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Einlass-Chaos in Miami weckt WM-Sorgen - Chaos überlagert Messi-Drama

Aktualisiert
Ein Ordner gibt Anweisungen an kolumbianische Fans weiter.
Ein Ordner gibt Anweisungen an kolumbianische Fans weiter.Profimedia
Der Weltmeister krönte sich gegen Kolumbien auch zu Südamerikas König. Chaotische Szenen an den Eingangstoren nahmen dem Finale der Copa America den Glanz.

Als Lionel Messi mit getrockneten Tränen auf das Siegerpodest kletterte und im Konfettiregen von Miami sein strahlendes Lachen wiederfand, war das ganze Chaos rund um dieses Copa-America-Finale für einen Moment vergessen.

An der Seite seiner alten Gefährten Angel Di Maria und Nicolas Otamendi stemmte der tragische Held Argentiniens den Silberpokal in den Nachthimmel, "Campeones, Campeones" schallte es durch das Hard Rock Stadium - ehe bei den Behörden die Aufarbeitung eines alarmierenden Abends begann.

Panik und medizinische Notfälle

Denn ein Einlass-Drama mit Tränen, Panik und Tumulten schürte zwei Jahren vor der WM in den USA, Mexiko und Kanada große Sorgen bei den Verantwortlichen. "Um es klar zu sagen: Diese Situation hätte niemals passieren dürfen und darf sich nicht wiederholen", zitiert der Fernsehsender CNN aus einer gemeinsam Stellungnahme der Bürgermeisterin von Miami-Dade County, Daniella Levine Cava, und des Leiters der Abteilung für öffentliche Sicherheit, James Reyes. Eine Untersuchung wurde angeordnet.

Nach Angaben eines Stadionsprechers hätten "Tausende von Fans ohne Eintrittskarten" versucht, "gewaltsam ins Stadion zu gelangen". Der Anpfiff des Endspiels zwischen Weltmeister Argentinien und Kolumbien (1:0 n.V.) verzögerte sich um 82 Minuten. Im dichten Gedränge hinter den Absperrungen war bei Temperaturen rund um 30 Grad teilweise Panik ausgebrochen, einige Fans mussten medizinisch versorgt werden. Bilder im Internet zeigten auch Kinder in teilweise bedrohlichen Situationen.

Und so rückte auch der tragische Auftritt Messis in den Hintergrund. Bei seinem wohl letzten Finale war der Superstar nach gut einer Stunde mit einer Knöchelverletzung ausgewechselt worden, der achtmalige Weltfußballer weinte auf der Bank hemmungslos.

Lautaro Martinez (112.) erlöste die Argentinier mit seinem Siegtreffer aber in der Verlängerung und setzte der Albiceleste zum zweiten Mal in Folge Südamerikas Fußballkrone auf. Mit nun 16 Titeln schwang sich der Weltmeister dazu zum alleinigen Rekordchampion in der 108-jährigen Turnierhistorie auf.

Messis letzte Sternstunde?

Es könnte Messis Abschiedsvorstellung im Nationaltrikot gewesen sein. "Es sind die letzten Schlachten, und wir genießen sie in vollen Zügen", hatte der 37-Jährige vor der Partie kryptisch angekündigt. Für Di Maria ist nach dem Triumph endgültig Schluss. "Ich habe das alles geträumt und den Jungs davon erzählt", sagte der 36-Jährige: "Ich habe so viele schöne Empfindungen in meinem Körper."

Das ging am Sonntag aber bei Weitem nicht allen so, am Ende blieben nach der 48. Copa America viele Fragezeichen. Schon im Halbfinale zwischen Uruguay und Kolumbien (0:1) hatte es Probleme und Tumulte auf den Tribünen gegeben. Die Eindrücke von Miami, 2026 unter anderem Austragungsort des Spiels um Platz drei, verschärften die Sicherheitsdiskussion in Bezug auf das Mega-Event mit 48 Teams und 104 Spielen in zwei Jahren. Dann wird auch Messi - wohl als Fußball-Rentner - gespannt nach Nordamerika blicken.

 

Das Finale zwischen Argentinien und Kolumbien (1:0 n.V.) war am Sonntag erst mit 82-minütiger Verspätung angepfiffen worden. Zuvor hatten sich vor den Toren des Hard Rock Stadium, das in zwei Jahren zu den Spielorten der Weltmeisterschaft in den USA, Mexiko und Kanda zählt, chaotische Szenen abgespielt.

Nach Angaben eines Stadionsprechers hätten "Tausende von Fans ohne Eintrittskarten" versucht, "gewaltsam ins Stadion zu gelangen". Die Tore blieben infolgedessen zeitweise geschlossen. Hinter den Absperrungen brach im dichten Gedränge bei Temperaturen rund um 30 Grad teilweise Panik aus. Einige Fans mussten medizinisch versorgt werden. Bilder im Internet zeigten auch Kinder in teilweise bedrohlichen Situationen.

"Es bestand die ernsthafte Befürchtung, dass Fans bei dem Versuch, das Stadion zu betreten, zerquetscht werden könnten. Strafverfolgungs- und Sicherheitskräfte wurden sofort im gesamten Stadion und in der Umgebung eingesetzt, um die Fans angesichts dieser beispiellosen Situation so gut wie möglich zu schützen", hieß es vonseiten des Stadionbetreibers weiter.

Der Anpfiff wurde infolge des Chaos gleich mehrfach verschoben - zunächst auf 2:30 Uhr MESZ, anschließend immer weiter im 15-Minuten-Takt. Der brasilianische Schiedsrichter Raphael Claus pfiff die Partie schließlich um 3:22 Uhr MESZ (21:22 Uhr Ortszeit) an.

Zum Match-Center: Argentinien vs. Kolumbien