Copa del Rey der Außenseiter: Athletic Bilbao und Mallorca träumen von Silberware

König Eto'o

Für Mallorca ist es satte 21 Jahre her, dass man in einem Endsspiel des spanischen Pokals stand. 2003 stellt auch die einzige Edition dar, die der Inselverein am Ende tatäschlich gewinnen konnte. Damals setzte man sich in seinem dritten Finale der Vereinsgeschichte mit 3:0 gegen Recreativo de Huelva durch. Samuel Eto'o erzielte in Elche zwei Treffer, nachdem Walter Pandiani zuvor einen Elfmeter verwandelt hatte.

Der kamerunische Ex-Stürmer gewann später vier weitere nationale Titel, drei nationale Pokale und dreimal die Champions Leagues mit Barcelona und Inter Mailand. Außerdem ist er immer noch Rekordschütze von Mallorca und der kamerunischen Nationalmannschaft.

Athletics bedeutende Geschichte

Nicht weniger als 24 Pokale zieren dagegen den Trophäenschrank von Athletic Bilbao. Der erste Pokal, der 1902 von der aus Spielern von Athletic und dem rivalisierenden FC Bilbao zusammengesetzten Mannschaft Vizcaya FC gewonnen wurde, wird jedoch vom spanischen Fußballverband nicht anerkannt.

Auch wenn die meisten Titel des Klubs aus einer Ära stammen, die mit dem heutigen Fußball nicht mehr allzuviel zu tun hat, ist Athletic auch heutzutage ein gern gesehener Gast in den spanischen Pokalendspielen. In diesem Jahrhundert hat Athletic bereits fünfmal daran teilgenommen, davon viermal in den letzten 11 Jahren. Der letzte Sieg datiert jedoch aus dem Jahr 1984, als man sich im Santiago Bernabeu mit 1:0 gegen Diego Maradonas Barcelona durchsetzte.

Die verlorenen Endspiele 2020 und 2021 werden Fans aus Bilbao wohl am meisten schmerzen. Denn diese wurden innerhalb von zwei Wochen verloren, nachdem die 2020er-Ausgabe wegen der Pandemie verschoben worden war.

Spieler im Fokus: Pokalschreck Cyle Larin

Besonderes Augenmerk wird auf Mallorcas kanadischem Stürmer Cyle Larin liegen. Der 28-Jährige ist in der Liga noch nicht die erwünschte Verstärkung. Ihm gelangen in der LaLiga in 28 Einsätzen bisher nur zwei Tore. In der Copa del Rey ist er allerdings die Versichrung von RCD: Mit vier Toren in sechs Spielen war er maßgeblich am Abschneiden seines Teams in diesem Wettbewerb verantwortlich.

Larin möchte sich ein Beispiel am großen Eto'o nehmen: "Ich habe mir ein Video von ihm im Finale 2003 angesehen", sagte er gegenüber Reuters. Der Angreifer kam zu Saisonbeginn von Real Valladolid und war zuvor unter anderem für Club Brügge und Besiktas tätig: "Wir sind nicht die Favoriten, aber das war schon öfter so. Ich habe die meisten meiner Tore im Pokalwettbewerb erzielt. Hoffentlich kann ich daran anknüpfen", träumte der Stürmer, der 

Mit von der Partie ist auch Omar Mascarell (31), der 2018 bereits mit Eintracht Frankfurt den deutschen Pokal durch einen Finalsieg gegen Bayern München gewann. Dass Mallorca in Sevilla der Außenseiter sein wird, macht ihm wenig aus: "Die Wahrheit ist, dass es mich überhaupt nicht interessiert", sagte er gegenüber Flashscore. "Im Finale gegen Bayern waren wir auch nicht der Favorit. Niemand hat uns etwas zugetraut, außer uns und unseren Fans. Wir wissen, dass wir es schaffen können und werden bis zum Schluss um den Titel kämpfen."

Zum exklusiven Interview mit Omar Mascarell

Athletic gilt am Samstagabend als klarer Favorit auf den Finalsieg - auch wegen den beiden Williams-Brüdern, die in dieser Saison auf den Flügeln für Furore sorgen und gemeinsam auf 35 Torbeteiligungen kommen. "Wir sind ruhig und zuversichtlich", sagte Inaki, der Älteste der beiden Brüder, der sowohl in den Spielen gegen Barcelona und Atletico Madrid getroffen hat, vor dem Spiel.

Nico, der jüngere Bruder, verpasste am vergangenen Wochenende das Spiel gegen Real Madrid wegen einer Kniesehnenverletzung. Er scheint aber fit genug für einen Einsatz zu sein.

Die Duelle der Saison: Bilbao im Vorteil

In den Begegnungen dieser Saison in der LaLiga hat Mallorca kein Tor erzielt. Zu Hause reichte es gegen Athletic nur zu einem 0:0, auswärts gab es eine 0:4-Niederlage. Die Kräfteverhältnisse spiegeln sich auch in der Tabelle wider.

Athletic ist Fünfter und befindet sich im Rennen um die Champions-League-Qualifikation, während Mallorca auf Platz 15 liegt und sich noch nicht endgültig in Sicherheit gebracht hat. Der Vorsprung auf den 18. Cadiz beträgt acht Spieltage vor Schluss sechs Punkte. Das Finale der Copa del Rey im Estadio de La Cartuja in Sevilla beginnt am Samstagabend um 22 Uhr deutscher Zeit.