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DFB-Pokal: Stuttgart setzt sich auch mit B-Elf durch - Köln überrascht zu Hause Kiel

SID/Flashscore
Aktualisiert
Nick Woltemade erzielte den 1:0-Führungstreffer für Stuttgart.
Nick Woltemade erzielte den 1:0-Führungstreffer für Stuttgart.ČTK / imago sportfotodienst / Heiko Becker
Nachdem bereits am frühen Dienstagabend vier Partien des DFB-Pokals stattgefunden hatten, rollte der Ball auch ab 20:45 wieder in vier Stadien. Der VfB Stuttgart bat den 1. FC Kaiserslautern quasi zum Derby ein. Holstein Kiel bekam es mit dem 1. FC Köln zu tun. Für den Jahn Regensburg ging es gegen Greuther Fürth darum, die Schwierigkeiten aus der Liga hinter sich zu lassen und im Duell der Zweitligisten für ein sportliches Highlight zu sorgen.

Matchwinner Führich: VfB trotz Fehlentscheidung weiter

Der VfB Stuttgart tanzt nach einem rassigen Pokalfight und einer Fehlentscheidung weiter auf drei Hochzeiten. Durch ein 2:1 (1:1) gegen den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern, der in der vergangenen Saison erst das Finale gegen Double-Sieger Bayer Leverkusen verloren hatte, zogen die Schwaben zum dritten Mal nacheinander ins Achtelfinale ein. Matchwinner im 96. Duell der beiden Mannschaften war der starke Chris Führich (75.).

Nick Woltemade hatte den zu Beginn klar überlegenen VfB, den Trainer Sebastian Hoeneß gleich auf neun Positionen verändert hatte, in Führung gebracht (14.). Kaiserslautern aber war spätestens mit einem unberechtigten Foulelfmeter, den Boris Tomiak nach einem Fehlurteil von Schiedsrichter Daniel Schlager (Hügelsheim) lässig verwandelte (43.), zurück im Spiel. Führich überwand schließlich den starken Lauterer Torhüter Julian Krahl.

"Pokal ist immer schwierig", sagte der Spieler des Spiels, "die haben es gut gemacht, die waren aggressiv und bissig. Uns hat ein bisschen die Geduld gefehlt, aber wir sind weiter, das ist das Wichtigste."

Zum Match-Center: VfB Stuttgart vs. 1. FC Kaiserslautern

Hoeneß hatte im Vergleich zum Spiel gegen Holstein Kiel am Samstag (2:1) angesichts der ungewohnten Dreifachbelastung seine Startelf fast komplett verändert: Neun Spieler raus, neun Spieler rein, unter anderem stand Fabian Bredlow für Alexander Nübel im Tor. "Ich habe Vertrauen in die Jungs, die heute spielen", sagte Hoeneß vor dem Anpfiff bei Sky.

Die "Jungs" machten zunächst auch gehörig Dampf, vor allem Chris Führich sorgte auf der linken Seite für Betrieb. Die schnelle Führung fiel aber über die rechte Seite: Ermedin Demirovic scheiterte zunächst noch an Krahl, Woltemade jagte den Abpraller ins Netz. Lauterns Torwart verhinderte wenig später gegen Demirovic einen weiteren Treffer (25.).

Danach allerdings rappelten sich überfordert wirkenden Lauterer plötzlich auf, kämpften sich hinein in das bis dahin einseitige Spiel. Prompt wurde es auch gefährlich für die Stuttgarter - beim Schuss des Japaners Daisuke Yokota rettete sie der Pfosten (29.). Die Lauterer gewannen nun immer mehr Zweikämpfe und spielten mutig nach vorne.

Beim Ausgleich wurde dem VfB zum Verhängnis, dass der VAR im DFB-Pokal erst ab dem Achtelfinale eingesetzt wird. Das Foul von Fabian Rieder an Marlon Ritter war unstrittig, es fand aber außerhalb des Strafraums statt. Schiedsrichter Schlager zögerte dennoch nicht, gab Elfmeter, Tomiak verwandelte lässig. Die Stuttgarter waren außer sich.

Was folgte, war ein Pokalfight erster Güte. Stuttgart drängte, Kaiserslautern hielt dagegen. Chancen gab es auf beiden Seiten, Woltemade vergab für den VfB, Ragnar Ache für die Gäste. Hoeneß brachte Deniz Undav, sah Gelb wegen Meckerns, brachte Angelo Stiller und weitere Stammspieler. Das Spiel wurde ruppiger und hitziger. Und der VfB immer druckvoller. Rieder traf mit einem Freistoß die Latte (72.), Führich kurz darauf ins Tor.

Spielernoten Stuttgart vs. Kaiserslautern
Spielernoten Stuttgart vs. KaiserslauternFlashscore

Bulic trifft und sieht Rot: Regensburg wirft Fürth raus

Jahn Regensburg hat sich im Duell der Fußball-Zweitligisten überraschend durchgesetzt und das Achtelfinale im DFB-Pokal erreicht. Im Aufeinandertreffen der Interimstrainer schlug Andreas Patz bei seiner Premiere mit dem Jahn, die von Leonard Haas betreute SpVgg Greuther Fürth mit 1:0 (0:0). Patz bejubelte mit dem Zweitliga-Schlusslicht den ersten Erfolg seit dem 1:0-Heimsieg gegen den VfL Bochum in der ersten Pokalrunde. Rasim Bulic war der tragische Matchwinner.

