Vom Pokalspezialisten zum Rückhalt: Fünf Köpfe des Lauterer Pokalmärchens
Pokalspezialist Friedhelm Funkel
Der Trainerroutinier kam eigentlich als Feuerwehrmann für die Mission Klassenerhalt in der 2. Fußball-Bundesliga, aber er ist eben auch echter Pokalspezialist. Zweimal stand er als Spieler im Finale, als Trainer durfte er ebenfalls schon zweimal nach Berlin. Sowohl mit Eintracht Frankfurt als auch mit dem MSV Duisburg verlor er seine Endspiele als Coach allerdings knapp.
Nach seiner taktischen Meisterleistung im Halbfinale in Saarbrücken sollen nun aller guten Dinge drei sein. "Ich hätte nie im Leben damit gerechnet, dass ich nochmal mit einer Mannschaft zum Pokalendspiel fahre", sagte Funkel mit leuchtenden Augen. In den ersten Pokalrunden waren allerdings noch Dirk Schuster und Dimitrios Grammozis verantwortlich.
Leader Marlon Ritter
Der 29-Jährige ist der emotionale Leader im Mittelfeld, blüht in Alles-oder-nichts-Spielen gerne auf. Ritter geht dahin, wo es wehtut und setzt auch mal ein dringend benötigtes Zeichen. Auch in der Kategorie Trash Talk immer wieder vorne dabei, wird Granit Xhaka und Co. nerven wollen. Der 1,73 m große Essener war im Halbfinale mit einem Kopfballtreffer beim 2:0 gegen Saarbrücken der Dosenöffner, traf in der 2. Runde gegen den 1. FC Köln zudem per direktem Freistoß.
Dauerbrenner Boris Tomiak
Der Defensivspezialist verpasste als einziger Spieler beim FCK noch keine Sekunde in dieser Pokalsaison. Zu Beginn noch oftmals im defensiven Mittelfeld eingesetzt, etablierte er sich zuletzt als zentraler Stabilisator der Dreierabwehrkette. Mit Victor Boniface, Patrick Schick oder Florian Wirtz kommt nun eine neue Kategorie an Angreifern auf ihn zu. Schaffte erst kurz vor seinem 23. Geburtstag den Sprung in den Profibereich.
Goalgetter Richmond Tachie
Eigentlich steht der 25-Jährige in dieser Saison im Schatten seines Sturmpartners Ragnar Ache, aber der Pokal ist sein Wettbewerb. Traf gegen Köln, Nürnberg und die Hertha, ist mit drei Treffern bester FCK-Schütze im Pokal. Zur Unzeit verlor Tachie zuletzt seinen Stammplatz, wäre mit seiner Geschwindigkeit allerdings prädestiniert für die Kontertaktik gegen Bayer. Der ehemalige U20-Nationalspieler wurde unter anderem beim VfL Wolfsburg und Borussia Dortmund ausgebildet.
Rückhalt Julian Krahl
Der Aufstieg des 24-Jährigen war so nicht vorhersehbar. Eigentlich war Krahl als Nummer zwei für diese Saison eingeplant, doch dann sah Stammkraft Andreas Luthe am zweiten Spieltag auf Schalke die Rote Karte. Der 2022 von Viktoria Berlin gekommene Keeper packte seine Chance beim Schopf, war dank starker Leistungen plötzlich nicht mehr wegzudenken - und Luthe flüchtete im Winter. Kämpfte sich nach zwischenzeitlicher Verletzungspause im Pokalhalbfinale wieder zurück. Muss für die Erfüllung des großen Traums im Finale wohl das Spiel seines Lebens machen.