Pfiff-Fauxpas: Sabitzers "Hörfehler" sorgt für 50.000 Fragezeichen
Marcel Sabitzer bat nach seinem "Hörfehler" um Entschuldigung. "Es war nichts Böses dabei, ich habe wirklich was gehört", sagte der Profi von Borussia Dortmund, nachdem er bei 50.000 Fans für mächtig Verwirrung gesorgt hatte. Minutenlang herrschte in Mönchengladbach nach einer kuriosen Elfmeter-Situation Rätselraten auf den Tribünen. Aufgeklärt wurden am Ende nur die Zuschauer an den TV-Geräten.
Was war passiert? In der 52. Minute des Borussia-Duells lief Dortmunds Sabitzer zu einem Foulelfmeter an, traf zum vermeintlichen 3:1, jubelte - und wurde zurückgepfiffen. Wohl jeder im Stadion dachte zunächst, dass der Strafstoß wiederholt wird, doch weit gefehlt. Der Elfmeterpfiff wurde überprüft und schließlich zurückgenommen. Viele Fans witterten einen VAR-Skandal.
In Wirklichkeit aber hatte Schiedsrichter Florian Badstübner den Ball gar nicht freigegeben, Sabitzer hätte gar nicht anlaufen dürfen. "Ich habe hundertprozentig einen Pfiff gehört, aber ich habe mir versichern lassen, dass der von der Tribüne kam", sagte Sabitzer, der beim 2:1-Sieg so um seinen ersten Dreierpack in der Bundesliga gebracht wurde.
Gladbach-Keeper Jonas Omlin wiederum gab an, "keinen Pfiff" gehört zu haben. Er habe "nur gesehen, dass er anläuft und gedacht: spring mal mit." Das tat Omlin dann auch und war wenig später ebenfalls verwirrt. Badstübner zeigte sich am Sonntag dann auch selbstkritisch. "Beim nächsten Mal stelle ich mich näher an den Elfmeterpunkt und werde die Ausführung für alle besser sichtbar blockieren", sagte der Referee in der Bild.
Match-Center: Mönchengladbach vs. Dortmund
Erneuter VAR-Ärger und eine gelungene Generalprobe
Weil auch die Informationen auf der Leinwand knapp blieben, wurde erneut die Forderung nach Mikrofonen für Schiedsrichter laut. Beim American Football oder Eishockey können Referees ihre Entscheidungen dem Publikum über Lautsprecher erklären, beim Fußball wurde diese Neuerung bei der Klub-WM und der Frauen-WM 2023 zumindest getestet.
Doch überzeugt sind nur die wenigsten. "Fußball lebt davon, dass er dynamisch ist, dass es keine Unterbrechungen gibt und die Zeit angehalten wird", sagte BVB-Trainer Edin Terzic. Zudem wäre es "gar nicht so leicht gewesen", die komplizierte Situation zu erklären. Szenen wie diese dürften aber ohnehin die Ausnahme bleiben, so Terzic: "Wir hoffen es jedenfalls."
Fast zur Nebensache geriet, dass Sabitzer zwei reguläre Tor erzielte - per Linksschuss (22.) und Foulelfmeter (28.) - und so den BVB in Reichweite zu den Champions-League-Plätzen hielt. Gladbach kam durch Maximilian Wöber (36.) zwar noch einmal heran, mehr war aber auch nach Gelb-Rot gegen Karim Adeyemi (55.) nicht mehr drin.
Die Dortmunder Generalprobe für das Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Atletico Madrid war somit gelungen. "Wir haben heute so viele Widerstände bewältigt", sagte Terzic und meinte damit auch das kuriose Nicht-Tor von Sabitzer: "Für Dienstag stimmt mich das optimistisch."