFF).
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ANGEHENDER STAR
Mit dem Youngster Khvicha Kvaratskhelia hat Sagnol einen internationalen Star in seinem Kader. Beim entthronten italienischen Meister SSC Neapel spielt der 23-Jährige eine tragende Rolle und glänzte in der Meistersaison. In dieser Spielzeit lief es für Kvaratskhelia mit der SSC allerdings überhaupt nicht, Neapel verpasste die Titelverteidigung deutlich.
In der Nationalmannschaft ist er neben Budu Zivzivadze vom Karlsruher SC und dem ehemaligen HSV-Spieler Giorgi Chakvetadze einer der wenigen bekannten Namen und der große Hoffnungsträger auf der ersten EM-Mission seines Teams.