Champions League-Vorschau: BVB kämpft um Königsklasse – und gegen alte Dämonen
Mit einem Sieg würde der Trainer der Vereinsführung ein gewichtiges Argument für eine Weiterbeschäftigung liefern. Argumente, die man beim BVB liefern muss, um nicht schnell der sportlichen Vergangenheit anzugehören. Erkundigen kann sich Terzic da bei seinem Gegenüber Peter Bosz, der 2017 nach nicht einmal sechs Monaten in schwarz-gelb wieder gehen musste.
Im Anschluss muss Terzic mit seinem zuletzt wieder stabileren Team in der Bundesliga gegen bärenstarke Gegner kratzen und beißen, um sich auch 2024/25 auf der großen Bühne des Fußballs präsentieren zu dürfen. "Es ist ein Endspiel", sagte Sportdirektor Sebastian Kehl unmissverständlich. Das 1:1 in Eindhoven vor drei Wochen lässt alles offen, aber: "Die Mannschaft hat sich mehr und mehr in eine Situation gebracht, die uns die Möglichkeit gibt, solche Spiele zu gewinnen." Er sehe, sagte Kehl, den BVB "total in der Lage, starke Eindhovener zu schlagen".
Der erste Einzug ins Viertelfinale seit drei Jahren brächte neben finanziellen Sicherheiten (10,6 Millionen Euro Prämie) auch massiven Rückenwind für die kommenden Wochen, die kniffliger kaum sein könnten: Der BVB muss zum FC Bayern und nach Leipzig, dazwischen stehen Heimspiele gegen Bayer Leverkusen und den VfB Stuttgart auf dem Programm. Der Vorsprung auf RB und den fünften Platz ist dünn: ein Punkt.
Zum Match-Center: Borussia Dortmund vs. PSV Eindhoven
Dortmund kann selbst für weiteren CL-Startplatz sorgen
Kurioserweise kann sich der BVB selbst eine Vorlage geben. Der Sprung unter die besten Acht der Königsklasse kann zugleich die Lage Deutschlands in der UEFA-Wertung verbessern - von vier zusätzlichen Startplätzen für die kommende Saison gehen zwei an jene Ligen, die in der laufenden Spielzeit im Europapokal am besten abschneiden.
Gehört die Bundesliga dazu, würde auch der fünfte Platz noch in die Champions League führen. Das wäre enorm wichtig für den BVB: Und für Terzic, denn das Verpassen der neuerlichen Qualifikation gilt intern als rote Linie.
Kehl hofft auf Sancho-Durchbruch
Da spielt der Borussia in die Karten, dass Jadon Sancho zuletzt bei Werder Bremen (2:1) endlich aufgedreht hat. "Das Tor wird ihm Auftrieb geben", betonte Kehl: "Wir brauchen ihn. Am Mittwoch. Und die nächsten Wochen sowieso."
Auch Felix Nmecha könnte im zweiten Duell mit dem früheren BVB-Trainer Peter Bosz nach monatelanger Zwangspause ein Faktor werden - wie Mats Hummels, der den gelbgesperrten Nico Schlotterbeck ersetzt. "Felix ist ein Energiegeber. Er versprüht Freude und Lust", schwärmte Terzic.
Niklas Süle hat den Weg Richtung Endspiel in Wembley (1. Juni) schon vorgezeichnet. "Champions-League-Achtelfinale", sagte der Innenverteidiger: "Es gibt nicht viel Größeres. Außer das Viertelfinale, das Halbfinale und das Finale". Fragezeichen gibt es dafür noch bei Julian Ryerson: Der 26 Jahre alte Rechtsverteidiger verpasste die Einheit am Dienstagnachmittag aufgrund einer Hautentzündung.
Voraussichtliche Aufstellungen:
Borussia Dortmund (4-2-3-1): Kobel - Ryerson, Süle, Hummels, Maatsen - Sabitzer, Can - Malen, Brandt, Sancho - Füllkrug
PSV Eindhoven (4-3-3): Benitez - Teze, Ramalho, Boscagli, Dest - Schouten, Tillman, Veerman - Lozano, Bakayoko - de Jong
Borussia Dortmund vs. PSV Eindhoven live im TV und Stream:
Ob dem BVB gegen das niederländische Spitzenteam aus Eindhoven der Einzug ins Viertelfinale gelingt, könnt ihr live beim Streaming-Anbieter DAZN verfolgen. Ab 20:15 Uhr melden sich Laura Wontorra und Sami Khedira live aus dem Signal Iduna Park. Durch die 90 Minuten führt dann Uli Hebel gemeinsam mit dem DFB-Weltmeister von 2014.
Solltet ihr kein DAZN-Abo besitzen oder zu der Zeit nicht am Bildschirm sein, könnt ihr die Partie auch kostenlos in der Flashscore-Audioreportage verfolgen. Kommentator Sebastian Smolka meldet sich ab 20:55 Uhr und beschreibt euch die komplette Partie.