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Zwischen Vorfreude und Kritik: "Es kribbelt" vor Königsklassen-Neustart

SID
Die neue Champions League wird ein Erlebnis.
Die neue Champions League wird ein Erlebnis.Profimedia
Mehr Teams, mehr Spiele - mehr Belastung: Am Dienstag startet die Champions League in völlig neuem Gewand. In die Vorfreude mischt sich auch Kritik.

Max Eberl kann den Start in die runderneuerte Champions League kaum erwarten. "Ich bin gespannt", sagt der Bayern-Boss. 36 Teams, 189 Partien - und das Finale am 31. Mai 2025 auch noch im eigenen Wohnzimmer. "Es kribbelt schon", so Eberl im Sport1-Doppelpass.

Wenn die Bayern und Vizemeister Stuttgart am Dienstag (beide 21 Uhr) als erste von fünf (!) deutschen Klubs in der Königsklasse loslegen, ist alles anders. Mehr Teams, noch mehr Spiele und Millionen - aber eben auch mehr Belastung für die Stars wie Jamal Musiala, Erling Haaland und Kylian Mbappe. Und so mischt sich in die Vorfreude der Macher der neuen "Superliga light" auch Kritik.

"Es ist so hart", stöhnte etwa Manuel Akanji bei ESPN. Der frühere BVB-Star, inzwischen Stammkraft bei Manchester City, ist besorgt angesichts des Mammutprogramms im Weltfußball mit neuer Champions League und der Klub-WM im XXL-Format. Vor Akanji meinte schon dessen Teamkollege Bernardo Silva: "Der Terminplan ist komplett verrückt."

In der Königsklasse kommen mit dem neuen Modus, der in einer 36er Liga für jedes Team zunächst acht Partien vorsieht, damit in der ersten Phase zwei weitere Spiele oben drauf. Wenn eine Mannschaft (Plätze 9 bis 24) den Umweg über die Play-offs in die K.o.-Phase gehen muss, sind es sogar vier zusätzliche Partien.

"Man kann nicht einfach immer mehr Spiele hinzufügen und davon ausgehen, dass alles so weiter läuft wie bisher", sagt Akanji: "Man muss auch an die Spieler denken. Ab einem bestimmten Punkt wird man schlichtweg zu erschöpft sein, um noch Spiele absolvieren zu können. Und dann werden definitiv Verletzungen kommen. Es muss eine Grenze geben."

Titelverteidiger gilt als Favorit

Diese Grenze scheint noch nicht erreicht. Auf die bisherigen 125 Spiele sattelte die Europäische Fußball-Union (UEFA) nochmal 64 drauf. Der Rahmenkalender der Deutschen Fußball-Liga (DFL) etwa sieht bis Weihnachten ausnahmslos Englische Wochen vor. Doch einer der vermeintlich Leidtragenden, Nationalspieler David Raum, der mit Leipzig erst am Donnerstag startet, sagt: "Ich freue ich mich über die vielen Englischen Wochen. Eine Obergrenze gibt es für mich nicht."

Aussagen wie diese bestätigen die Bosse. Zumal mehr Spiele natürlich auch mehr Geld bedeuten. Die UEFA schüttet statt der rund zwei Milliarden Euro nun 2,467 Milliarden Euro pro Saison an die Klubs aus. Das Startgeld für jeden Klub steigt auf 18,62 Millionen Euro (bisher 15,64 Millionen), hinzu kommen Prämien in der Ligaphase pro Sieg von 2,1 Millionen und so genannte Platzprämien von 275.000 für den Letzten bis zu knapp zehn Millionen für den Ersten. Allein über UEFA-Prämien sind so im Maximalfall über 112 Millionen Euro (bisher 85 Millionen) möglich. Hinzu kommen Zuschauereinnahmen und die Einnahmen aus dem Marktpool.

Das ganz fette Geld dürfte auch in dieser Saison aber nicht an die vier Neulinge (Girona, Brest, Bologna und Aston Villa), sondern an die größten Player gehen. Denn die Favoriten sind die alten Bekannten: Real Madrid will ohne Toni Kroos, aber mit Megastar Mbappe seinen Titel verteidigen, Manchester City (Sieger von 2023) drängt ebenso wie der FC Bayern (zuletzt 2020) zurück auf den Thron. Aber auch der wiedererstarkte FC Barcelona rechnet sich mit Hansi Flick neue Chancen aus. Wie sagte es Bayern-Sportvorstand Eberl so schön? "Es kribbelt."