Klopp-Nachfolger in Liverpool: 5 Dinge, die man über Arne Slot wissen muss
Der Arne Slot-Pass
Der ehemalige Angreifer hat sich während seiner aktiven Karriere zwar in der heimischen Eredivisie einen Namen gemacht, kam aber nie ans internationale Spitzenniveau heran.
Das hatte wohl auch mit seiner Laufschwäche zu tun. Sein ehemaliger Trainer Jan Everse sagte gegenüber dem niederländischen Rundfunk NOS: "Viele Leute dachten, Arne sei faul und phlegmatisch. Aber das war nicht richtig. Man durfte einfach keine Grätschen von ihm erwarten."
Arne Slots Spielstil wurde oft als "stilvoll" und "kultiviert" bezeichnet. Bei seinem Ex-Verein PEC Zwolle ist der Begriff "Arne-Slot-Pass" noch heute ein geflügeltes Wort, erzählte einst sein Ex-Teamkollege Bram van Polen. So wird ein Zuspiel bezeichnet, dass der Stürmer leicht abfälscht, um eine Lücke zwischen dem gegnerischen Außen- und Innenverteidiger entstehen lassen soll.
Taktische Intelligenz durfte man Slot also schon früh unterstellen.
Stil in der Umkleidekabine
Wenngleich er nicht dieselbe charismatische Ausstrahlung wie Jürgen Klopp hat, dürften sich die FC Liverpool freuen, dass es in der Kabine weiterhin sehr emotional zugehen wird.
Eine mitreißende Ansprache an die Profis von Feyenoord ging in den vergangenen Tagen viral und ließ das Herz zahlreicher Liverpool-Fans höher schlagen. "Der Grund, wieso wir heute da sind, wo wir sind, ist, dass ihr euch jeden Tag den Arsch abarbeitet", sagte Slot nach einem wichtigen Ligaspiel gegen Ajax: "Und das ist der Grund, wieso ihr diese Mannschaft in ihrem eigenen Stadion schlagen konntet, auch ohne unsere Fans."
Die Mannschaft brach in Jubel aus. Und Slot war sofort wieder mit beiden Füßen auf dem Boden: "Aber es ist nur ein Sieg. Es ist ein großer Sieg. Aber wir haben in dieser Saison ein noch größeres Ziel vor Augen, als zum ersten Mal seit 17 Jahren hier in Amsterdam zu gewinnen." Gemeint war natürlich der Meistertitel. Siegermentalität ist ein immanenter Bestandteil von Slots Philosophie.
Verbindungen zu den Spurs
Arne Slot wäre schon einmal fast in der Premier League gelandet. Nachdem Antonio Conte im Mai 2023 bei den Tottenham Hotspurs entlassen wurde, brodelte es in der Gerüchteküche. Einigen Berichten zufolge gab es bereits eine Einigung - doch der Niederländer sprang im letzten Moment ab und unterschrieb stattdessen einen neuen Vertrag in Rotterdam.
"Ausschlaggebend war die Qualifikation für die Champions League", sagte Slot damals: "Und die Tatsache, dass ich privat eine tolle Zeit hier habe und auf den vergangenen zwei Spielzeiten aufbauen kann."
In der Königsklasse präsentierte sich Feyenoord nicht von der allerbesten Seite. Zwar startete man mit einem 2:0-Heimsieg gegen Celtic Glasgow - doch nach zwei Niederlagen gegen den späteren Viertelfinalisten Atletico Madrid war das frühe Aus besiegelt. Gruppe E beendete man nur auf dem dritten Platz. Nach dem Umstieg in die Europa League schied man gegen die AS Rom aus.
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Fan von Guardiola
Die britische Presse nannte Slot bereits den "holländischen Pep Guardiola". Slot pflegt einen sehr offensiven Stil, der wie auch Guardiolas Spielidee auf dem ursprünglich von Johann Cruyff entwickelten Positionsspiel aufbaut. Bei den Fans von Feyenoord erfreut sich diese Taktik großer Beliebtheit.
Slot bewundert Guardiola schon seit Jahren. In mehreren Interviews betonte er, dass er den Trainer von Manchester City als Vorbild sieht. "Die Spieler sehen unter ihm immer sehr gut aus. Und dieselben Spieler scheinen unter Managern vor und nach ihm schlechter zu sein", sagte Slot vergangenes Jahr gegenüber dem "Algemeene Dagblad".
In England wird der Spanier einer seiner größten Konkurrenten sein.
Laufen, laufen, laufen
Obwohl er als Spieler nicht die allerbeste Kondition hatte, verlangt Slot von seinen Schützlingen eine harte Arbeitsmoral. Schon vor dem Morgengrauen fährt er ins Trainingslager von Feyenoord. Jede Trainingseinheit beobachtet er aufmerksam, wie besessen studiert er seine künftigen Gegner.
Von seinem Team verlangt er, dass es "doppelt so hart arbeitet" wie der Gegner. "In allen Spielen, die wir in dieser Saison gewonnen haben, sind wir 20 oder 30 Prozent mehr gelaufen als der Gegner. Bei den Spielen, die wir nicht gewonnen haben, waren es nur drei oder sechs Prozent mehr."
Seine Truppe gilt als höchst athletisch. Die Spieler unterstützen einander. Auf dem Spielfeld wird nicht gezaubert, sondern gearbeitet. Häufig erzielte Feyenoord in der Vergangenheit sehr späte Treffer.
Seinen ehemaligen Teamkollegen Van Polen bringt das zum Lachen: "Er will, dass seine Jungs fit sind - früher war das nicht so. Ich weiß nicht, ob er damals je einen Kraftraum von innen gesehen hat."