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Dani Olmo: Nach Pedris Verletzung plötzlich EM-Star

Dani Olmo: Nach Pedris Verletzung plötzlich EM-Star
Dani Olmo: Nach Pedris Verletzung plötzlich EM-StarProfimedia
Dani Olmo begann die EM auf der Bank, ist im Finale aber plötzlich Spaniens große Hoffnung. "Bedanken" darf er sich auch bei Toni Kroos.

In dieser 4. Minute, als Toni Kroos die EM für Spaniens Jungstar Pedri schmerzhaft beendete, reichte das Schicksal Dani Olmo die Hand. Seit jenem folgenschweren Foul zauberte der eigentliche Ersatzmann nicht nur die Deutschen im Viertelfinale aus dem Turnier - RB Leipzigs Starspieler mutierte mit seinen genialen Geistesblitzen plötzlich auch zur gar nicht mehr so geheimen Geheimwaffe auf der Jagd nach dem EM-Titel.

Olmo glaubte immer an seine Chance

"Ich will natürlich spielen. Aber die Tatsache, dass ich von der Bank aus starten musste, hat meine Einstellung zum Wettbewerb nicht verändert. Ich hatte immer noch den gleichen Ehrgeiz", verriet Olmo jüngst. Er habe gewusst, dass er "irgendwann an der Reihe sein würde, um der Mannschaft zu helfen." Und wie er half! In allen drei K.o.-Spielen traf der 26-Jährige, auch seine Vorlage für Mikel Merino zum späten 2:1 gegen den Gastgeber wird Fußball-Deutschland so schnell nicht vergessen.

Schon bevor die Spannung im Finale am Sonntag (21.00 Uhr/ARD und live in der Flashscore-Audioreportage) in Berlin gegen England auf den Siedepunkt steigt, muss Olmo als einer der ganz großen Stars dieser EM gelten, selbst der goldene Schuh für den Top-Torjäger ist drin. Und das, obwohl Olmo in einer Mannschaft mit Granaten wie Lamine Yamal, Nico Williams oder Rodri spielt - und er sich bis zu seiner Einwechslung im Viertelfinale eben hinter Pedri hatte anstellen müssen. 

Welche neue Dimension er dem spanischen Spiel verleiht, veranschaulichte Rodri vor dem Halbfinale gegen Frankreich (2:1), das Olmo mit seinem Tor entschied. "Mit Pedri haben wir wahrscheinlich ein besseres Passspiel im letzten Drittel und mehr Ballbesitz. Und mit Dani haben wir vielleicht mehr Präsenz im Strafraum", sagte er. Vereinfacht gesagt: Olmo ist ein Zehner mit einem Abschluss so tödlich wie der eines Neuners.

Über Zagreb und Leipzig zum Star

Auf seinem Weg nach Berlin schlug Olmo einen für einen spanischen Jungen eher eigenwilligen Pfad ein. Der Rechtsfuß, den sie in Leipzig "El Mago", also den Zauberer tauften, ist ein fußballerisches Mosaik. Ein bisschen kam von Papa Miquel ("Er hat mir beigebracht, die Spiele zu lesen"), das Fußball-ABC lernte er in La Masia, der berühmten Talentschmiede des FC Barcelona - doch zum Mann wurde er in Kroatien.

Schon im Alter von 16 Jahren wanderte Olmo aus und stählte sich bei Dynamo Zagreb, wo einst auch der große Luka Modric zum Star gereift war, für das Haifischbecken Profifußball. Ein gewisser Julian Nagelsmann, damals noch nicht Bundestrainer, holte Olmo 2020 als Coach von RB Leipzig in die Messestadt, wo der Edeltechniker trotz einiger Verletzungsprobleme bis heute brilliert. Gerade für den Fall, dass es am Sonntag mit dem Triumph klappt, stellt sich jedoch die Frage: Wie lange noch? 

Medienberichten zufolge soll es in seinem bis 2027 datierten Vertrag eine Ausstiegsklausel in Höhe von 60 Millionen Euro geben, die noch im Juli ausläuft. Unter anderem der FC Barcelona und Manchester City gelten als Interessenten. Im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung gab sich Olmo zurückhaltend: "Meine Leute arbeiten daran. Sie wissen, was ich denke und möchte. Aber jetzt bin ich hier bei der EM und bin völlig auf das konzentriert, was von mir abhängt. Und das ist spielen – und hoffentlich gewinnen."

Zum Match-Center: Spanien vs. England