Comeback, Wut, Glück: Die Schlaglichter der ersten Runde im DFB-Pokal
FEHLER
266 Tage musste Felix Brych nach seinem Kreuzbandriss auf das Comeback warten - und dann das: Die Rückkehr des Schiedsrichters beim 2:0 (1:0) von Zweitligist Schalke 04 bei Oberligist VfR Aalen war suboptimal. Erst verweigerte Brych den Gastgebern einen Handelfmeter (13.), dann erzielte Kenan Karaman (31.) die Schalker Führung aus einer Abseitsposition.
"Das Abseitstor ärgert mich", gab Brych hinterher zu Protokoll. Wie alle Unparteiischen musste Brych in der ersten Runde ohne Videobeweis auskommen musste - zum Glück steht ihm der VAR demnächst in der Bundesliga wieder zur Verfügung, wenn er zum alleinigen Rekordhalter der Eliteklasse aufsteigt.
WUT
Marcus Mann war bedient. "Wir brauchen jedes Mal einen Rückstand, um zu verstehen, dass hier ein Fußballspiel stattfindet", wetterte der Sportdirektor von Zweitligist Hannover 96 nach dem 0:2 (0:2) bei Drittligist Arminia Bielefeld: "Ich kann es mir auch langsam nicht mehr angucken. Wir spielen einen Schlafwagenfußball."
Auch Trainer Stefan Leitl war sauer: "Wir sollten jetzt mal schleunigst aufwachen." Nächste Chance: Am kommenden Freitag gegen den Hamburger SV.
AHA
Da dachten nicht wenige Bedenkenträger, der 1. FC Heidenheim wird nach den Abgängen seiner Leistungsträger Jan-Niklas Beste, Eren Dinkci und Tim Kleindienst kaum noch etwas zu Wege bringen - doch dann kam Maximilian Breunig um die Ecke. Mit einem Dreierpack führte der Neuzugang, der ablösefrei von der zweiten Mannschaft des SC Freiburg gekommen ist, den Bundesligisten zum 4:0 (1:0) beim Regionalliga-Aufsteiger FC 08 Villingen.
Der FCH sammelte damit Selbstvertrauen vor dem historischen Play-off-Hinspiel in der Conference League beim BK Häcken. Am Donnerstag bestreitet die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt in Schweden ihr erstes internationales Pflichtspiel.
JOKER
Lasse Rosenboom kam in der 79. Minute. Und eigentlich ist der 22-Jährige in Diensten des Bundesliga-Aufsteigers Holstein Kiel im Hauptberuf Verteidiger. Doch dank der beiden Treffer Rosenbooms (82./90.+1) gewann Holstein noch 3:2 (1:1) bei Drittliga-Rückkehrer Alemannia Aachen.
Durch den hart erkämpften Erfolg gehen die Nordlichter mit Rückenwind
in die erste Bundesliga-Saison ihrer Vereinsgeschichte. Am kommenden Samstag geht es bei der TSG Hoffenheim los.
NACHFOLGER
Julian Schuster war erleichtert. Denn obwohl der Anfang etwas holprig war, feierte der Nachfolger des langjährigen Trainers Christian Streich ein erfolgreiches Pflichtspieldebüt auf der Bank des SC Freiburg.
"Wir sind sehr glücklich über das Ergebnis", sagte Schuster nach dem 4:0 (2:0) des Bundesligisten beim Zweitliga-Absteiger VfL Osnabrück: "Das ist keine Selbstverständlichkeit."
GLÜCK
Das Spiel spiegelte die Verfassung der TSG Hoffenheim in den vergangenen Wochen wider. Nur mit Dusel im Elfmeterschießen (5:3) gewann der krisengeplagte Fußball-Bundesligist beim Regionalligisten Würzburger Kickers.
Kurz darauf holten die Kraichgauer Stürmer Adam Hlozek von Bayer Leverkusen. 18 Millionen Euro soll der Tscheche kosten - was ihn zum teuersten TSG-Transfer der Geschichte macht.