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Popps "Baby" in Gefahr: Aufbäumen der Abo-Siegerinnen gegen Bayerns Double-Träume

SID
Alexandra Popp (l.) und Giulia Gwinn kämpfen am Donnerstag um den DFB Pokal der Frauen.
Alexandra Popp (l.) und Giulia Gwinn kämpfen am Donnerstag um den DFB Pokal der Frauen.AFP
Zu ihrem "Baby" hat Alexandra Popp eine innige Beziehung aufgebaut. Ein Dutzend Mal hat die Rekordsiegerin den DFB-Pokal gewonnen, zuletzt unfassbare neun Mal in Serie mit dem VfL Wolfsburg, und doch gibt sie nach all den Partynächten lachend zu: "Neben mir geschlafen hat er noch nie. Aber ich nenne ihn scherzhaft mein Baby, weil wir ihn schon so häufig gewonnen haben." Doch nun ist die elf Kilo schwere Silbertrophäe mehr denn je in Gefahr.

Im mit Spannung erwarteten DFB-Pokalfinale lechzt auf der Gegenseite Bayern München nach dem ersten Frauen-Double. Die ungeschlagenen Meisterinnen gehen das Gipfeltreffen am Donnerstag (16.00 Uhr/ZDF und Sky) mit jeder Menge Rückenwind an. "Wenn man so nah dran ist und so eine überragende Saison spielt", lautete die Ansage von Vereinspräsident Herbert Hainer, "dann will man auch den letzten Schritt gehen."

Mit Blick auf das stimmungsvolle Highlight vor fast 45.000 Fans im Kölner Stadion fiel die Meistersause am vergangenen Wochenende entsprechend zurückhaltend aus. "Wir haben es ruhig angehen lassen, wir wollen den Pokal holen und die Feier nachholen", berichtete Klara Bühl im BR.

Schließlich können Bühl, Giulia Gwinn und Co. die neue Rangordnung im deutschen Frauenfußball zementieren. Hainer träumt ohnehin unverhohlen von einer "Wachablösung" - ein Begriff, der Popp fürchterlich auf die Palme bringt. "Ich hasse dieses Wort", schimpfte die DFB-Kapitänin unlängst über die aus ihrer Sicht "respektlose" Umschreibung der drohenden Zeitenwende.

VfL will "Aushängeschild" bleiben

Seit dem Triple-Jahr 2013 hat der VfL als "Aushängeschild des deutschen Frauenfußballs" (Popp) in jeder Saison mindestens einen Titel gewonnen. Im Pokal ist der zehnmalige Titelträger sogar seit 49 Spielen ungeschlagen. "Die Serie wird uns helfen. Das macht etwas mit den Spielerinnen", versicherte Wolfsburgs Direktor Frauenfußball Ralf Kellermann vor dem "Nonplusultra des deutschen Frauenfußballs".

Und doch ist der FC Bayern, der bislang nur 2012 den Pokal gewann, in mancher Hinsicht vorbeigezogen. "Ich erzähle immer wieder das Gleiche" betonte Kellermann, "wir sind wirtschaftlich international nicht so aufgestellt wie die großen Vereine. Aber wir haben es immer geschafft, konkurrenzfähig zu sein und das sind wir auch immer noch."

Aber es wird immer mehr zu einer Mammutaufgabe. Das jüngste Gipfeltreffen in der Liga endete in einer 0:4-Demonstration, der anstehende Sommer-Transfer von Lena Oberdorf für eine deutsche Rekordablöse von mindestens 400.000 Euro zum Erzrivalen nach München dürfte die Kräfteverhältnisse weiter verschieben. Umso wichtiger wäre es da als Signal, wenn das Pokal-Imperium zurückschlägt.

"Die letzten zwei Jahre war es für uns in der Liga nicht so berauschend. Wir haben nun die Chance zu zeigen, dass wir noch da sind", meinte die nimmersatte Popp, für die Erfolg noch immer "wie eine Droge" ist, wie die 33-Jährige im kicker verriet. Und im Wohnzimmer in Müngersdorf ist ihr persönliche Unterstützung ohnehin gewiss: "Ich habe ungefähr 128 Tickets bestellt, so viele wie noch nie. Mein Dorf ist am Start."

Zum Match-Center: FC Bayern vs. VfL Wolfsburg