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EXKLUSIV: Ehemaliger Bundesliga-Profi Omar Mascarell über das Finale der Copa del Rey

Flashscore
Omar Mascarell in Aktion für Mallorca
Omar Mascarell in Aktion für MallorcaProfimedia
Omar Mascarell ist eine der tragenden Säulen im Mittelfeld von RCD Mallorca. Der 31-jährige Spanier durchlief die Jugendakademie von Real Madrid, danach führte ihn sein Weg unter anderem zu Eintracht Frankfurt und dem FC Schalke 04. Jetzt träumt er davon, eine große Trophäe zu gewinnen. Mit Mallorca spielt er am Samstag (22 Uhr/LIVE in der Flashscore Audioreportage) im Finale der Copa del Rey gegen Athletic Bilbao.

2018 holte Omar Mascarell zusammen mit Eintracht Frankfurt den DFB-Pokal. Nun träumt der Routinier vom nächsten großen Titelgewinn. RCD Mallorca ist im Pokalfinale gegen Bilbao nur Außenseiter. Doch im Interview mit Flashscore-Redakteur Jose Luis Gual rechnet sich der Mittelfeldspieler gute Chancen aus, am Samstagabend als Sieger vom Platz zu gehen.  

Zum Match-Center: Bilbao vs. Mallorca

Mascarell: "Hoffentlich gibt es ein Happy End"

Wie fühlen Sie sich vor dem Finale der Copa del Rey in Sevilla?

"Es ist eine ganz andere Woche als sonst. Man spürt eine besondere Atmosphäre, wo man auch hingeht. Man spürt die Aufregung der Leute, des gesamten Vereins, von uns allen. Wir freuen uns sehr auf diesen Tag. Es könnte ein historischer Moment werden, für uns alle. Wir müssen das genießen. Man weiß nie, wann man so etwas wieder erleben darf. Wir sind zuversichtlich, dass wir den Pokal gewinnen können."

In den Medien und bei vielen den Fans wurden Erinnerungen an den letzten und bislang einzigen Copa del Rey-Sieg Mallorcas wach. Im Jahr 2003 gewann man das Endspiel gegen Huelva.

"Klar, das ist, woran man sich diese Woche am meisten erinnert. Dieses große Finale, in dem Mallorca den Pokal gewinnen konnte. Das muss uns Kraft und Zuversicht geben. Dass es schon einmal passiert ist, heißt, dass auch wir es schaffen können. Es wäre für die Spieler, für den Verein und alle, die nach Sevilla reisen, um uns zu unterstützen, absolut großartig. Ich hoffe, dass die Trophäe nach Mallorca kommt."

Die vielen Fans, die nach Sevilla reisen, ein spektakuläres Stadion, ein ebenbürtiger Rivale wie Athletic Bilbao: Dieses Fest haben sie sich mit viel Mühe und harter Arbeit verdient, oder?

"Ja, absolut. Wenn man sich unseren Weg ins Pokalfinale ansieht, war der meiner Meinung nach hart, aber auch sehr gut. Vor allem ab dem Achtelfinale, als die Gegner stärker wurden. Die Mannschaft hat in den Pokalspielen immer gute Leistungen gezeigt. Jeder, der gespielt hat, hat die Ausfälle kompensiert und hat davon geträumt, das Finale zu erreichen. Das ist nicht einfach. Hoffentlich gibt es ein Happy End. Endspiele werden gespielt, damit man sie gewinnt. Wir werden alles in diesem Spiel geben."

Erinnerungen an das Pokalfinale mit Frankfurt: "Niemand hat an uns geglaubt"

Denkt die Mannschaft schon länger an das Finale? Oder lässt das Trainer Javier Aguirre nicht zu?

