Terzic vor Trainerduell gegen Ancelotti: "Der absolute Endgegner" wartet

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Terzic vor Trainerduell gegen Ancelotti: "Der absolute Endgegner" wartet

Edin Terzic bereitet Borussia Dortmund auf das Champions League-Finale am Samstag vor.
Edin Terzic bereitet Borussia Dortmund auf das Champions League-Finale am Samstag vor.AFP
Als 14-Jähriger fuhr Edin Terzic mit seinem Bruder ganz aufgeregt zum Flughafen Holzwickede, um die Champions-League-Helden von 1997 zu bejubeln. Carlo Ancelotti führte damals Gianluigi Buffon und Fabio Cannavaro in Parma zur italienischen Vize-Meisterschaft. 2013 schnitt Edin Terzic vor dem Finale als BVB-Scout Videos über Bayern-Spieler, parallel war er Co-Trainer der U17. Carlo Ancelotti hatte da schon viermal den Henkelpott gewonnen.

Am Samstag (ab 21 Uhr live im ZDF, bei DAZN und in der Flashscore-Audioreportage) aber, in Wembley, beim großen Showdown zwischen Borussia Dortmund und Real Madrid, führen die Wege der beiden Trainer auf der allergrößten Bühne zusammen. Terzic, 41, mit dem Esprit der Jugend und der Vergangenheit in der Kurve gesegnet, muss versuchen, seinen 23 Jahre älteren Widersacher auszucoachen, einen zähen Fuchs, der allein mit dem Zucken seiner linken Augenbraue Bücher schreiben könnte.

"Ich habe großen Respekt vor Carlo", sagte Terzic beim BVB-Medientag, "ich käme niemals auf die Idee, zu behaupten, dass er irgendwo falsch liegt." Das wäre angesichts dessen Vita auch etwas vermessen - der Sohn eines Milchbauern aus der Emilia-Romagna geht in sein sechstes Champions-League-Finale als Trainer, verloren hat er nur eines. "Ich spüre immer noch die Gänsehaut vom ersten Mal", sagte er in dieser Woche.

Erfahrung kann man nicht lernen, das weiß auch Edin Terzic. Geboren wurde er in Menden im Sauerland, studiert hat er in Bochum, gespielt in Iserlohn, Wattenscheid oder Herne, ins Ausland führten ihn später Co-Trainer-Stationen bei Besiktas Istanbul und West Ham United. Als BVB-Interimstrainer gewann er 2021 den DFB-Pokal, seinen einzigen Titel: Wo des einen Trophäenschrank aus allen Nähten platzt, könnte der andere ein paar strahlende Neuzugänge vertragen.

Spielt einfach Fußball!

Terzic, Sohn eines Bosniers und einer Kroatin (das E in Edin müsste eigentlich kurz gesprochen werden), strahlt große Ruhe und Freude aus. Er parliert auch hervorragend auf englisch, er hat einen Sprech ganz nahe an der Südtribüne - manchmal an der Grenze zum Motivations-Sprüchekalender für die Küche. "Das Leben ist kein Sandstrand, es ist ein Berg", sagte er am Dienstag beim gewaltigen Medienauflauf am Trainingszentrum, und: "Don't play the occasion, play the game", recht frei übersetzt: Spielt nicht das Champions-League-Finale. Spielt einfach Fußball!

Terzic achtet zudem genau darauf, nicht auf sein früheres Fandasein reduziert zu werden. "Das nervt mich. Es war nicht so, dass ich auf der Tribüne saß und einer sagte: Den nehmen wir", betont er. Ganz im Gegenteil: "Der Weg ging als Nachwuchstrainer, als Scout, als Co-Trainer auf die Trainerbank und in den Profifußball." The hard way, ohne Ancelottis gewaltigen Startvorteil einer großen Spielerkarriere.

Real Madrid, und damit auch sein Gegenüber, ist für Terzic der Champion der Champions, "der absolute Endgegner". Große Nervosität ist beim Italiener sicherlich nicht mehr zu erwarten, er hat den Finaltag schon exakt vor Augen: "Brokkoli, Pasta, Lachs, eine kleine Siesta", sagte er lachend: "Dann kann es losgehen."

Kontrolle zum Stressabbau

In ihren Pressekonferenzen sprachen allerdings beide über die Wichtigkeit akribischer Vorbereitung. "Die beste Art, Stress abzubauen, ist Kontrolle", sagte Ancelotti, "jeder muss genau wissen, was er zu tun hat." Dazu gehört selbstverständlich auch der Essensplan.

Zum Match-Center: Borussia Dortmund vs. Real Madrid