Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mehr
Anzeige
Anzeige
Anzeige

Coup des FC Bayern München: Nur die Technik spielt nicht mit

Gordon Herbert ist der neue Mann an der Seitenlinie.
Gordon Herbert ist der neue Mann an der Seitenlinie.Action Press / Shutterstock Editorial / Profimedia
Den Basketballern des FC Bayern gelingt zum Auftakt der EuroLeague ein Coup. Es gibt allerdings auch Misstöne.

Gut sechs Minuten waren noch zu spielen, da glich die angeblich modernste Halle der Mehrzweckhalle der Welt endlich einem Tollhaus. Auch Uli Hoeneß, maßgeblich am Bau des hochgelobten SAP Garden beteiligt, hielt es nicht mehr auf seinem Sitz in der zweiten Reihe. Mit neun Punkten Rückstand waren die Basketballer des FC Bayern ins letzte Viertel des EuroLeague-Spiels gegen Real Madrid gegangen - nun hatten sie das Spiel gedreht.

Aus dem 79:77 wurde nach einer dramatischen Schlussphase ein 97:89 (52:51) - ein veritabler Coup der Mannschaft von Gordon Herbert beim Einstand in der neuen Halle. "Hätten wir es uns ausmalen können, hätten wir uns es genauso gemalt mit dem Comeback im vierten Viertel", sagte Johannes Voigtmann, mit einem Double-Double (19 Punkte/10 Rebounds) herausragender Spieler der Münchner neben Shabazz Napier (25 Punkte).

Match-Center: FC Bayern München vs. Real Madrid

Herbert sprach nach der Premiere im SAP Garden von einer "Achterbahnfahrt" seiner Mannschaft. Die Bayern kämpften sich gegen den dreimaligen EuroLeague-Sieger und achtmaligen Landesmeister-Champion eindrucksvoll zurück - angetrieben vom zunehmend mitgehenden Publikum. "Die Halle war dann richtig da und hat zum ersten Mal ein Gefühl dafür gekriegt, was möglich ist", sagte Weltmeister Voigtmann.

"Es ist sehr gut, so in eine neue Ära zu starten", sagte Andreas Obst und gab damit wieder, was so ziemlich jeder seiner Mitspieler bestätigte: Die neue Halle kann einen "Extra-Boost" geben. Soll sie auch, muss sie auch. Denn mit ihren nationalen Titeln wollen sich die Bayern nicht länger zufrieden geben - das Abschneiden in der die EuroLeague ist nun der Maßstab. "Die Voraussetzungen waren noch nie so gut wie in dieser Saison", betont Präsident Herbert Hainer.

Play-Offs als Mindestziel

Im SAP Garden ist der FC Bayern nur Mieter, Spiele der EuroLeague oder Top-Partien der Bundesliga wie gegen Alba Berlin sollen die Basketballer dort austragen. Die Logik dahinter: mehr Zuschauer (bis zu 11.500), mehr Einnahmen, mehr Geld für den Kader, somit eine Verkürzung des Abstands zu großen Mannschaften wie Real Madrid. "So ein Sieg hilft natürlich, um etwas loszutreten", betonte Voigtmann. Der Einzug in die EuroLeague-Play-offs soll es schon werden.

Umso ärgerlicher, dass es auch Misstöne gab - ausgerechnet wegen der neuen Halle, die von Red Bull gebaut und nun auch betrieben wird. Gut 45 Minuten vor dem Spielbeginn musste der FC Bayern eine beschwichtigende Mitteilung herausgeben, weil es Probleme mit dem angeblich weltweit einzigartigen Tribünensystem gab. Beim Basketball sollen dadurch 800 zusätzliche Plätze mit bester Sicht ausgefahren werden - die Premiere misslang - zum Ärger der Besucher.

Auch anderweitig gab es Probleme: Zu Beginn des vierten Viertels fiel vorübergehend die für die Gastgeber sichtbare Shot Clock aus. Immerhin: Aufhalten ließen sich die Bayern dadurch nicht.