"Wenn es nach ihm ginge, dann wäre das verboten gewesen. Er ist in dieser Hinsicht sehr streng, ihm ist die Liga ungeheuer wichtig. Wir befinden uns in einer nicht ganz komfortablen Situation. Das heißt, wir dürfen uns nicht ablenken lassen. Aber diese Woche steht natürlich die Copa del Roy im Fokus, es ist eine Woche zum Genießen. Wir haben uns das voll und ganz verdient. Wir müssen das aktuelle Gefühl in vollen Zügen genießen und daran glauben, dass wir den Titel gewinnen können. Ich denke, wir können das schaffen."

Sie haben bereits den DFB-Pokal gewonnen, mit Eintracht Frankfurt. Ist das Spiel am Samstag innerhalb ihrer Karriere vielleicht noch wichtiger?

"Bis zu diesem Jahr hätte ich gesagt, das Finale mit Frankfurt war das wichtigste Spiel meiner Karriere. Ich hätte mir nie vorstellen können, noch einmal ein Pokalfinale zu erreichen. Aber im Fußball ändert sich alles so schnell, dass man nie weiß. Ich lebe gerne in der Gegenwart. Im Moment würde ich sagen, das Spiel am Samstag ist eines der wichtigsten Spiele meiner Karriere, vielleicht tatsächlich das wichtigste. So muss ich das sehen. Ich freue mich auf Samstag."

2017/18 gewann Eintracht Frankfurt den DFB-Pokal, Ante Rebic erzielte das Goldtor.
2017/18 gewann Eintracht Frankfurt den DFB-Pokal, Ante Rebic erzielte das Goldtor.Profimedia

Was würden Sie denjenigen entgegen, die Bilbao im Finale für den Favoriten halten?

"Die Wahrheit ist, dass mich das überhaupt nicht stört - auch wegen der Erfahrungen, die ich in Deutschland gemacht habe. Wir haben im Finale gegen den FC Bayern gespielt. Niemand hat an uns geglaubt, nur unsere Fans und wir selbst. Jetzt ist es wieder die gleiche Geschichte. Wir werden alles geben und setzten voll auf unsere Waffen. Wir wissen, dass wir es schaffen können, wir haben hundertprozentiges Vertrauen in uns und wollen um den Titel spielen.

"Wir sind eine sehr gute Defensivmannschaft"

Wird es eine sehr taktische Angelegenheit sein?

"In einem Finale ist der Spielraum für Fehler noch kleiner, man darf sich keine Patzer erlauben. Ein einziges Tor kann das Spiel komplett verändern und kann eine Niederlage besiegeln. Es ist wichtig, von Anfang an keine Fehler zu machen. Dann spürt man die ganz eigene Spannung dieses Spiels. Grundsätzlich sind wir eine sehr taktische, sehr fleißige Mannschaft, die dem Gegner nur sehr wenig ermöglicht. Das sind unsere Waffen. Wir müssen ein perfektes Spiel abliefern, dann kann uns alles gelingen.

Wären Sie an einem langen Spiel interessiert, an einem Finale, das über die 90 Minuten hinausgehen könnte?

"So wie es kommt, so kommt es. Ich würde es bevorzugen, schon nach 90 Minuten gewonnen zu haben. Natürlich wäre es mir lieber, wenn es kein verrücktes Spiel wäre, denn das passt nicht zu uns. Wir sind eine sehr gute Defensivmannschaft und ich denke, dass uns ein langes Spiel eher guttun würde. Wir werden sehen, wie es läuft. Die Idee ist, das Maximum herauszuholen, auf unsere Stärke zu setzen und sie richtig einzusetzen."

Sind die Williams-Brüder Nico und Inaki die größten Sorgen für Sie?

"Ja, aber sie sind insgesamt eine sehr gute Mannschaft. Sie haben eine Menge Qualität. Abgesehen von den Williams-Brüdern legen sie eine hohe Intensität an den Tag, üben viel Druck auf den Gegner aus, was zu Fehlern verleitet. Klar, ihre Flügelspieler, die Williams-Brüder - das sind Spieler, denen man keinen Zentimeter schenken darf. Sie sind sehr schnell und können dir jederzeit wehtun.