Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mehr
Anzeige
Anzeige
Anzeige

Napoli zu ineffizient - AC Mailand im Halbfinale der Champions League

Henri Briese
Napoli zu ineffizient - AC Mailand im Halbfinale der Champions League
Napoli zu ineffizient - AC Mailand im Halbfinale der Champions LeagueProfimedia
Vergangene Woche war es ein Katastrophen-Spiel für den SSC Neapel. Im Hinspiel des Champions League Viertelfinals beim AC Mailand im San Siro trotz einer wunderbaren ersten Hälfte und guten Chancen, mit 1:0 verlieren schmerzt enorm. Dazu kommen die Sperren von Kim und Zambo Anguissa, welche beide Kernspieler in der Defensive der Himmelblauen sind. Lichtblick in der heutigen Partie ist aber die Rückkehr von Victor Osimhen. Im Hinspiel fehlte der Nigerianer noch, kann aber nun wieder voll durchstarten und in Kombination mit Kvaratskhelia für Gefahr vor dem Mailänder Tor sorgen.

Das Spiel, auf das die ganze italienische Fußballwelt wartet, heute ist es nicht nur gesichert, dass ein italienisches Team im Halbfinale stehen wird, sondern es besteht immer noch die Chance auf ein Mailänder Derby in den Champions League Semis - alleine das war ein großer Anreiz für die I Rossoneri, auch im Rückspiel alles reinzuwerfen. Napoli vor der heimischen Kulisse war aber natürlich, alleine von der Mentalität, eine komplett andere Hausnummer, das war aber auch den Schwarz-Roten ab dem Anpfiff klar.

Milan sah sich zunächst in der passiven Rolle in dieser Partie, die Hausherren versuchten direkt zu drücken und immer wieder über Khvicha Kvaratskhelia oder Victor Osimhen in den Sechszehner zu kommen. Die ersten 10 Minuten fanden beinahe ausschließlich im -und um den Mailänder Strafraum statt, umso bemerkenswerter, dass sie diesem frühen Pressing standhalten konnten. Matteo Politano (13. Minute) dann mit dem ersten Power-Schuss, vor dem Strafraum, halbrechter Position, nahm sich der Rechtsaußen ein Herz und verfehlte den Außenpfosten knapp. Wenig später (20. Minute) nahm der Druck der SSC etwas ab, erneut probierte Politano in der Gegenbewegung aus selber Position, wieder rauscht die Kugel knapp rechts vorbei.

Kvaraskhelia bekam durch die Rückkehr von Osimhen wieder mehr Räume in der Offensive
Kvaraskhelia bekam durch die Rückkehr von Osimhen wieder mehr Räume in der OffensiveAFP

Aus dem Nichts kam Milan über Brahim Diaz im direkten Konter nach diesem Angriff in den Strafraum von Napoli und fiel dort zu Boden - Strafstoß für die Gäste. Doch Schlussmann Alex Meret bewahrte die Nerven und hielt den Strafstoß von Olivier Giroud (22. Minute). Piotr Zielinski dann wenig später mit dem nächsten Warnschuss für die Himmelblauen (26. Minute), aber auch dieser war wieder keine große Aufgabe für AC-Schlussmann Mike Maignan - die fehlende Effizienz im Abschluss erinnerte zu diesem Zeitpunkt an das Hinspiel. Daraufhin tauchten plötzlich die Mailänder wieder vor dem Tor auf (28. Minute), Giroud wurde jedoch erneut von Meret geschlagen, der Nachschuss von Rafael Leao passte ebenfalls nicht.

Verletzungspech als Sahnehäubchen des Napoli-Frusts

Die Gäste wurden gefährlicher und die eigenen Bemühungen von Napoli schafften es bis dato nicht, die Defensive der I Rossoneri zu durchbrechen. Daraufhin wurde es noch schlimmer, als bereits in der 34. Minute per Doppelwechsel Politano und Mario Rui den Platz verletzungsbedingt verlassen mussten, Hirving Lozano und Matthias Olivera kamen dafür frisch in die Partie. Die Hausherren versuchten aber weiter, sich um einen Treffer zu bemühen, denn einer musste es mindestens sein für die Verlängerung.

Kurz vor der Halbzeit warteten alle nur darauf, dass das Leder endlich im Netz landete, das passierte auch, jedoch dann auf der anderen Seite. Nach einem Konter (43. Minute) ging es mit Rafael Leao in Blitztempo über die linke Außenbahn, der Portugiese bediente Giroud auf der Höhe des Elfmeterpunkts. Der Franzose musste nur noch aufs freie Tor einschieben und brachte Mailand zur Halbzeit in der Gesamtrechnung mit 2:0 in Front. 

Bis zur Halbzeit konnte Osimhen noch nicht in Erscheinung treten
Bis zur Halbzeit konnte Osimhen noch nicht in Erscheinung tretenAFP

Furioser Start in den zweiten Durchgang

In die zweite Halbzeit startete Napoli mit dem Geist von Diego Maradona, als sich Kvaratskhelia auf der linken Außenbahn gegen 4 Spieler durchsetzte und mit seinem Schuss (46. Minute) nur knapp das rechte obere Eck verpasste. Die SSC wollte und musste hier gut in diesen Durchgang starten, fand aber danach kaum Abschlüsse, bis es erneut der georgische Nationalspieler (57. Minute) aus ähnlicher Position war, dieses Mal weit über den Kasten. In der 63. Minute nahm Luciano Spalletti den ersten offensiven Wechsel vor, Elmas kam für Ndombele in die Partie. Aber es schien, als sei es nicht möglich, durch den Mailänder Beton durchzukommen.

Auch im Rückspiel war Kvaratshkelia nicht in der Lage, Napoli zu tragen
Auch im Rückspiel war Kvaratshkelia nicht in der Lage, Napoli zu tragenAFP

Nach Handspiel in der 80. Minute bekam Napoli dann seine Chance, per Elfmeter das Spiel ausgeglichen zu gestalten, doch Kvaratshkelias Schuss in die linke unter Ecke wurde von Mike Maignan pariert. Diese Aktion schien der SSC endgültig den K.O-Treffer versetzt zu haben, die Körpersprache ähnelte der eines taumelnden Boxers. Die Chancen wollten nicht reingehen, genügend Möglichkeiten hatten sie definitiv, aber auch ein scharfer Kopfball von Raspadori (88. Minute) auf den Mailänder Kasten wollte den Ausgleich nicht bringen. Am Ende konnte Victor Osimhen (90+2) noch den Ausgleich besorgen, womit der vergebene Strafstoß noch ärgerlicher war.

Der Moment in dem alle Napoli Fans verstummten
Der Moment in dem alle Napoli Fans verstummtenAFP

Die Zeit reichte aber nicht mehr, um das Spiel komplett zu drehen, womit der AC Mailand das erste Mal seit 16 Jahren im Halbfinale der Champions League steht. Das Team von Stefano Pioli war in den richtigen Momenten zur Stelle und hat sich mit einer disziplinierten Leistung dieses Ergebnis mehr als verdient. Wenn Inter Mailand morgen erfolgreich ist, sehen wir also möglicherweise ein Mailänder Derby im Halbfinale. Für Napoli ist der Traum ausgeträumt, als Trostpreis bleibt jedoch höchstwahrscheinlich immer noch der Titel in der Serie A.