"Natürlich sind wir nicht der große Favorit, aber ich denke, wir sind nicht weit von denen entfernt, die es sind", sagte er kürzlich im niederländischen Fernsehen. "Wenn man hart dafür kämpft und die Dinge während des Turniers gut laufen, dann ist es möglich. Nichts ist unmöglich. Aber es muss gut laufen. Es wird immer Momente des Glücks geben, die die Dinge zu deinen Gunsten wenden können oder auch nicht."
Koeman war Verteidiger in der Siegermannschaft von 1988, die mit individuellen Talenten wie Ruud Gullit und Marco van Basten gespickt war, aber heutzutage lebt die niederländische Mannschaft eher von der kollektiven Stärke - und vom pragmatischen Ansatz des Trainers. Koeman hat sich von der Besessenheit seiner Landsleute für den Offensivfußball verabschiedet und mit der jahrzehntelangen Tradition des 4-3-3-Spiels nach niederländischer Art gebrochen.
"Das Ziel sollte immer sein, gut zu spielen und das Publikum zu unterhalten. Aber wenn man nicht gewinnen kann und trotzdem versucht, schön und offensiv zu spielen, sieht das nicht gut aus", sagte er. Stattdessen hat Koeman in den letzten 16 Monaten, seit er in den Job zurückgekehrt ist, den er 2020 für einen Aufenthalt beim FC Barcelona aufgegeben hatte, viel durcheinander gebracht.
Taktische Flexibilität als Trumpf
"Wir können mehrere Systeme spielen. Es kann gut sein, dass wir mit drei, vier oder fünf Spielern in der Abwehr spielen", sagte er. "Wir haben eine Gruppe von Spielern, die Ende 20 und Anfang 30 sind. Das ist die Basis dieses Kaders. Man baut die Jugend um sie herum auf und schafft eine klare Hierarchie in der Gruppe."
Ob Schlüsselspieler wie Frenkie de Jong und Memphis Depay verletzungsfrei und einsatzfähig sind, bleibt abzuwarten und bereitet Koeman Kopfzerbrechen. Der 27-jährige de Jong hat seit seiner Knöchelverletzung, die er sich im April im Spiel gegen Real Madrid zugezogen hat, nicht mehr gespielt, während der 30-jährige Angreifer Depay von Atletico Madrid in den letzten Wochen der LaLiga-Saison wieder auf dem Platz stand.
Die Niederlande, die von zehntausenden mitgereisten Fans unterstützt werden, beginnen ihr Programm in der Gruppe D am 16. Juni in Hamburg gegen Playoff-Sieger Polen, bevor sie auf Frankreich und Österreich treffen.