Zum Match-Center: Jahn Regensburg vs. Greuther Fürth

Vor 11.627 Zuschauern in Regensburg schoss Bulic (59.) sein Team eine Runde weiter, der Innenverteidiger flog dann kurz nach seinem Treffer vom Platz (63.). Zum ersten mal seit der Saison 2020/21 steht Regensburg dennoch im Achtelfinale, gegen Fürth war es gar der erste Erfolg seit April 2018. 

Beim Jahn hatte nach der furiosen 3:8-Pleite beim 1. FC Nürnberg Übergangslösung Patz übernommen. Haas war nach dem Aus von Alexander Zorniger schon eine Woche zuvor bis zur Winterpause in Fürth zum Chefcoach befördert worden. Sein Team bemühte sich von Beginn an um Spielkontrolle, erzeugte aber selten Gefahr. Der auffällige Roberto Massimo (19.) scheiterte aus spitzen Winkel an Felix Gebhardt, ansonsten entwickelte sich eine zähe Partie.

Das Bild setzte sich fort. Die Fürther liefen emsig an, wurden dann aber kalt erwischt. Bulic fiel nach einem Freistoß der zweite Ball vor die Füße, sein abgefälschter Schuss schlug glücklich in der kurzen Ecke ein. Nur vier Minuten später foulte er dann Niko Gießelmann brutal und flog mit glatt Rot vom Platz.

Statitsiken Regensburg vs. Fürth
Statitsiken Regensburg vs. FürthFlashscore

Zäher Erfolg: Köln ringt Kiel nieder

Der kriselnde 1. FC Köln hat für eine kleine Pokal-Überraschung gesorgt und den Bundesligisten Holstein Kiel in der zweiten Runde ausgeschaltet. Der Absteiger, der in der 2. Liga arge Probleme hat, setzte sich in einem ganz zähen Spiel mit 3:0 (1:0) durch und zog erstmals seit drei Jahren ins Achtelfinale ein.

Während FC-Trainer Gerhard Struber und der in der Kritik stehende Sportchef Christian Keller zumindest wegen des Ergebnisses etwas durchatmen durften, können sich die schwachen Kieler nun vollends auf die schwierige Mission Bundesligaverbleib konzentrieren.

Zum Match-Center: 1. FC Köln vs. Holstein Kiel

"Wir haben uns heute voll reingehauen, drei Tore gemacht, eine gute Energie auf dem Platz gebracht und verdient den Bundesligisten geschlagen", sagte FC-Kapitän Timo Hübers stolz.

Von einem Klassenunterschied war am Dienstagabend nichts zu spüren - im Gegenteil: Köln ging früh durch Tim Lemperle (8.) in Führung und verschaffte sich damit zumindest für einige Minuten Sicherheit. Kiel dagegen enttäuschte und scheiterte zum dritten Mal in den vergangenen vier Jahren in der zweiten Runde. Die beste Chance vergab Shuto Machino mit einem Kopfball an die Latte (82.), danach traf Luca Waldschmidt (87./90.+7) noch zweimal für den FC.

Die Kölner, die in der Liga zuletzt zwei Niederlagen kassiert und den Anschluss an die Aufstiegsplätze verloren hatten, waren von Beginn an etwas aktiver und belohnten sich. Lemperle setzte sich bei seinem Kopfballtreffer mit einem leichten Schubser gegen Kiels Max Geschwill durch.

Eine Reaktion der Kieler blieb jedoch zunächst aus. Finn Porath (14.) sorgte zwar für die erste Chance des Bundesligisten, Kölns Marvin Schwäbe, der im Pokal die Nummer eins Jonas Urbig vertreten durfte, wehrte den Ball aber mühelos ab. Knapp 15 Minuten später setzte Marvin Schulz (29.) einen Freistoß neben das Tor - weitere Möglichkeiten erspielten sich die Teams aber vor der Pause nicht.

Stattdessen leisteten sich beide immer wieder Ballverluste und Fehlpässe. Mit der Führung im Rücken konzentrierte sich Köln auf seine Defensive und stellte die einfallslosen Kieler damit vor große Schwierigkeiten.

Das Niveau blieb auch nach der Pause äußerst mäßig. Kiel fand keine Mittel, Köln wollte nicht ins Risiko gehen. Die Minuten verstrichen ohne Höhepunkte, die FC-Profis ließen sich schon früh bei Freistößen und Einwürfen auffällig viel Zeit.

Das reizte die Kieler aber anscheinend nicht, von einem Pokalkrimi war dieses Spiel weiterhin meilenweit entfernt.

Spielernoten Köln vs. Kiel
Spielernoten Köln vs. KielFlashscore