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Union Berlin trennt sich von Trainer Urs Fischer: "Ein sehr trauriger Moment"

SID/Flashscore
Aktualisiert
Urs Fischer ist nicht länger Trainer von Union Berlin.
Urs Fischer ist nicht länger Trainer von Union Berlin.Profimedia
Urs Fischer ist nicht mehr Trainer von Fußball-Bundesligist Union Berlin. Das teilte der Klub am Mittwochmorgen mit.

Die bis ans Tabellenende gestürzten Köpenicker zogen die Konsequenzen aus der sportlichen Talfahrt und 14 Spielen in Folge ohne Sieg. Die gemeinsame Entscheidung trafen Klub-Präsident Dirk Zingler und Fischer in einem persönlichen Gespräch am Montagnachmittag.

Keine eiserne Ehe

"Ich habe erst vor kurzem deutlich zum Ausdruck gebracht, dass Urs Fischer ein hervorragender Trainer ist, und davon bin ich auch weiterhin absolut überzeugt. Gemeinsam sind wir nun zu der Überzeugung gelangt, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, einen anderen Weg einzuschlagen", sagte Zingler: "Für mich persönlich und sicherlich für die gesamte Union-Familie ist das ein sehr trauriger Moment. Es tut weh, dass es uns nicht gelungen ist, den Negativlauf der letzten Wochen zu durchbrechen."

"Für das Vertrauen, das ich hier jederzeit gespürt habe, bin ich sehr dankbar. Trotzdem fühlt es sich richtig an, wenn jetzt eine Veränderung passiert: Manchmal hilft einer Mannschaft eben doch ein anderes Gesicht, eine andere Art der Ansprache, um eine Entwicklung auszulösen", sagte Fischer.

Novum: Erste weibliche Co-Trainerin in Bundesliga

Der langjährige Erfolgscoach hatte die Berliner in seiner fünfjährigen Amtszeit von der 2. Bundesliga bis in die Champions League geführt, nun wurde ihm seine erste große Krise zum Verhängnis. Als Interimstrainer betreut bis auf Weiteres Unions U19-Trainer Marco Grote die Mannschaft.

Union ist nach dem 11. Bundesliga-Spieltag das Schlusslicht.
Union ist nach dem 11. Bundesliga-Spieltag das Schlusslicht.Flashscore

Zudem wurde Marie-Louise Eta befördert und wird Grote vorläufig als Assistenztrainerin unterstützen. Damit schreibt die gebürtige Dresdnerin Geschichte. Eine weibliche Co-Trainerin gab es in der deutschen Bundesliga noch nie. Unklar ist, ob die 32-Jährige gegen den FC Augsburg tatsächlich auf der Betreuerbank sitzen wird.

Dass Union bis zum 12. Spieltag am 25. November einen neuen Cheftrainer inklusive eigenen Stab findet, ist alles andere als ausgeschlossen. Eta jedenfalls hat große Ambitionen. Sie besuchte im Februar 2022 den Pro-Lizenz-Kurs beim DFB. Vor dem Eignungstest habe sie sich "ziemlich unter Druck gesetzt, weil ich mich natürlich von meiner besten Seite zeigen wollte und es einige Herausforderungen gab. Das war ein intensiver Tag und ein schönes Gefühls-Chaos." 

"Es war keine Entscheidung für eine Frau, sondern für eine Fußballlehrerin, die im Team arbeitet", sagte Klub-Präsident Dirk Zingler, "sie ist eine ausgebildete Fußballlehrerin." Als Spielerin feierte Marie-Louise Eta große Erfolge. Sie wurde U17-Europameisterin und U20-Weltmeisterin. Auf Klubebene wurde sie mit Turbine Potsdam dreimal deutsche Meisterin, 2010 gewann sie die Champions League. Ihre aktive Spielerkarriere beendete sie im Alter von 26 Jahren.